News Westerwelle holt freigelassene Reporter in Teheran ab

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25 April 2006
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Folgende News wurde am 19.02.2011 um 19:00:44 Uhr veröffentlicht:
Westerwelle holt freigelassene Reporter in Teheran ab
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Teheran (dpa) - Nach der Freilassung der beiden deutschen Journalisten aus iranischer Haft ist Außenminister Guido Westerwelle in Teheran eingetroffen. Westerwelle will die beiden «Bild am Sonntag»-Mitarbeiter mit einem Regierungsflugzeug zurück nach Deutschland holen. In Teheran stehen aber auch Gespräche mit der iranischen Führung auf dem Programm. Die beiden Journalisten waren nach mehr als viermonatiger Haft in der Provinzhauptstadt Täbris freigelassen worden. Sie mussten jeweils 37 500 Euro Geldbuße zahlen.
 
Der Außenminister der 4. größten Volkswirtschaft der Welt kann wohl als wichtig bezeichnet werden... Was für ein Kindergarten hier.
 
Diese Volkswirtschaft kann als wichtig bezeichnet werden. Aber Westerwelle? :LOL:

Auch wenn dir Westerwelle nicht passt, er ist nun einmal der Außenminister von Deutschland und phip hat schon klar gestellt, dass Deutschland (trotz der Vergangenheit) ein gewichtiger Faktor in Europa ist.

Natürlich kann Iran das nun medial schön ausschlachten, gerade nach den Demonstrationen nach der "Wahl".

Westerwelle als Person ist auch nicht weiter wichtig, aber Westerwelles Funktion als Außenminister. Außerdem hat er in letzter Zeit vieles richtig gemacht. Nach den Fettnäpfchen zu Beginn seiner Amtszeit schätze ich seine Arbeit eher positiv ein und generell diskutiert man eher über seine Arbeit als über seine Person.

Unser Verteidigungsminister, der die Bundeswehr ruiniert, hat hingegen ganz andere Sorgen und trifft derzeit eine Fehlentscheidung nach der anderen. Dann doch lieber zwei Menschen "retten", das Treffen wird ihm keiner negativ anlasten, zumal Deutschland ja sonst auch gerne mal Lösegeld bezahlt, wenn Touris entführt werden :ugly:
 
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Auch wenn dir Westerwelle nicht passt, er ist nun einmal der Außenminister von Deutschland und phip hat schon klar gestellt, dass Deutschland (trotz der Vergangenheit) ein gewichtiger Faktor in Europa ist.
Mal abgesehen, dass mir Westerwelle tatsächlich nicht passt (in keinerlei Amt oder Funktion), Deutschland wird in anderen Staaten durch den Botschafter repräsentiert. Der ist auch dafür da, in Fällen wie diesem mit der iranischen Regierung zu verhandeln.

Natürlich kann Iran das nun medial schön ausschlachten, gerade nach den Demonstrationen nach der "Wahl".

Das ist das hüpfende Komma! Der Iran pfeift, und Westerwelle kommt angehechelt und macht Männchen. Diplomatisch gesehen wäre es schlicht und einfach Erpressung, wenn phip mit seiner Version recht hat.

Man darf nciht vergessen - die beiden Knilche von der BamS kannten das Risiko. Sie wussten, was passiert, wenn sie mit Touristenvisum einreisen und bei der journalistischen Arbeit erwischt werden. Sie liefern die Steilvorlage, und Westerwelle vollstreckt eiskalt das diplomatische Eigentor.

Nach den Fettnäpfchen zu Beginn seiner Amtszeit schätze ich seine Arbeit eher positiv ein und generell diskutiert man eher über seine Arbeit als über seine Person.

ich würde eher sagen - er hat schwach angefangen und dann ganz stark nachgelassen... ;)
 
[...]Westerwelle als Person ist auch nicht weiter wichtig, aber Westerwelles Funktion als Außenminister. Außerdem hat er in letzter Zeit vieles richtig gemacht. Nach den Fettnäpfchen zu Beginn seiner Amtszeit schätze ich seine Arbeit eher positiv ein und generell diskutiert man eher über seine Arbeit als über seine Person.[...]

Was genau meinst Du mit "richtig gemacht"? Mir ist zwar aktuell auch kein Fettnäpfchen bekannt, in das er getreten wäre. Aber an irgend etwas herausragendes kann ich mich gerade auch nicht erinnern.

Auch die hier diskutierte Reise empfinde ich als normalen Teil deutscher Außenpolitik (zumal ja neben dem "Abholen" auch noch Gespräche geführt wurden).
 
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Mal abgesehen, dass mir Westerwelle tatsächlich nicht passt (in keinerlei Amt oder Funktion), Deutschland wird in anderen Staaten durch den Botschafter repräsentiert. Der ist auch dafür da, in Fällen wie diesem mit der iranischen Regierung zu verhandeln.

Das ist das hüpfende Komma! Der Iran pfeift, und Westerwelle kommt angehechelt und macht Männchen. Diplomatisch gesehen wäre es schlicht und einfach Erpressung, wenn phip mit seiner Version recht hat.

Man darf nciht vergessen - die beiden Knilche von der BamS kannten das Risiko. Sie wussten, was passiert, wenn sie mit Touristenvisum einreisen und bei der journalistischen Arbeit erwischt werden. Sie liefern die Steilvorlage, und Westerwelle vollstreckt eiskalt das diplomatische Eigentor.

Ich bin auch kein Freund von Westerwelle und als Außenminister ist er eine Fehlbesetzung, da er seinem Vorbild Genscher so gern nacheifert, aber wir müssen damit leben.

Die Botschafter, natürlich. Deutschen Botschaftern fehlt das Prestige, um so etwas zu bewerkstelligen. Wie lange waren die beiden Reporter in Gefangenschaft? Solche "Staatsakte" lassen sich nicht allein durch Botschafter lösen. Sie leisten Vorarbeit, aber der Auftritt von Westerwelle war quasi der Punkt, an dem die Freilassung hing.
Soll Deutschland seine Staatsbürger im Iran lassen, statt einmal in die Kamera zu lächeln?

Dark, wir sind doch beide alt genug um zu wissen, dass "Diplomatie" exakt so funktioniert. Traurig, aber wahr. Jeden Tag wird mit solchen "Erpressungen" die Welt regiert. Schon mal Koalitionsverhandlungen unter die Lupe genommen oder in NRW die "Wahl" von Frau Kraft. Das waren alles Zugeständnisse und "Erpressungen".

Und Deutschland soll seine Bürger dann im Iran einfach verrecken lassen? Das wäre wohl das größere "Eigentor".

Was genau meinst Du mit "richtig gemacht"? Mir ist zwar aktuell auch kein Fettnäpfchen bekannt, in das er getreten wäre. Aber an irgend etwas herausragendes kann ich mich gerade auch nicht erinnern.

Aktuell: Reisewarnungen, Rückholung der Staatsdiener aus den betroffenen Gebieten. Er kriegt derzeit auch die Klappe auf, wenn es um Libyen geht. Die EU, unser zahnloser Papiertiger, kriegt wieder nichts(!) gebacken und der Rest der Regierung schweigt.

Generell: Je weniger man von einem Politiker hört, umso besser arbeitet er derzeit. In den Medien sind die nämlich meist nur wirklich präsent, wenn sie scheiße gebaut haben.
 
Die Botschafter, natürlich. Deutschen Botschaftern fehlt das Prestige, um so etwas zu bewerkstelligen. Wie lange waren die beiden Reporter in Gefangenschaft? Solche "Staatsakte" lassen sich nicht allein durch Botschafter lösen. Sie leisten Vorarbeit, aber der Auftritt von Westerwelle war quasi der Punkt, an dem die Freilassung hing.
Soll Deutschland seine Staatsbürger im Iran lassen, statt einmal in die Kamera zu lächeln?
Komisch, es gab den Fall eines deutschen Seglers, da musste kein Außenminister in Teheran antanzen, damit er nach hause durfte... :think:

Dark, wir sind doch beide alt genug um zu wissen, dass "Diplomatie" exakt so funktioniert. Traurig, aber wahr. Jeden Tag wird mit solchen "Erpressungen" die Welt regiert. Schon mal Koalitionsverhandlungen unter die Lupe genommen oder in NRW die "Wahl" von Frau Kraft. Das waren alles Zugeständnisse und "Erpressungen".

Ich würde Innenpolitik nicht mit Außenpolitik vergleichen :nö: Schon gar nicht, wenn es um ein Regime geht, dass man ob seiner kreativen Auslegung von Demokratie auch gern mal Kritisiert...

Und Deutschland soll seine Bürger dann im Iran einfach verrecken lassen? Das wäre wohl das größere "Eigentor".
Hätte Sie das erwartet? :ugly: Wohl kaum.

Aktuell: Reisewarnungen, Rückholung der Staatsdiener aus den betroffenen Gebieten. Er kriegt derzeit auch die Klappe auf, wenn es um Libyen geht. Die EU, unser zahnloser Papiertiger, kriegt wieder nichts(!) gebacken und der Rest der Regierung schweigt.
In Tunesien haben sich die Deutschen vor Ort noch über die fehlende Organisation der Ausreise beschwert. Und zu Ägypten: Noch im Dezember hielt man Mubarak für "Einen großen Staatsmann, der die Zukunft fest im Blick hat" (O-Ton Guido!!!) :ugly::ugly::ugly:

Generell: Je weniger man von einem Politiker hört, umso besser...
Bis hierhin unterschreibe ich dieses Zitat - wenn es um einen bestimmten geht (Naja, inzwischen sind es schon 2 auf meiner Liste, von denen ich eigentlich nur noch einen Satz hören möchte : "Ich trete von meinem Amt als Minister zurück!") :evil:
 
Wir zerfaseln uns. Ich kürze das mal auf die wichtigsten Punkte:

Mit welchen Ländern darf Deutschland denn nicht agieren? Iran hat eine "gewählte" Regierung, warum darf da kein quid pro quo eingebracht werden? Weil dir der Kopf der Regierung nicht passt?

Bei Bushs Wahl war auch so einiges im Argen, trotzdem hat Deutschland Amerika nicht boykottiert.

Damals als ein junger Herr in der Türkei festgehalten wurde hat ein Herr Steinmeier dort auch vorgesprochen.

Was ist falsch daran ein "Gespräch" mit einem anderen legitimen Vertreter zu führen um Probleme zu beseitigen?

(Die Briten haben den Segler auch durch Gespräche wieder herausgeholt. Die sind "genauso" gesprungen, so wie eine Regierung das eben tut, wenn es um Landsleute geht.)

Durch Ignorieren und Sanktionen kann die Welt nicht zusammenwachsen. Es ist vielleicht gar nicht falsch mal mit anderen Ländern zu sprechen, statt immer direkt Kriegsschiffe in deren Gewässer zu schicken ;)

Ach, kurze Gegenfrage: Welcher Politiker macht in deinen Augen denn derzeit auf Bundesebene einen sehr souveränen Job? Nur mal so aus Interesse.
 
[...]Aktuell: Reisewarnungen, Rückholung der Staatsdiener aus den betroffenen Gebieten. Er kriegt derzeit auch die Klappe auf, wenn es um Libyen geht. [...]

Insoweit stimme ich Dir zwar zu, kann aber darin weiterhin nichts herausragendes erkennen. Kein Außenminister in der Geschichte der Bundesrepublik hätte das schlechter gemacht.

In Bezug auf das eigentliche Thread-Thema kann ich Dir allerdings nur Recht geben.
 
Insoweit stimme ich Dir zwar zu, kann aber darin weiterhin nichts herausragendes erkennen. Kein Außenminister in der Geschichte der Bundesrepublik hätte das schlechter gemacht.

In Bezug auf das eigentliche Thread-Thema kann ich Dir allerdings nur Recht geben.

Bitte nicht falsch verstehen: Ich lobe ihn für diese Leistung nicht himmelhoch. Er macht in diesen Fällen aber seinen Job und das ohne größere Probleme. Das erwarte ich auch, aber solange er seinen Job macht und dabei nicht im Mittelpunkt der Presse steht läuft es und das hinterlässt einen positiven Eindruck.

Mittlerweile stellt sich bei der dt. Politik schon ein positives Gefühl ein, wenn sie ihren Job ohne große Verfehlungen ausführen ;)
 
Mit welchen Ländern darf Deutschland denn nicht agieren? Iran hat eine "gewählte" Regierung, warum darf da kein quid pro quo eingebracht werden? Weil dir der Kopf der Regierung nicht passt?
Es ist nicht die Frage "ob", sondern die Frage "wie"...
Damals als ein junger Herr in der Türkei festgehalten wurde hat ein Herr Steinmeier dort auch vorgesprochen.
Fand ich ebenso daneben...
Was ist falsch daran ein "Gespräch" mit einem anderen legitimen Vertreter zu führen um Probleme zu beseitigen?
Die Gespräche waren offensichtlich auf Diplomatenebene, Westerwelle hat den Flugbegleiter und Winkeclown für Teheran gespielt...
Durch Ignorieren und Sanktionen kann die Welt nicht zusammenwachsen. Es ist vielleicht gar nicht falsch mal mit anderen Ländern zu sprechen, statt immer direkt Kriegsschiffe in deren Gewässer zu schicken ;)
War davon irgendwo die Rede? :think: Ich halte es nicht für richtig, dass der 2-höchste Regierungs- und Landesvertreter springt, wenn einer andere Regierung "hüpf" sagt...

Ach, kurze Gegenfrage: Welcher Politiker macht in deinen Augen denn derzeit auf Bundesebene einen sehr souveränen Job? Nur mal so aus Interesse.
Geht man nach deiner Definition, dann Frau Leutheusser-Schnarrenberger, Frau Schavan, Herr Niebel und Herr de Maizière - von denen hört man tatsächlich nichts - oder fast nichts.
Edit: Ich hab Herrn Profalla vergessen! Allerdings weiß ich bei dem noch nicht mal, ob er noch lebt - oder je gelebt hat! :shifty:

Nach meiner Definition.... :evil:
 
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