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- 25 April 2006
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[N] Piloten verhindern Crash am Flughafen Hamburg
Folgende News wurde am 03.03.2008 um 18:19:12 Uhr veröffentlicht:
Piloten verhindern Crash am Flughafen Hamburg
DPA-News
Folgende News wurde am 03.03.2008 um 18:19:12 Uhr veröffentlicht:
Piloten verhindern Crash am Flughafen Hamburg
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Hamburg (dpa) - Nach der Beinahe-Katastrophe mit einem Lufthansa- Airbus in Hamburg hat die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) eine Untersuchung eingeleitet. «Wir werden die Frage stellen müssen, warum das Flugzeug nicht auf der Landebahn 33 gelandet ist, sondern auf der 23, wo der Seitenwind viel stärker war», sagte Lothar Müller von der BFU am Montag. Kurz vor dem Aufsetzen auf Landebahn 23 in Hamburg-Fuhlsbüttel hatte am Samstag eine starke Windböe den aus München kommenden Airbus A 320 erfasst. Die Maschine geriet in Schräglage und berührte mit der linken Tragfläche den Asphaltboden. Der Pilot startete durch und landete das mit 131 Passagieren und sechs Besatzungsmitgliedern besetzte Flugzeug wenig später sicher auf einer anderen Landebahn. Bei dem Manöver wurde niemand verletzt. Experten sprachen von einer fliegerischen Meisterleistung. Es gebe keine Hinweise auf ein Fehlverhalten des Piloten, betonte der BFU-Sprecher. Zur Untersuchung der Ursache für das Beinahe- Unglück gehört auch die Auswertung der Flugschreiber. Die Frage nach der richtigen Landebahn warf unterdessen auch der Sprecher der Pilotenvereinigung «Cockpit», Markus Kirschneck, in einem Gespräch mit «Welt Online» auf. Für ihn ist der Pilot der Lufthansa-Maschine «Suhl», Flug LH 044, nach Ansicht der Pilotenvereinigung kein «Held». Er habe ein ganz normales Manöver erfolgreich durchgeführt. «Er hat seinen Job gemacht», wird Kirschneck zitiert. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) war vor Windgeschwindigkeiten bis zu 55 Knoten (102 km/st) gewarnt worden. Der stellvertretende Leiter der Abteilung Flugmeteorologie, Erland Lorenzen, sagte, der Pilot sei über den Tower jederzeit über die Witterungsverhältnisse informiert gewesen. Für die Zuteilung der Landebahn ist die Flugsicherung zuständig, die letzte Entscheidung trifft jedoch der Pilot. Laut Deutscher Flugsicherung (DFS) lag die Windstärke innerhalb der für den Airbus zugelassenen Grenze. «Das Problem waren die Böen», sagte DFS-Sprecher Axel Raab in Langen bei Frankfurt. Nach DFS- Informationen habe die sogenannte Seitenwindkomponente bei konstant 25 Knoten gelegen, während der Airbus bis 30 Knoten und in Extremfällen sogar bis 40 Knoten zugelassen sei. Der Kapitän habe sich für die Landebahn 23 entschieden, weil diese im Unterschied zur 33*über ein komplettes Instrumentenlandesystem verfüge. Dem Piloten zollte der DFS-Sprecher Respekt: «Der versteht was von seinem Handwerk. »Im Internet ist das Video mit den dramatischen Szenen, das ein Hobbyfilmer mit Namen «Stefan 171» gedreht hat, bis Montag bereits fast zwei Millionen Mal angeklickt worden. Auch in den Nachrichtensendungen der Fernsehsender ist das Manöver immer wieder zu sehen. Im Fernsehen schilderten Passagiere am Montag noch den aufregendsten Flug ihres Lebens und berichteten, dass es an Bord keine Panik oder Hysterie gegeben habe. Vielmehr sei es nach dem Durchstarten totenstill gewesen. Für Flugkapitän Oliver A. und seine 24-jährige Kopilotin Maxi J. begann zum Wochenanfang längst der Alltag. Beide flogen wieder quer durch Europa, als sei nichts gewesen. Ein Lufthansa-Sprecher meinte zu der Meisterleistung vom Samstag: «Das war eine Situation, wie man sie nie in Wirklichkeit üben kann. » Landungen mit unvorhergesehenen Seitenwinden und unter schwierigen Bedingungen würden aber ständig am Computer simuliert. «So etwas hat es in Hamburg noch nicht gegeben», meinte Flughafen- Sprecherin Katja Tempel. Der Hamburger Airport war von den «Emma»- Ausläufern am Samstag besonders betroffen. Gleich mehrere Maschinen starteten wegen der Orkanböen durch, ähnlich brenzlige Situationen wie bei der Lufthansa-Maschine soll es aber nicht gegeben haben. 19 Flüge mussten unter anderem wegen hoher Windgeschwindigkeiten gestrichen werden, 118 Flüge verspäteten sich. Ungewöhnlich hoch, so berichtete Lufthansa-Sprecher Weber, war überall «der Verbrauch der berühmten Tüten», weil Passagieren übel wurde.