Krawalle bei «Gelbwesten»-Demos in Frankreich und Belgien

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25 April 2006
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Folgende News wurde am 08.12.2018 um 19:03:28 Uhr veröffentlicht:
Krawalle bei «Gelbwesten»-Demos in Frankreich und Belgien
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Paris (dpa) - Bei Demonstrationen der «Gelbwesten» ist es in Paris erneut zu Ausschreitungen und Zusammenstößen mit der Polizei gekommen.
In Paris war am Samstag ein massives Aufgebot an Sicherheitskräften im Einsatz, um erneute gewalttätige Krawalle zu verhindern. Am Nachmittag spitzte sich die Lage jedoch zu. Wieder brannten Autos, Geschäfte wurden angegriffen, Demonstranten versuchten, Barrikaden zu errichten. Auch in Belgien und den Niederlanden gingen Menschen in Warnwesten auf die Straße.
In Frankreich nahmen die Proteste jedoch wieder das größte Ausmaß an. Landesweit hätten sich bis zum Samstagmittag rund 31.000 Menschen an den Protesten beteiligt, berichtete der Sender France Info unter Berufung auf das Innenministerium. Davon seien 8000 in der Hauptstadt Paris gezählt worden. Im ganzen Land habe es rund 700 Festnahmen gegeben. Es ist das vierte Wochenende in Folge, an dem die Bewegung der «Gelben Westen» in Frankreich massiv auf die Straße geht.
Dieses Mal griff die Polizei schon vor Beginn der Proteste in Paris durch: Bereits am Morgen wurden mehrere Hundert Menschen festgenommen. Grund sei in den meisten Fällen gewesen, dass die Menschen sich einer Gruppe angeschlossen hätten, die «Gewalt gegen Personen oder die Zerstörung von Gegenständen» vorbereitet habe, hieß es bei der Polizei.
Bis zum frühen Abend stieg die Zahl der Festnahmen in Paris demnach auf mindestens 738 - deutlich mehr als am gesamten vergangenen Samstag. Mehr als 550 Menschen kamen in der Stadt in Gewahrsam. 55 wurden verletzt, darunter drei Einsatzkräfte.
Dennoch kam es ab dem Mittag in Paris vermehrt zu Spannungen und Zusammenstößen mit der Polizei. Vielerorts lagen Rauch und Tränengas-Dunst über den Straßen. Demonstranten rissen auf dem Prachtboulevard der Champs-Élysées Holzbretter herunter, die Schaufenster von Geschäften schützen sollten, wie der Sender BFMTV berichtete. Einzelne Läden wurden demnach geplündert. Im Zentrum der Stadt gingen wieder Autos in Flammen auf. Vereinzelt setzte die Polizei in der Innenstadt Wasserwerfer ein, um Demonstranten zurückzudrängen, die versuchten, Barrikaden zu errichten.
Premierminister Édouard Philippe sprach von einem «außergewöhnlichen» Sicherheitskonzept. In der Hauptstadt waren am Samstag nach früheren Angaben des Premiers 8000 Polizisten und andere Ordnungskräfte im Einsatz. Die Polizei kontrollierte Taschen und Rucksäcke von Passanten und war mit Pferdestaffeln unterwegs. Auch gepanzerte Fahrzeuge der Gendarmerie waren erstmals im Zuge der «Gelbwesten»-Proteste im Einsatz.
Der Innenminister habe die Sicherheitskräfte angewiesen, nach den Krawallen der Vorwoche ihre Strategie anzupassen, sagte eine Sprecherin der Polizei im Sender France Inter. «Die Idee für uns ist wirklich, die friedlichen Demonstranten (...) von anderen, möglicherweise feindseligeren Demonstranten, Plünderern und Randalierern zu trennen.»
Bereits am vergangenen Wochenende war es in Paris und anderen Städten zu Krawallen gekommen. Geschäfte wurden geplündert, der Triumphbogen wurde stark beschädigt. Die Regierung legte wegen der Proteste der «Gelbwesten» die geplante Steuererhöhung für Benzin und Diesel bereits auf Eis. Die Wut der Protestbewegung hatte sich einst an diesem Vorhaben entzündet - mittlerweile reichen die Forderungen viel weiter: von mehr Steuergerechtigkeit über mehr Kaufkraft bis hin zum Rücktritt von Präsident Emmanuel Macron.
Im Zentrum der Hauptstadt blieben am Samstag zahlreiche Metrostationen auf Geheiß der Polizei geschlossen - die Bahnen hielten nicht an, sondern fuhren durch. Etliche Geschäfte im Zentrum der Stadt öffneten mitten in der Vorweihnachtszeit nicht für ihre Kunden - darunter auch berühmte Kaufhäuser wie die Galeries Lafayette.
Auch viele Sehenswürdigkeiten in Paris blieben geschlossen, darunter zahlreiche Museen und das Wahrzeichen der Stadt, der Eiffelturm. Am Morgen war es dort menschenleer - Touristen standen nicht wie üblich Schlange. Die Stimmung in der Innenstadt war angespannt - Hubschrauber kreisten über dem Zentrum. Teilweise irrten Touristen umher, die nicht mitbekommen hatten, dass die großen Kaufhäuser geschlossen haben.
In zahlreichen anderen Städten Frankreichs demonstrierten ebenfalls «Gelbe Westen». In Städten wie Lyon, Bordeaux, Toulouse und Marseille kam es Berichten zufolge zu Ausschreitungen. In Lyon etwa attackierten Menschengruppen die Sicherheitskräfte mit Flaschen und Pyrotechnik, wie die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete. Die Polizei reagierte mit Tränengas.
Wieder wurden mehrere Autobahnen im Land bei dem Protest blockiert. Die Polizei kontrollierte bis zum frühen Nachmittag nach eigenen Angaben mehr als 5000 Menschen auf den großen Verkehrsachsen und an Mautstellen.
In Brüssel im Nachbarland Belgien wurden bei «Gelbwesten»-Protesten nach Angaben der Polizei rund 400 Menschen festgenommen. Vor allem im Europaviertel der Hauptstadt kam es zu Zusammenstößen von Demonstranten mit der Polizei. Insgesamt hätten sich rund 1000 Menschen an den Protesten beteiligt, sagte eine Polizeisprecherin der Deutschen Presse-Agentur.
Rund 500 Menschen seien bis vor die EU-Gebäude in der Innenstadt gezogen, die von der Polizei abgeriegelt worden seien, berichtete die Nachrichtenagentur Belga. Einem kleinen Teil der Gruppe sei es gelungen, die Barrikade zu durchbrechen. Dabei seien Flaschen und ein Wegweiser auf Polizisten geworfen worden. Diese hätten mit Tränengas reagiert.
Zeitgleich besetzten mehrere Hundert «Gelbwesten» einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt im Brüsseler Europaviertel. Die Polizei ging mit Wasserwerfern gegen die Straßenbesetzer vor. In kleinerem Umfang gab es auch in den Niederlanden Protestaktionen.
 
wieviel davon sind gelbwesten imm sinne dessen was die gelbwesten ausmacht.und wieviele sind nur gewaltbereite irre
 
Linken-Chef: Großer sozialer Protest auch in Deutschland möglich

Folgende News wurde am 16.12.2018 um 17:02:59 Uhr veröffentlicht:
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Berlin (dts) - Linken-Chef Bernd Riexinger wirbt für anhaltende Demonstrationen nach dem Vorbild der französischen "Gelbwesten" in Deutschland. "Ich bin sehr dafür, dass hier Protest gegen die Politik der Großen Koalition organisiert wird", sagte er der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" (Montagsausgaben). "Die Bevölkerung bei uns ist geduldiger, da dauert es länger, bis es vom Kopf in die Füße geht." Aber er sei überzeugt davon: "Auch bei uns will die Mehrheit der Menschen an den sozialen Verhältnissen etwas ändern." Große Proteste seien möglich. "Am ehesten sehe ich das gerade beim Widerstand gegen die Wohnungspolitik: Da kommt gerade eine breite Mieterbewegung in Gang", sagte Riexinger. "Wir machen dazu eine Kampagne, und ich bin überzeugt davon: am Ende werden in Berlin mehr als 100. 000 Menschen auf der Straße stehen." Und ähnlich wie der französische Präsident Emmanuel Macron ließe sich auch die Große Koalition in Bedrängnis bringen. "Wenn es nicht bei einer Demonstrationen bleibt, sondern der Protest sich verstetigt und wellenförmig bewegt, dann ist diese nicht mehr besonders starke Bundesregierung durchaus unter Druck zu setzen." Allerdings ließen sich die Methoden der "Gelbwesten", die nicht von Organisationen dominiert würden, "nicht ohne weiteres auf Deutschland übertragen". Spontaner Protest sei gut. "Es ist es aber wichtig, dass politische Verbände, Gewerkschaften oder Parteien die Proteste stärken." Zugleich setzte sich Riexinger von der "Aufstehen"-Bewegung von Linksfraktionschefin Sahra Wagenknecht ab: "Die Gelbwesten sind ja keine Internetgründung, sondern haben vielerorts zum Protest aufgerufen und ihn dann massiv auf die Straße getragen", sagte der Parteivorsitzende. Manchmal genüge ein symbolischer Akt, wenn Unzufriedenheit da sei. Dann entstehe Bewegung auf der Straße - "während die Mobilisierung von `Aufstehen` auf der Straße ja kaum vorhanden ist". Riexinger rief auch dazu auf, "den Rechten auf keinen Fall den sozialen Protest zu überlassen". Die Rechten wollten keine Lösungen für die sozialen Fragen. Sie benutzten diese nur für ihre Sündenbocktheorien und Ideologien. Das sehe man auch im Bundestag, wo die AfD gegen alle sozialen Verbesserungen sei.
 
Wieder Zehntausende bei «Gelbwesten»-Protesten in Frankreich

Folgende News wurde am 22.12.2018 um 18:45:54 Uhr veröffentlicht:
Wieder Zehntausende bei «Gelbwesten»-Protesten in Frankreich
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Paris (dpa) - Bei Protesten der «Gelbwesten» sind in Frankreich wieder Zehntausende auf die Straße gegangen. Es hätten sich aber weniger Menschen beteiligt als an den vergangenen Wochenenden, berichtete der Radionachrichtensender Franceinfo am Samstag.
Allein in der Hauptstadt seien über 100 Menschen festgenommen worden, unter ihnen auch einer der Wortführer der Bewegung, Éric Drouet. Auf der Prachtstraße Champs-Élysées, wo es in den vergangenen Wochenenden immer wieder zu Ausschreitungen gekommen war, sei es jedoch weitgehend ruhig geblieben. Zusammen seien in Paris nur rund 2000 Menschen auf die Straße gegangen, berichteten französische Medien.
Außerhalb der Hauptstadt hätten in den Regionen bis zu 40 000 Menschen protestiert, teilten Polizeikreise der Deutschen Presse-Agentur mit. Über 50 Menschen seien außerhalb von Paris festgenommen worden.
An einer Autobahn-Mautstelle südlich von Perpignan unweit der Grenze zu Spanien kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften, wie Franceinfo berichtete. In Perpignan sei ein 36 Jahre alter Autofahrer bereits am Freitagabend tödlich verunglückt. Er war auf einen Lastwagen gefahren, der an einer Straßensperre der «Gelbwesten» stand.
In Straßburg versammelten sich laut Regionalsender France Bleu Alsace am Samstag rund 100 Menschen bei der Europabrücke, die nach Deutschland führt. Sicherheitskräfte nahmen sieben Menschen in Gewahrsam, ein Polizist wurde verletzt.
Am zurückliegenden Wochenende hatten noch rund 66 000 Menschen im ganzen Land protestiert. Die Mitte-Regierung beschloss vor wenigen Tagen ein milliardenschweres Sozialpaket, um den Konflikt zu entschärfen. Seit Mitte November protestieren die «Gelbwesten» gegen die Reformpolitik der Regierung - in der Hauptstadt Paris war es wiederholt zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen.
 
Den Konflikt wird Macron nie entschärfen können,das Ganze wird erst aufhören,wenn er und seine Regierung zurücktritt,dessen bin ich zu 100 pro sicher! Es geht nämlich nur noch darum,die Regierung zum Rücktritt zu bewegen!