Solaranlagen gefährlich für Feuerwehrleute?

Helena23

Active member
23 November 2009
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Hi,

Vor einiger Zeit hat man überall gelesen, dass die Solarzellen auch dann noch weiter Strom erzeugen, wenn das Dach am brennen ist, und dass dadurch das Löschen für die Feuerwehrleute zum lebensgefährlichen Unterfangen wird. Wollte euch mal fragen, wie hoch ihr die Gefahr wirklich einschätzt? Ist es da wirklich notwendig einen eigenen Feuerwehrschalter zu installieren? Und diejenigen, die schon länger diese Solaranlage am Dach haben, sollen sie den nachträglich noch installieren? Wär auch gut irgendwelche Prozentzahlen zu wissen, wie oft denn bisher ein Haus mit Solaranlage gebrannt hat,... Außerdem frage ich mich, ob der Feuerwehrschalter die einzige Möglichkeit ist, die Feuerwehrleute vor dieser Gefahr zu schützen.
 
Ihre Anfrage Feuerwehrschalter

Ja eine Gefährdung von Rettungskräften ist möglich
Ja eine Nachrüstung oder noch besser vor Installation ist sinnvoll und in der Regel nicht teuer.
Ich empfehle Ihnen den folgenden Bericht, gesendet im ARD und WDR:
https://www.wdr.de/tv/ardbauen/sendungen/2010/oktober/101010_1.phtml
Bedenken Sie unabhängig vom Thema kann oder kann nicht gelöscht werden, dass es bei der Löschung eines Brandes auch immer um das Thema Zeit geht...
Ich hoffe die Beantwortung hat Ihnen geholfen
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe zu dem Thema mal ein recht amüsantes Video entdeckt:
https://businstallation.wordpress.com/2010/06/29/the-power-of-the-sun/

In den bisherigen Links steht ja schon eine ganze ganze ganze Menge an Information zum Feuerwehrschalter. Ob es tatsächlich eine Art Prozentangabe gibt wieviele Häuser mit Solaranlagen gebrannt haben bezweifle ich. Ebenso weiß ich nicht ganz was so eine Angabe bringen sollte.

Im Brandfall ist eine Solaranlage definitiv eine Gefahr für die Feuerwehr und darum sollte eigentlich jede Anlage so gesichert sein, oder nicht?!
 
Der Schalter sollte jedoch besser auch noch per Funk ausgelöst
werden können. Nach Murphy würden in diesem Haus die Flammen
genau aus den beiden Fenstern, zwischen denen der Schalter
angebracht ist schlagen.
 
Aber was ist denn nun der "Fernauslöser" in dem Fall? Ist das der rote Schalter der außen an der Hauswand montiert wird?
 
Der Feuerwehrschalter ist direkt unter der PV-Anlage installiert, der Fernauslöser dient der einfachen Erreichbarkeit / Abschaltbarkeit im Brandfall / Wartungsfall z.B. an der Außenseite des Hauses oder an einer geeigneten Stelle. Darüberhinaus bedeutet die Fernauslösbarkeit aber auch eine Abschaltbarkeit / Auslösung des Feuerwehrschalters wenn die Feuerwehr den Zählerschrank z.B. über den Verteilerkasten an der Straße spannungsfrei schaltet, dann erfolgt dies automatisch über Fernauslösung.

https://www.wdr.de/tv/ardbauen/sendungen/2010/oktober/101010_1.phtml
 
Zuletzt bearbeitet:
Bleibt immer noch das Problem, was ist wenn es um
die Schalter herum schon Flammen schlägt?

Funk, Selbstauslöser wie bei Sprinkleranlagen, ...?

Edit: Ah, okay ... Schaltschrank ...
 
Vielen Dank, vorerst mal für eure vielen Antworten und auch für die sehr interessanten Links.

Das mit den Prozentzahlen war eigentlich nur, weil ich nicht weiß, wie hoch der Anteil der betroffenen Häuser tatsächlich ist. Also mit anderen Worten: Wieviele Leute haben tatsächlich Solaranlagen auf dem Dach? Aber natürlich hast du Recht, wenn du meinst, dass sich sowieso alle mit dem Schalter ausstatten sollten, egal ob´s jetzt wenige oder viele sind.

Auf deine Frage, was zu tun ist, wenn´s grad dort brennt, wo der Schalter ist, weiß ich auch keine Antwort. Ich mein, wenn ich jetzt mein nicht-technisches Gehirn anstrenge, würde ich sagen, dann sollte es auch eine 2. Auslösemöglichkeit geben, oder der Schalter soll irgendwo sein, wo´s eher nicht brennen wird, zumindest nicht gleich am Anfang. Funkschalter ist natürlich das Mittel der Wahl würde ich sagen, aber wenn der Schalter selbst schon brennt, dann sollte es vielleicht einen zweiten Schalter geben. Oder so mit Hitzesensoren. Also wenn der Schalter irgendwie warm wird, dann soll er von selbst auslösen. Nunja, würde mich interessieren, was sich die Firma Moeller da für Lösungen ausgedacht hat für solche Notfallszenarien :p
 
Feuerwehrschalterauslösung - auch bei Unterspannung

Die Firma Eaton (ehemals Moeller) hat sich auch dafür was ausgedacht. ;)

Wie der Vorredner schon sagte "...ah, okay Zählerschrank". Die Auslösung kann über den Fernauslöser oder über die Spannungsfreischaltung am Verteilerkasten Straße bzw. Zählerschrank im Keller erfolgen. Auch dann löst der Feuerwehrschalter aus.

Der im Feuerwehrschalter integrierte Unterspannungsauslöser registriert die Spannungsfreischaltung und schaltet dann aus...

Ich hoffe die Antwort hilft Ihnen weiter.
 
Wie der Vorredner schon sagte "...ah, okay Zählerschrank". Die Auslösung kann über den Fernauslöser oder über die Spannungsfreischaltung am Verteilerkasten Straße bzw. Zählerschrank im Keller erfolgen. Auch dann löst der Feuerwehrschalter aus.

Der im Feuerwehrschalter integrierte Unterspannungsauslöser registriert die Spannungsfreischaltung und schaltet dann aus...
Ah ok, verstehe.

@Helena23: Vielleicht gibt es ja eine Art "Verband der Feuerwehrleute oder Feuerwehren" die solche Statistiken führen?
Wie gesagt, ich denke das Problem wird ohnehin in Zukunft vermehrt aktuell werden da es ja bekannterweise immer mehr Häuser mit Photovoltaikanlagen gibt.
 
Feuerwehrschalter

Den Feuerwehrschalter gibt es erst seit wenigen Monaten, die Problematik bei Bränden an Gebäuden mit Photovoltaikanlagen ist den Feuerwehren seit längerem bekannt, die Lösung für dieses Problem aufgrund des Neuheitsgrades jedoch noch nicht bei allen Institutionen und Entscheidern angekommen.
 
Den Feuerwehrschalter gibt es erst seit wenigen Monaten, die Problematik bei Bränden an Gebäuden mit Photovoltaikanlagen ist den Feuerwehren seit längerem bekannt, die Lösung für dieses Problem aufgrund des Neuheitsgrades jedoch noch nicht bei allen Institutionen und Entscheidern angekommen.
Ich habe an einer anderer Stelle gelesen dass man die Anlage auch einfach abstecken oder kurz schließen könnte im Brandfall. Wäre das eigentlich auch eine geeignete Lösung? Bin da leider elektrotechnisch nicht so der Kaiser.
 
Kurz: Nö !!

Kurz zu dem Schalter, ich kenne diesen zwar nicht, aber wenn dann wird das wohl eher ein schalter sein der Unter spannung einen Kreislauf schliest, wird die Versorgungsleitung unternbrochen durch Hand oder Feuer etc wir automatisch abgeschalten, was die Zellen aber dennoch nicht davon abhält Strom auch bei Nacht zu Produzieren. Schlagen Flammen hervor, so geben diese ebenfalls genügend "Strahlung" ab um die Zellen anzuwerfen.

Es werden hier auch viele andere Dinge ausser acht gelassen.

Man muss sich im Falle einen Brandes nicht nur vor dem Strom schützen. Die Anlagen sind sehr oft bzw bzw eigentlich immer auf einem Allugestell montiert. Bei ausreichender Hitze etc lösen die sich schnell auf auf es Fallen riesige Teile von oben herab. Habe jetzt gerade keine Schmelzpunkte zur Hand aber das kann man gerne nachlesen.
 
Schmelzpunkt von Alu: rund 660°C

Es ist übrigens fast egal aus welchem Material die
Gestelle (und Schauben) sind, sie müssen alle nach
DIN 1055-4/5 ausreichend belastbar sein, damit
sie auch starke Schneedecken oder Stürme aushalten.
Wenn dem nicht so ist/war, zahlt die Versicherung
keinen Cent. Dafür aber dann die vom Monteur ...
 
Immerhin! Dann ist mein Hausverstand doch nicht so auf dem Holzweg. Dachte mir nämlich auch nicht, dass das geht. :)

Die Gestelle an sich sind natürlich auch eine Gefahr für die Feuerwehrleute, da habt ihr wohl recht. Ebenso wie in dem Fall auch Dachschindeln, Satellitenschüsseln, Trittbretter, Schornsteine und alles andere was man noch so auf dem Dach stehen hat, denke ich mal. Herunterfallen kann da meistens vieles. :ugly:

Wie schützen sich die Feuerwehrleuten eigentlich davor? Zügig arbeiten und gut aufpassen wird wohl alleine nicht genügen?!
 
Durch Zügige Abrissarbeiten :mrgreen:

Alle Gefahrenquellen werden beseitigt sofern es geht, daher sieht man z.B. auch abgedeckte Häuser nach Bränden, das ist nicht weil es verbrannt ist, sondern weil es unter anderm von Hand abgetragen wurde. Das hat auch den Grund Glutnester etc zu finden. Das ist aber alles immer individuelle entscheidung des Einsatzleiters
 
Hm, das klingt sehr sehr logisch. Darum haben die wohl in den Filmen auch meistens eine Axt dabei. :ugly: Naja eigentlich kenne ich nur einen einzigen Feuerwehrfilm, ich schätze mal du (ihr) wisst welchen ich meine. 8)