Freundeskreis - einfach zum Quatschen

Es mag ja daran liegen, dass sie junge Männer sind. Deshalb funktioniert diese Beweisführung aber nicht gleich auch andersherum.

Jeder Dackel ist ein Hund. Aber nicht jeder Hund ist ein Dackel.

Ich hasse es, wenn man meint, ich müsse Shopping und Schuhe lieben, nur weil ich weiblich bin. Und dann muss ich den anderen mühsam vom Gegenteil überzeugen und mich noch dafür rechtfertigen, wieso ich es nicht tue. Ich finde sowas unfair.
 
Impliziert die Aussage "Bei jungen Männern ist das normal", dass es keine besonnenen jungen Autofahrer gibt?

Und dann muss ich den anderen mühsam vom Gegenteil überzeugen und mich noch dafür rechtfertigen, wieso ich es nicht tue.

Ich mag Verallgemeinerungen ebensowenig und Dein zitierter Satz zeugt selbstverständlich von dämlichem Verhalten Deiner Mitmenschen.

Aber solange ich Dich nicht kenne, finde ich, darf ich zunächst mal davon ausgehen, dass die Wahrscheinlichkeit dafür, dass Du gern shoppen gehst recht hoch ist (einfach nur weil Du eine Frau bist).

Ansonsten müsstest Du sämtliche Statistiken und jedes Erfahrungswissen verteufeln...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok stimmt. Das imponieren liegt wohl im blut junger leute. Trotzdem bleibt es dann eine sache des verstandes die landstraße mit 80 oder mit 120 zu fahren. Wenn ich angeben will dreh ich die musik laut oder beschleunige mal etwas schneller bzw. Schaltet etwas später für lauteren sound.
Damit gefährde ich aber keinen :)
 
Ist ein junger Mann denn unnormal, wenn er keinen riskanten Fahrstil hat?

Bin ich unnormal, weil ich nicht auf Schuhe stehe?
 
Ist ein junger Mann denn unnormal, wenn er keinen riskanten Fahrstil hat?

Bin ich unnormal, weil ich nicht auf Schuhe stehe?

Das kommt darauf an, wie man den Begriff versteht. Wenn man davon ausgeht, dass Unnormalität lediglich eine Frage des Abweichens von der Norm ist, dann ja.

Darin ist aber per se noch nicht schlechtes zu sehen.

Wenn man hingegen unter "normal" auch noch so etwas wie eine Verhaltensaufforderung oder Moralverpflichtung sieht, dann wird es problematisch. Oder gar wenn man meint, jemanden anders behandeln zu dürfen, wenn er nicht der Norm entspricht.

Aber ihr könnt Euch in einem sicher sein: Normal bin ich auch nicht... :biggrin:
(Und möchte ich auch nicht sein...)
 
Gerade bei jungen Männern sprichst du von Menschen, die noch auf der Suche nach sich selbst sind. Mit Begriffen wie "normal" kannst du da mehr verletzen als du jemals dachtest. Aber auch Erwachsene können da sensibel sein, wenn sie immer wieder dasselbe zu hören kriegen. Es ist nämlich ätzend, wenn man immer wieder aufklären muss und erstaunt angesehen wird, anstatt dass die Leute einen einfach mal kennen lernen, bevor sie über einen urteilen. Statistik ist eben Statistik, aber der einzelne Mensch ist ein Individuum.
 
Wenn es im beiderseitige Interesse liegt, sich gegenseitig kennenzulernen ist das sicherlich das beste, was man tun kann.

Aber man hat ja weder immer die Zeit dazu, noch besteht immer das gegenseitige Interesse daran. Und das obwohl man vielleicht eine lange Zeit miteinander auskommen muss. Da helfen bestimmte Erfahrungssätze vielleicht sogar, eine Verletzung des Gegenüber möglichst zu vermeiden.

Außerdem ist es ja auch problematisch, dass mein Gegenüber das was ich sage nicht immer so versteht, wie ich es gemeint habe. Und häufig fehlt dann entweder das Interesse oder der Mut dies zu hinterfragen. Statt dessen erfolgt dann gern die Reaktion "ach der versteht mich auch wieder nicht" (womit derjenige dann genau das tut, was er eigentlich selbst nicht leiden kann).
 
Ich denke, es hat eher mit Respekt zu tun, dass man nie mehr Annahmen macht als unbedingt nötig.

Ich muss zum Beispiel die Annahme machen, dass der andere zur Begrüßung ebenfalls gewöhnlich die Hand gibt, wenn ich ihm zum ersten Mal gegenüberstehe. Ich muss die Annahme machen, dass mir derjenige nichts Schlechtes will, weil eine Interaktion schlichtweg unmöglich ist. Aber anzunehmen, dass Chiller ein schlechter Autofahrer ist oder ich Schuhe liebe, kann meiner Meinung nach höchstens verletzend wirken und dir keinesfalls helfen in der Interaktion.

Siehst du gerade ZDF?
 
Nein, ich sehe gerade nicht fern. Würde es sich lohnen?

Aber warum liegt in dem Satz "Ist das für junge Männer nicht normal?" denn gleichzeitig meine Auffassung, dass Chiller als Person ein schlechter Autofahrer ist? Oder in einem Satz "Frauen stehen auf Schuhe", dass ich davon ausgehe, dass es hierzu keine Ausnahmen gibt.
 
Gut, er hatte in dem Fall ja auch selber vorher gesagt, dass er rasant fährt. Die Annahme, die du tatest, war aber, dass dies alle tun, also meinetwegen Wiggle oder Astro ebenso.
Wenn du sagst, "Frauen stehen auf Schuhe" oder "Junge Männer fahren rasant Auto" ist dies eine Generalisierung. Sage einem Kind, dass alle Bäume grün sind. Es wird die Bäume im Herbst nicht als solche identifizieren können (aber im realen Leben sah es natürlich vorher den Prozess...).

Nein, da war nur gerade eine Schubladendemonstration über MV, die mich gerade recht wütend machte.
 
Wenn du sagst, "Frauen stehen auf Schuhe" oder "Junge Männer fahren rasant Auto" ist dies eine Generalisierung. Sage einem Kind, dass alle Bäume grün sind. Es wird die Bäume im Herbst nicht als solche identifizieren können (aber im realen Leben sah es natürlich vorher den Prozess...).

Ich gebe Dir ja Recht. Selbstverständlich ist das eine Generalisierung. Aber muss denn jegliche Generalisierung per se etwas schlechtes sein?

Zum einen hilft es eventuell den Weg in ein Gespräch zu finden, zum Anderen aber auch in einer äußerst komplizierten Welt den Überblick zu behalten. Die Aussage "alle Bäume sind grün" ist natürlich falsch (selbst im Sommer könnte es Bäume geben, die nicht Grün sind und sei es nur, weil sie gerade zu wenig Wasser bekommen). Alerdings müsste man schon sehr auf seine Wortwahl achten und dazu auch noch genügend Kenntnisse über jedes einzelne Gesprächsthema haben, wollte man solche Verallgemeinerungen grundsätzlich ausschließen. Überdies würde jede Beschreibung ungefähr so lang wie dieser Post. Die Frage ist dann, wer hört Dir solange zu?

Bei der Aussage "Alle Bäume sind grün", immer Sommer getätigt, hast Du wahrscheinlich (solange Du Dich in Deutschland befindest) zu 90 % etwas wahres gesagt. Wenn nun jemand mit einem Gegenargument beginnt, welches die übrigen 10 % betrifft, so kann ein Gespräch beginnen, indem Du vielleicht wieder etwas neues lernen kannst.
 
Was das Problem an diesen Generalisierung ist? Vielleicht kommt man darüber ins Gespräch, weil man einfach mal Autorennen als erstes Gesprächsthema nutzen kann in der Annahme, derjenige interessiere sich als junger Mann dafür, aber zeige mir mal den, der es als guten Gesprächseinstieg sieht, wenn du sagst "Hey, fährst du wie alle jungen Männer rasant und risikoreich?" :LOL:
 
Na so würde ich das ja auch nicht sagen (und habe ich auch nicht gesagt) :-?.

Aber: Aufgrund meiner Frage erfuhr ich von Chiller etwas über seine tatsächliche Fahrweise, oder? Welchen Anlass hätte er sonst gehabt, davon zu erzählen?
 
Wenn du einfach gefragt hättest, ob er immer rasant unterwegs ist? :biggrin:

Und ihn (nicht direkt in diesem Zusammenhang) gefragt hättest, was er von der Statistik hält, dass Männer im Alter von... besonders häufig in Unfälle verwickelt sind.

Das wären noch dazu Fragen gewesen und hätten Interesse an seiner Person vermittelt anstatt ein Urteil.

Wobei sich das langsam so anhört, als wäre Chiller ein Opfer... ;) Aber wir nehmen das der Einfachheit halber als Beispiel. Verzeih, Chiller.
 
Das wäre dann aber nicht witzig gewesen. Und wir befanden uns doch gerade in einem recht aberwitzigen Gespräch, oder nicht?
 
Na der Spruch an sich sollte schon witzig sein.

Das ist ja das, was ich eben schon einmal anschnitt. Nicht immer wird das was man sagt auch so verstanden, wie man es eigentlich gemeint hatte.

Bei Dir ist der Scherz in der Bemerkung nicht angekommen. Das ist jetzt aber auch nicht so schlimm, wie ich finde. So ist aus einem aberwitzigen Gespräch eine interessante Diskussion geworden.

Beides finde ich gut.
 
In Frankreich wurde ich für rechts gehalten. Weil ich aus Deutschland komme und eine ungewöhnliche Frisur hatte. Einfach, weil die Leute mich nicht anders einordnen konnten. (ich frage mich, wieviele Rechte wohl ein Auslandssmester machen :roll:) Ein Westdeutscher, der auch dort war, unterstützte das noch, indem er erzählte, dass alle Ostdeutschen rechts seien.
 
Das ist natürlich ärgerlich und falls es zu ernsthaften Schwierigkeiten kam, auch sehr bedauerlich.

Ich denke jedoch, dass man recht schnell erkennen wird, dass Du nicht dieser Szene zuzuordnen bist, wenn man sich ein wenig mit Dir unterhält.

Und die Aussage des anderen Deutschen ist selbstverständlich nur dämlich, zumal es für diese Unterstellung nun gar keine Basis gibt...
 
Ich denke jedoch, dass man recht schnell erkennen wird, dass Du nicht dieser Szene zuzuordnen bist, wenn man sich ein wenig mit Dir unterhält.
Niemand hat mich danach gefragt. Wohl aus Angst. Schließlich waren sie Ausländer. Und in wievielen Konversationen lässt man normal schon mal eben ohne konkrete Absicht Sätze fallen wie "Ich habe nichts gegen Ausländer."
Und die Leute halten sich einfach gerne fern von Menschen, die sie nicht sofort in Schubladen einordnen können. Da müsste man sich ja anstrengen. ;)