Freundeskreis - einfach zum Quatschen

Manchmal erlebt man schon skurille Dinge, und manchmal werden sie auch noch mit der Erkenntnis kombiniert das wir psychologisch sehr leicht zu beeinflussen sind.

Und zwar waren wir gestern nochmal, wie ich schon am Donnerstag alleine, in Süderlügum zum einkaufen.Gut, man kann nun sagen, warum am Samstag schon wieder einkaufen wenn du am Donnerstag grade erst warst. Ja klar, Gegenargument war, das ich am Donnerstag einiges aus dem Frischebereich (Brot, Obst, Gemüse, Milch) nicht mitgenommen habe da diese Sachen ja schneller verderblich sind. Auf Süderlügum fiel die Wahl deshalb weil ich durch meinen Besuch am Donnerstag das bestätigen konnte was wir vorher schon gehört hatten, das nämlich in den dortigen Supermärkten zur Zeit wesentlich weniger los ist weil die ganzen dänischen Kunden fehlen. Dem ist wirklich so, einige der deutschen Märkte haben ihre Öffnungszeiten entgegen dem Bundestrend nicht verlängert, sondern eingeschränkt, so haben einige derzeit Sonntags geschlossen was sonst eigentlich gar nicht vorkam.
Da ich Donnerstags gesehen hatte, das speziell die Parkplätze der dänischen Supermärkte (gibt immerhin 4 Stück in Süderlügum) extrem leer waren, entschlossen wir uns es mal dort zu versuchen. Noch dazu hatten wir speziell bei den dänischen Märkten von teilweise extrem großen Rabatten gehört. Nach unserer Ankunft merkten wir auch zügig, das dem so war, die Angebotszettel hingen zum Teil noch in den Schaufenstern, allerdings hingen bei drei der vier Märkte inzwischen auch Zettel das sie erst Mitte April wieder öffnen. Scheinbar war durch die hohen Rabatte vorher noch versucht worden das Frischesortiment und zumindest Teile des reichlich vorhandenen Ostersortiments abzuverkaufen.
Wir landeten also schließlich im letzten noch offenen dänischen Supermarkt, doch selbst hier war für Samstag absolut tote Hose, es standen maximal 15 bis 20 Autos auf dem Parkplatz auf dem sonst Samstags gegen Mittag alle 200 Plätze belegt sind. Kurz nach uns, wir waren noch nicht einmal ausgestiegen, fuhr dann auch die Polizei auf den Parkplatz. Eigentlich wollte ich schon meine Gelbörse rausfischen um bei der nun fälligen Kontrolle (durch Touristen-Verbot in Kombination mit meinem Karlsruher Autokennzeichen) meinen Ausweis mit einheimischer Adresse vorzeigen zu können, die wollten aber witzigerweise nix von uns. Sind nur einmal gemütlich über den Parkplatz und dann wieder abgefahren.
Nun also rein in den Markt, schon im Eingangsbereich riesige "Wühltische" mit Ostersüßwaren und einem großen gelben Schild "50 % auf alle Osterartikel (außer Ferrero)" Nun ja, wir kuckten zwar mal gingen aber trotzdem erstmal mit leerem Einkaufswagen rein.
Innen war es gefühlt komplett leer, die paar Kunden verschwanden regelrecht zwischen den Regalen. Diese wiederum waren irgendwo eine Mischung zwischen Supermarkt und Großmarkt. Für mich besonders ungewohnt war aber, das sämtliche Preise, trotz der Lage des Marktes in Deutschland, in Euro nur ganz klein und unscheinbar, dafür gut sichtbar in Dänischen Kronen angegeben waren. Auch war auf den Preisschildern grundsätzlich der dänische Produktname, welcher auf den meisten Verpackungen nur recht klein steht, angegeben. In der Kühlwarenabteilung begann dann das eigentliche Gehirnjogging. Denn auf alle Waren aus der Kühltheke gabs 20 %. Man musste also zunächst vom Preis in Euro noch 20 % abziehen, auf Kilopreis umrechnen und dann noch mit dem idealerweise im Hirn abgespeicherten Preis in deutschen Supermärkten vergleichen. Hier fühlte es sich auch eindeutig nach Großmarkt an, es gab sämtliche Produkte im XXL-Format. Würste dick und lang wie Unterarme, Käseblöcke von gut 2 Kg und bei den Getränken ging es genauso weiter. Getränkedosen eingeschweißt als komplette 24er-Steigen, Wiskey und Co in der 3 Liter Flasche mit umgedrehtem Etikett das man es lesen kann wenn die Flasche kopfüber in der aus Kneipen bekannten Wandhalterung hängt. Auch bei den Süßwaren ein ähnliches Bild. Kamelle im 3 Kg-Beutel, Pralinenschachteln mit 1 Kg und Toblerone-Großpacks mit 38 Tafeln...
An der Kasse wähnte ich mich wieder auf dänischem Boden, die Kassiererin konnte nämlich so gut wie kein deutsch und nur wenig englisch, sie sprach überwiegend dänisch und das in einem Tempo das ich meist nicht wußte, was die Gute von mir will. Was ich jedoch recht zügig kapierte, das sie mir den 6x1,5 Liter-Pack Cola nicht verkaufen durfte. Das war nämlich ziemlich günstige dänische, also ohne Einwegpfand, und das dürfen die, mit Ausnahmegenehmigung, in Deutschland verkaufen, aber eben nicht an deutsche.
Tja, obwohl wir nun nicht allzu viel von unserem Einkaufszettel bekamen, was unter anderem daran lag, das dieser Markt keine Obst-/Gemüseabteilung hatte, gefühlt auch gar nicht sooooooooooooooooo viel im Wagen war (das sah nach dem einräumen ins Auto schon ganz anders aus) und es auf nahezu alles (bis auf 2 Beutel dänisches Lakritz) noch satte Rabatte zwischen 20 und 50 % gab, hatten wir 704,61 auf dem Display der Kasse stehen, allerdings eben Dänische Kronen. In Euro wären es dann aber auch noch 94,58 gewesen. Ich zahlte dann mit Karte und auf einmal waren es 97,09 Euro. Jaja, die Bankgebühren in Dänemark sind hoch und werden durchaus gerne an den Kunden weitergegeben.
Auf den ersten Blick erschien mir das recht teuer, zumal wir ja auf alles noch Rabatt bekommen hatten. Immerhin summierten sich die ganzen Rabatte auf 49,60 Euro.
Gestern Abend hab ich mir das ganze dann nochmal genauer angeschaut. Zum einen haben wir uns psychologisch veräppeln lassen. Teilweise standen nämlich schon die rabattierten Preise auf den Schildern. Trotz allem, ich hab mir auch mal grob durchgerechnet, was wir für vergleichbare Produkte in einem deutschen Supermarkt bezahlt hätten und kam auf etwa 170 Euro, schließlich haben wir überwiegend Markenprodukte gekauft wie z.B. Marabou oder oder Anthon Berg (dänischer Hoflieferant, vergleichbar mit Lindt), Lays Chips (175 g 0,55) auch Uncle Bens Reis (2x500 g 2,73).

Und was lernen wir nun daraus? Ganz einfach, solche Märkte sind mit Vorsicht zu genießen, da selbst so besonnene Menschen wie engelchen oder ich unweigerlich mehr kaufen als eigentlich beabsichtigt.
Am skurilsten finde ich ja immer noch, das dies überhaupt möglich ist. Dänische Supermärkte in Deutschland mit Preisen in Dänischen Kronen, Mitarbeitern die fast nur dänisch sprechen und Homepages, die sich zwar teilweise auf schwedische, nicht jedoch auf deutsche Sprache umstellen lassen. Und warum nun das ganze? Eigentlich nur wegen der dänischen Zucker- und Alkoholsteuer welche diese Märkte beim Verkauf in Deutschland eben nicht abführen müssen.

Sicher ist eines, gar so schnell sieht mich kein dänischer Supermarkt mehr, bin ja schon froh wenn ich mir die unterschiedlichen Preise in Deutschland merken kann, da muss ich nicht noch mit dänischen anfangen. ;)
 
Klingt aber insgesamt nach einer interessanten Erfahrung, auch wenn es etwas anstrengend war. :)

Vielleicht gibt es für diese Märkte ja ein paar Ausnahmen im Grenzgebiet. Darüber hinaus habt ihr aber ja auch eine dänische Minderheit in Schleswig-Holstein, die z. B. auch im Parlament vertreten sein muss.

Interessant ist übrigens auch der Vergleich zu "meinem" nächsten Nachbarland, also den Niederlanden. Dort gibt es kurz nach der Grenze auch ziemlich große Supermärkte. Diese werden dann vornehmlich von Deutschen frequentiert, auf welche man sich auch eingestellt hat. Die meisten Schilder auch auf Deutsch, die Verkäufer sprechen sehr oft deutsch (wenn auch nicht immer besonders gern :ugly:).

Scheint sich aber für diese Märkte zu lohnen, obwohl es außer geringfügig günstigerem Kaffee und einem selbstverständlich grandiosen Käseangebot gar nicht mehr soo viele Unterschiede gibt (auch im Preis kaum).

Ein Freund von mir ist früher immer dorthin gefahren, um Vla zu kaufen (eine Art trinkbarer Pudding, den es in Vanille oder Schoko gibt). Unfassbar ungesundes, aber auch leckeres Zeug. :mrgreen:

Aber den kann man mittlerweile auch hier kaufen (den offenen Grenzen sei Dank...).

Ich fahre eigentlich nur wegen des legendären Fast Food gern "´rüber". Insbesondere die Frikandel speciaal hat es mir angetan. Und auch wenn es die ebenfalls manchmal in NRW zu kaufen gibt, schmeckt sie in Holland doch ein wenig besser (jedenfalls gefühlt).
 
Im deutsch dänischen Grenzgebiet kommt ja ähnlich wie beim deutsch französischen (Elsass-Lothringen-Saarland) dazu, das es durchaus Ecken gibt, die mal deutsch und mal dänisch waren. So sind wir ja hier im Kreis Nordfriesland der erst seit 1970 existiert, gleichzeitig im früheren Kreis Südtondern der aber auch erst seit 100 Jahren, also seit 1920 existiert. Vorher hieß es nur Tondern. Da aber im Versailler Friedensvertrag eine Volksabstimmung vorgesehen war ging der nördliche Teil des Kreises, genauso wie die Kreise Hadersleben und Apenrade von Deutschland nach Dänemark über. Zwischendurch streckten auch mal die Niederländer ihre Finger bis hierher aus und eine Zeit lang war man hier auch Preußisch. So gibt es hier also nicht nur die Dänische Minderheit in Deutschland, sondern auch die Deutsche Minderheit in Dänemark. :)

Tante Edith meinte eben noch das ein Besuch in Dänemark ohne den Genuß von Pølser auch nicht geht, und das obwohl man diese bekanntesten Dänischen Würstchen inzwischen in Norddeutschland auch recht problemlos bekommt. :D
 
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Pølser kannte ich noch nicht. Klingt aber gut (insbesondere in der Hot Dog Variante mit der dänischen Remouladensoße und Röstzwiebeln)...

:think: So langsam bekomme ich Hunger. :ugly:
 
Gespart habt ihr doch aber ganz ordentlich. Nun sollte dann ja aber auch vorerst genug vorrätig sein bei dem Gesamtpreis, dem vorherigen Einkauf und den Großpackungen. Und die Cola ist sowieso ungesund.
snowsmilie_zunge.gif
 
Sicher ist eines, gar so schnell sieht mich kein dänischer Supermarkt mehr, bin ja schon froh wenn ich mir die unterschiedlichen Preise in Deutschland merken kann, da muss ich nicht noch mit dänischen anfangen. ;)

Sicher? :shifty: :angel: Aber,aber....
Calle Krusau würd ich schon gern :LOL:
Auch wenn ich das Schokolager anbauen müsste :think: . Vielleicht kann man ja mit dem Verbandfach wechseln, das ist größer :LOL:
 
Ernsthaft? 8O

Und ich dachte, Rauchen wäre eine besondere Form des Jungbrunnens. So kann man sich irren... :ugly:
 
Mir raucht höchstens manchmal der Kopp ob des Unsinns der hier gelegentlich (meist einmal täglich) verbreitet wird...:ugly:
 
Also ich sitze ganz nah an der Quelle, wenn die versiegt sag ich euch bescheid.. Aber der Nachschub sollte gesichert sein..

Schokobon mit Ring..
Milka Greta mitbringe..
Was snaggelt ihr den noch so...
Jedem schonmal Ostereier ins Nest leg...
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Diese autokorrektur....
Ring = bring
 
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