Suche nach Aliens beendet - SETI@home geht offline

SETI@home, ein Projekt der Universität Berkeley, welches die Suche nach außerirdischem Leben ermöglicht, verteilt nur noch bis Ende März Daten an seine Analyse-Software, die sich auf Millionen Computern weltweit befindet. Danach wird das Programm in eine Art Ruhemodus versetzt, erklären die verantwortlichen Forscher.

Foto: SETI@home

Damit geht eine Ära zu ende. Die "SETI-aner", wie sich die teilnehmenden Internetnutzer selbst bezeichnen, hatten die ungenutzte Rechenleistung ihrer PCs zur Verfügung gestellt, um zu helfen, die riesigen Datenmengen der Radioteleskope in kleinen Häppchen zu analysieren. Es gab unzählige Fanseiten mit Statistiken, Toplisten und organisierte Teams, die um die beste Rechenleistung wetteiferten. Unter den TOP 10 Teams weltweit war z.B. auch das SETI@klamm.de Team, welches von den Gründern eine entsprechende Auszeichnung bekam.

Die Begründung für die Stillegung des Projektes liegt im immer geringer werdenden Nutzen.

"Es wurden im Grunde alle Daten analysiert, die wir brauchen, um das ursprüngliche Projekt nach 20 Jahren abschließen zu könnnen"

- so die Wissenschaftler der University of California. Sollten andere Astronomen ein neues Projekt starten, könne die Software jederzeit wieder aktiv geschaltet werden. Alternativ können ehemalige SETI-Nutzer ihre Rechenleistung an andere sinnvolle Forschungsprojekte abgeben, die die Menscheit z.B. im Kampf gegen ernstzunehmende Krankheiten wie Krebs, Alzheimer - oder neuartige Viren wie das Coronavirus - unterstützen.

Über SETI@Home

SETI@home (Search for ExtraTerrestrial Intelligence) ist ein wissenschaftliches Gebiet, dessen Ziel es ist, intelligentes Leben ausserhalb der Erde zu entdecken. Ein Ansatz, bekannt als Radio SETI, nutzt Radioteleskope, um nach Radiosignalen schmaler Bandbreite aus dem All zu suchen. Solche Signale können aus heutiger Sicht nicht auf natürliche Art und Weise auftreten und somit würde deren Entdeckung Beweise für ausserirdische Technologie liefern.

Die von Radioteleskopen empfangenen Signale bestehen hauptsächlich aus Rauschen (von Quellen außerhalb der Erde und der Elektronik des Empfängers) und Signalen menschlichen Ursprungs wie zum Beispiel von TV-Stationen, Radars und Satelliten. Moderne Radio SETI-Projekte analysieren die Daten digital. Größere Rechenleistung erlaubt es, mit der Suche größere Frequenzbereiche mit höherer Empfindlichkeit abzudecken. Aus diesem Grund kann für Radio SETI nie genügend Rechenleistung bereitgestellt werden.

Frühere Radio SETI-Projekte nutzten Supercomputer, die sich beim Teleskop befanden, um einen Großteil der Datenanalyse zu verrichten. Im Jahr 1995 schlug David Gedye vor, Radio SETI mittels eines virtuellen Supercomputers, bestehend aus einer großen Anzahl über das Internet verbundener Computer, zu betreiben und so organisierte er das SETI@home-Projekt, um seine Idee zu verwirklichen. SETI@home nahm schließlich im Mai 1999 seinen Anfang.

Die riesigen Datenmengen der Radioteleskope werden dabei in kleinere Pakete gesplittet und an Millionen von Internet-Usern verteilt, die die freie Rechenkapazität ihrer PCs zur Analyse dieser Daten bereitstellen. Ein vom User zu installierendes, kostenloses Programm lädt sich diese Pakete (WorkUnits) vom SETI-Server, analysiert die aus dem All empfangenen Daten, und schickt das Ergebnis zu SETI@home zurück.

Foto: SETI@klamm.de / Lukas Klamm
IT / verteiltes Rechnen / SETI / Corona
12.03.2020 · 10:37 Uhr
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