Zahnärzte warnen vor Zunahme frühkindlicher Karies

Berlin (dts) - Die Zahnärzte haben vor einer Zunahme frühkindlicher Karies gewarnt. "Karies ist die häufigste Erkrankung von Kleinkindern im Vorschulalter", sagte Wolfgang Eßer, Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung, der "Süddeutschen Zeitung" (Freitagausgabe). Auch der Vize-Präsident der Bundeszahnärztekammer, Dietmar Oesterreich, hält die Entwicklung für verheerend.

"Wir kommen da nicht voran." Im Vergleich zur Karies an den bleibenden Zähnen hat die Milchzahn-Karies in den vergangenen Jahren immer weiter zugenommen. Nach Angaben der Zahnärzte-Organisationen leiden zwischen zehn und 15 Prozent der Kleinkinder in Deutschland daran. Es lassen sich regional deutliche Unterschiede feststellen: So waren beispielsweise in Brandenburg 12,7 Prozent betroffen, in Hessen 11,4 und in Schleswig-Holstein 7,5 Prozent. Vor allem aber kann man an den Gebissen der Kleinkinder den Status und den Bildungsgrad der Eltern ablesen. "Zwei Prozent der Kinder vereinen 52 Prozent des Kariesbefalls auf sich", schreiben die Zahnarzt-Organisationen. Die Eltern dieser Kinder seien oft jünger als 20 Jahre und hätten einen niedrigeren Sozialstatus als Eltern nicht erkrankter Kinder. Viele der betroffenen Jungen und Mädchen stammten aus Familien mit Migrationshintergrund. Weil die betroffenen Kinder bei den Besuchen von Zahnmedizinern in Kindergärten oft nicht erreicht werden, plädieren die Ärzte für ein neues Konzept: Sie schlagen vor, die Kontrollen des frühkindlichen Gebisses in ihren Aufgabenbereich zu verlagern. Derzeit sei dies von den Krankenkassen erst ab einem Alter von 30 Monaten vorgesehen, sagte Eßer. Bis dahin sind die Kinderärzte zuständig. Das sei viel zu spät. Bei gezielter Vorsorge seien die Zahnärzte in der Lage, frühkindliche Karies zu vermeiden und erste Erkrankungen schmerzfrei zu heilen. "Dazu müssen wir die Kinder aber ab dem sechsten Lebensmonat sehen, also ab dem Durchbruch des ersten Zahnes." Mit einer solch frühzeitigen Pflichtuntersuchung hätten Kinder aus unterschiedlichen sozialen Umfeldern Chancen auf gesunde Zähne. Die Krankenkassen stehen den Forderungen der Zahnärzte skeptisch gegenüber. Es gebe keine alles verändernde Maßnahme, um frühkindliche Karies zu reduzieren, sagte eine Sprecherin des Spitzenverbandes. "Rivalisierende Konzepte verschiedener ärztlicher Professionen helfen da nicht." Kinder- und Zahnärzte sollten vielmehr besser zusammenarbeiten.
Vermischtes / DEU / Gesundheit
07.02.2014 · 00:00 Uhr
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