Wie Solarenergie bei der Ölförderung hilft
Die weltweit größte Anlage zur Erzeugung von Dampf wird am Belridge-Ölfeld westlich von Bakersfield in Kalifornien errichtet. Sie hat eine thermische Leistung von 850 Megawatt. Den Dampf braucht der dortige Ölförderer Aera Energy, um die Lagerstätten effektiver auszubeuten. Er wird, vermischt mit einem Fett lösenden Spülmittel, in den Untergrund gepresst. Das zähe Öl wird dadurch dünnflüssig, sodass es problemlos an die Oberfläche gepumpt werden kann. Alternativ wird der Dampf mit Erdgasbrennern erzeugt, die pro Jahr 376.000 Tonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre entlassen würden. Das entspricht den Emissionen von 80.000 Autos.
Parabolspiegel konzentrieren die solare Wärme
Die Anlage baut das kalifornische Unternehmen GlassPoint Solar. Es handelt sich um eine gigantische Parabolrinnenanlage. Gebogene Spiegel konzentrieren das Sonnenlicht auf ein Rohr in der Brennlinie. Darin fließt ein Thermoöl, das sich auf einige 100 Grad Celsius erhitzt. In einem Wärmetauscher gibt es seine Energie an Wasser ab, das verdampft.
Unsere Partnerschaft mit Aera zeigt, das sich fossile und erneuerbare Energien ergänzen, um den großen Herausforderungen unserer Zeit angemessen begegnen zu können“, sagt GlassPoint-Manager Sanjeev Kumar. Die Bauarbeiten sollen in der ersten Hälfte 2018 beginnen. 2020 soll die Anlage in Betrieb gehen.
Photovoltaikkraftwerk als Ergänzung
Der Dampferzeuger wird ergänzt durch eine mit 26,5 Megawatt respektabel große Photovoltaikanlage ergänzt, die einen Teil des Stroms erzeugt, den die Maschinen auf dem riesigen Ölfeld benötigen, auch das ein Versuch, den Kohlendioxid-Fußabdruck des Unternehmens zu verbessern. Kritiker sagen allerding, das sei nur ein Tropfen auf einem heißen Stein, weil bei der Verbrennung von Ölprodukten sehr große Mengen Klimagas frei werden.
GlasPoint hat bereits kleinere Anlagen für Förderer von zähem Schweröl gebaut. Es zeigte sich, dass die Nutzung von Solarwärme kostengünstiger ist als die Verbrennung von Erdgas. Das überzeugte die Ölfirmen. In Oman beispielsweise baut GlassPoint eine mit rund 1000 Megawatt noch größere Solaranlage zur Dampferzeugung.
Bisher wird die Parabolrinnentechnik vor allem zur Stromerzeugung genutzt. Der Dampf treibt Turbogeneratoren an. Die meisten Anlagen, die diese Technik nutzen, stehen in Spanien und den USA.
via BusinessWire