Weltpremiere: Diese Betonbrücke stammt aus dem 3-D-Drucker!
Die Niederlande geben in Sachen 3-D-Druck richtig Gas, die Technologie erobert dort jetzt auch den Brückenbau. Das Unternehmen Royal BAM Group hat sich mit der Technischen Universität Eindhoven zusammengetan, um eine Betonbrücke zu drucken und in dem kleinen Ort Gemert aufzubauen. Typisch für die Niederlande: Es handelt sich um eine Fahrradbrücke.
Keine Schalung nötig – und vergleichsweise geringer Materialverbrauch
Vor kurzem noch pure Theorie, jetzt schon erfahrbare Wirklichkeit: Wer einmal mit dem Fahrrad über eine ausgedruckte Betonbrücke fahren möchte, der hat von nun an die Chance dazu! Die feierliche Eröffnung hat gerade stattgefunden, inzwischen dürften bereits Hunderte von Radlern den kanalisierten Fluss Peelsche Loop auf dem 3,5 Meter breiten und 8 Meter langen Bauwerk überquert haben. Der Druckvorgang fand abschnittsweise statt, als Material diente ein vorgespannter Stahlbeton, der extra zu diesem Zweck entwickelt wurde. Dieser Beton hält seine Form von selbst und kommt deshalb ohne Schalung aus; Schicht für Schicht erhielt er seine endgültige Form. Der Materialbedarf fällt deutlich niedriger aus als bei einer »normalen« Betonbrücke, weil das ungewöhnliche Herstellungsverfahren die Gestaltung spezieller geometrischer Formen ermöglicht. Es entstanden einzelne Bauelemente, die direkt vor Ort montiert wurden, ähnlich wie bei einem Fertighaus.
Hier berichtet die Firma Royal BAM Group über den Brückenbau
Der 3-D-Druck wird in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen
Die ökologischen Vorzüge dieser Art des Brückenbaus liegen auf der Hand: Während der Herstellung fällt weniger Abfall an und auch der CO2-Ausstoß hält sich in engen Grenzen. Die Konstrukteure haben sich ganz langsam an ihr Endprodukt herangetastet, indem Sie zunächst mehrere Modelle anfertigten und diese auf ihre Belastbarkeit prüften. Wie man hört, erfüllt die echte Brücke ihren Zweck ganz hervorragend, die langen Basteleien haben sich also absolut gelohnt! Der 3-D-Druck wird gewiss in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen, vor allem die Niederländer setzen deutliche Zeichen in diese Richtung und geben uns hier in Deutschland damit hoffentlich auch einen kleinen Schups: Denn schneller, einfacher und günstiger lassen sich kaum Gebäude und Brücken errichten.
Quelle: deutschlandfunknova.de