VR oder AR – was wird sich durchsetzen?

Vom grünlich flackernden Monitor des Commodore 64 war es ein großer Sprung bis zu unseren heutigen farbgetreuen HD-Displays: Ohne Frage, die virtuelle Welt wird immer realer! Nun möchte sie uns nicht mehr nur zweidimensional Freude bereiten, sondern dreidimensional: Die beiden Zauberworte heißen Virtual und Augmented Reality! Aber was unterscheidet die Technologien und welche wird sich letztlich durchsetzen?

Arbeits- und Alltagsleben im Fokus der digitalen Realität

Spätestens seit dem letzten Jahr ist Virtual Reality unter Gamern in aller Munde, denn allmählich erschließen sich uns wirklich glaubhafte 3-D-Welten, die es zu erkunden lohnt. Mit der Oculus Rift und der HTC Vive kamen nach langwieriger Entwicklungszeit die ersten wirklich ernstzunehmenden VR-Brillen auf den Markt, auch Sony hat mit seiner Playstation VR erfolgreich nachgezogen. Der Verkauf der innovativen High-Tech-Gadgets läuft allerdings nicht so explosionsartig, wie von den Herstellern erhofft. Viele User zögern noch, warten vielleicht auf einen niedrigeren Preis oder noch bessere Features. Das gibt uns etwas Zeit, über die Gesamtentwicklung nachzudenken und auch einmal einen Blick hinüber auf die Augmented Reality zu werfen, die derzeit noch ein wenig im Schlagschatten der Virtual Reality steht. Beide Varianten bringen jede Menge Potential mit, unser Arbeits- und Alltagsleben gründlich zu verändern!

Augmented Reality blendet 3-D-Objekte im realen Raum ein

Während die Virtual Reality vor unseren Augen eine lückenlose digitale 360-Grad-Welt konzipiert, versetzt die Augmented Reality virtuelle Elemente in den realen Raum. Wer die »Iron Man« Filme mit Robert Downey jr. gesehen hat, der weiß genau, wovon wir sprechen: Tony Starks virtueller Helfer J.A.R.V.I-S blendet immer wieder dreidimensionale manipulierbare Karten und Objekte ein, um seinen Herrn und Meister gründlich zu informieren. Diese AR-Technik ist aber nicht nur etwas für Superhelden, sondern sie dient bereits als Hilfsmittel für die Fertigungstechnik in großen Unternehmen. Neue Designs für Autos und andere komplexe Produkte werden längst vor der eigentlichen Produktion digital »getestet« und entwickelt: Dreidimensionale Entwürfe lassen sich hin- und herdrehen, von allen Seiten betrachten und bei Bedarf ändern, bevor weitere Schritte getätigt werden.

Quelle: Pixabay

Bald schon könnte die Augmented Reality auch zahlreiche andere Lebensbereiche durchdringen: Der Arzt mit der AR-Brille ruft dann beispielsweise während einer Untersuchung passende Daten ab, vergleicht Krankheitsbilder und gelangt so viel gezielter zur Diagnose. Auch in der medizinischen Ausbildung könnte diese Art der Visualisierung hervorragende Dienste leisten, wenn der Jung-Chirurg beispielsweise an einem digitalen Körper seine erste Herz-OP übt. Demnächst erhalten Autofahrer vielleicht unterwegs wichtige Botschaften über ihre Datenbrille, ohne dass das Sichtfeld dadurch gestört wird. So gelangen Informationen über Staus und widrige Wetterbedingungen, aber auch über soeben passierte Unfälle auf schnellstem Wege zum Nutzer, der dann seine Fahrweise entsprechend anpassen kann.

Der Spaßfaktor darf nicht vernachlässigt werden

Aber auch der Spaß wird in der Augmented Reality nicht zu kurz kommen: Microsoft führte bereits seine HoloLens anhand eines Minecraft-Demos vor und trat so den Beweis an, dass sich Gaming und AR bestens vertragen. Demnächst werden wir also wahrscheinlich die Würfelwelt in unser Wohnzimmer beamen oder den Esstisch in einen virtuellen Roulette-Tisch umfunktionieren, inklusive geschulter Live-Dealer aus entfernten Studios, die professionell die Spiele leiten und das Gefühl vermitteln, man stünde mitten in einem echten Casino. Das wäre ein richtig spannendes Upgrade für die großen Online-Casinos mit Roulette- und Pokerangebot, die stets darum bemüht sind, den Glücksspielern ein möglichst authentisches Erlebnis zu bescheren – und auf diese Weise die stationären Spielbanken auszustechen. Vielleicht wird es bald in fast jeder Wohnung eine freie Wandfläche für AR-Spielereien geben, zum Beispiel, um weit entfernt lebenden Freunden und Verwandten Auge in Auge zu begegnen oder täuschend echte digitale Haustiere zu versorgen; aber auch schnöde Dinge wie Spiegel oder Bildschirme könnten zukünftig rein digital entstehen, wenn sie gebraucht werden.

Virtual Reality suggeriert eine in sich geschlossene digitale Welt

Die Virtual Reality setzt etwas andere Akzente, sie suggeriert uns einen komplett anderen Raum, künstlich geschaffen zwar, doch nah an der Realität. Die Wirklichkeit wird dabei komplett ausgeblendet, es gibt keine Überlagerungen wie bei der Augmented Reality. Facebooks Datenbrille gewährt beispielsweise Zutritt zum virtuellen Pokerraum Casino VR, wo sich Menschen aus aller Welt zu spannenden Kartenspielrunden treffen. Am exakten Gesichtstracking wird noch gearbeitet, damit auch die Emotionen des Gegenspielers wirklichkeitsgetreu ablesbar werden. Das heimische Wohnzimmer hört allerdings komplett auf zu existieren, die Zocker werden in ein digital animiertes Casino versetzt, das zwar noch etwas eckig wirkt, aber immerhin einen in sich geschlossenen Raum darstellt.

Wie dieses Beispiel anschaulich visualisiert, verkörpert die Virtual Reality den sogenannten Immersion-Effekt, der beschreibt, dass völlig in die digitalen Spielewelten eingetaucht wird und man eben genau Teil dieser Welt wird. Dies weckt nicht nur riesige Potenziale für Spiele aller Art, sondern auch für Konzerte, Sportveranstaltungen oder virtuelle Reisen.

Die beiden 3-D-Formate werden ihre eigenen Nischenanwendungen finden und gut nebeneinander existieren, doch es gibt auch zahlreiche Überschneidungen. Vor allem im Gaming-Bereich steht eine Vielzahl von Möglichkeiten offen, wahlweise AR oder VR zu nutzen, je nachdem, welcher Effekt erzielt werden soll. Wir meinen, dass sich auf relativ kurze Sicht beides etablieren wird, so dass die virtuelle Realität bald schon aus vielen Lebensbereichen nicht mehr wegzudenken sein wird.

Gaming
[next-gamer.de] · 16.01.2017 · 15:53 Uhr
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