Vaccine: Der Retro Horror-Titel für Nintendo Switch im Test

Der Survival-Horror Titel Vaccine, welcher schon seit einiger Zeit für die Wii U erhältlich ist, ist nun auch endlich für die Nintendo Switch zu haben. Vaccine steckt euch dabei in die Rolle einer wahlweise männlichen oder weiblichen Person und ihr müsst innerhalb von 30 Minuten ein Heilmittel für eine rätselhafte Krankheit finden, die euren Partner befallen hat. Das Heilmittel versteckt sich irgendwo in einer riesigen Villa, die sich bei jedem Neustart des Spiels neu erstellt. Zusätzlich dazu gilt es auch einen Ausweg aus dem Labyrinth an verschiedenen Räumen zu finden.

Zufall bei der Spielerstellung

Jedes Spiel beginnt aber gleich. Ihr findet euren Partner schwer krank im Bett wieder. Auf einem Zettel stehen Hinweise, die euch einen ersten Überblick über die Situation vermitteln. Inhalt dieses Zettels ist aber in erster Linie immer, dass ihr schnellstmöglich ein Heilmittel finden müsst. Schnellstmöglich heißt im Falle von Vaccine übrigens 30 Minuten.

Schon nach wenigen Minuten im Spiel werdet ihr von Zombies umringt

Vaccine versteht sich als Remake der alten Survival-Horror-Titel. Wer an den ersten Resident Evil denkt, denkt vor allem an die düstere und gefahrvolle Atmosphäre und an nervige Hakelsteuerung. Vaccine übernimmt die gute Atmosphäre nur zum Teil, die Hakelsteuerung allerdings zu 100 %. Anders als in heutzutage üblichen 3D-Person-Spielen steuert ihr euren Charakter nicht frei, sondern dreht und bewegt euren Charakter separat. Drückt ihr den Stick nach oben, läuft euer Charakter nach vorne, drückt ihr ihn zur Seite, dreht euch euer Charakter um die eigene Achse.

Problematisch ist aber, dass der Joystick dabei ab der ersten Berührung bei 100 % Leistung ist. Statt sich nur langsam zu drehen, wenn ihr den Stick nur leicht in eine Richtung drückt, dreht sich euer Charakter mit maximaler Geschwindigkeit. Was anfangs noch sehr ungewöhnlich für einen aktuellen Titel ist, wird später einfach nur nervig, sodass ihr schnell zu den Richtungstasten wechselt. Die Steuerung ist ansonsten ein Mischmasch aus den verschiedensten Tasten, die sich in jedem Menü ändern. Die Menüführung ist hakelig und bei den ersten paar Runden weiß man nie so recht, wie man das Spiel jetzt zu spielen hat.

Probleme über Probleme

Das größte Problem an Vaccine ist aber, die zufallsgenerierte Spielwelt. Denn so kann es vorkommen, dass gleich im ersten Raum ein Gegner auf euch wartet. Hoffentlich habt ihr dann bis dahin herausgefunden, wie ihr eine Waffe ausrüstet und eure Gegner angreift. Zwar findet ihr direkt im ersten Raum ein Messer, mit der oben beschriebenen Hakelsteuerung ist das Töten mit dem Messer aber für einen Neuanfänger in Vaccine kaum möglich. Bis ihr eine Waffe findet, kann es auch gut und gerne bis zur Mitte des Spiels dauern, Munition könnt ihr theoretisch aber schon im zweiten Raum finden. Es kann passieren, dass ihr die ersten Crawler, so heißt einer der Gegnertypen in Vaccine, findet, bevor ihr eine nützliche Waffe findet. Die Crawler sind sehr schnell und rennen beim Angreifen gerne mal um euch rum. Ohne Schusswaffe kommt ihr gegen diesen Gegner kaum an. Die zufallsgenerierte Welt soll eigentlich das Aushängeschild von Vaccine sein, macht das Spiel aber unnötig unvorhersehbar, bei seinem hohen Schwierigkeitsgrad.

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Selbstverteidigung mal anders

Waffen sind aber nicht das Einzige, was ihr in Vaccines finden könnt. An einigen Stellen findet ihr auch Heilung oder Booster, die euch im Kampf helfen können. Durch ein weiteres Problem wird das Verwenden dieser Gegenstände aber zu einer echten Zeitfrage. Wer sich noch an das eingangs erwähnte Resident Evil erinnert, der erinnert sich bestimmt auch noch an die fixen Kamera-Winkel mit denen einen das Spiel in den Wahnsinn getrieben hat. Auch diese übernimmt Vaccine. So treibt euch das Aufheben mancher Gegenstände oftmals in den Wahnsinn und kostet euch nicht nur euren Verstand, sondern auch wertvolle Zeit. Die „Hitbox“ der Gegenstände kann sich auch unterscheiden, sodass ihr je nach Kamerawinkel, offensichtlich neben dem Gegenstand steht, ihn aber trotzdem aufheben könnt.

Insgesamt wirkt die komplette Aufmachung des Spiels eher lieblos. Vaccine ist zwar als Remake alter Horror-Spiele gedacht, das heißt aber unserer Meinung nicht, dass man auch die negativen Aspekte der Vorbilder übernehmen muss. Die Räume sind identische Bausteine, die nur zufällig aneinandergeheftet werden. Die Atmosphäre ist zwar beklemmend, auch durch die gewählten Kamerawinkel, wirklich gut sehen die Räume aber nicht aus. Und in dieser Gleichförmigkeit aller Räume ergibt sich auch ein weiteres zentrales Problem. Als Spieler weiß man, auch dadurch, dass eine Karte fehlt, nie, in welchen Räumen man schon war. So verbringt man viel Zeit damit, sinnlos durch die Räume zu streifen, die man ohnehin schon längst durchsucht hat.

Fazit

Schade eigentlich, dass die Aufmachung von Vaccine so unter den Vorbildern leiden muss. Die alten Horror-Spiele wie Resident Evil haben Spaß gemacht, keine Frage. Spielerisch und technisch sind einige Aspekte aber derart veraltet, dass man sie wirklich nicht in ein neues Spiel einbauen muss. Dabei gibt es einen feinen Unterschied zwischen veraltet und nostalgisch. Nostalgisch ist das Konzept und die Atmosphäre von Vaccine allemal. Aber veraltet sind Steuerung und Aufmachung. Das Grundkonzept hat mir auf dem Papier Spaß gemacht, im Endeffekt leidet das Spiel aber, wie oben schon beschrieben, an den negativen Übernahmen aus den alten Vorbildern. Die Steuerung ist zu hakelig, der fixe Kamerawinkel nervt einen und die gesamte Aufmachung wirkt eher altbacken als neu. Ich hoffe aber, dass das Team rund um Vaccine die Idee weiter verfolgt und an einem optisch und spielerisch besseren Titel arbeitet.

Gaming
[next-gamer.de] · 15.08.2017 · 12:47 Uhr
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