US-Heimatschutzminister schließt Massenabschiebungen aus

Mexiko-Stadt (dpa) - US-Heimatschutzminister John Kelly hat Massenabschiebungen von illegalen Migranten ausgeschlossen. «Die Abschiebungen werden legal, geordnet und in enger Abstimmung mit Mexiko erfolgen», sagte er nach einem Treffen mit seinem Kollegen Miguel Ángel Osorio Chong in Mexiko-Stadt.

«Unser Fokus liegt auf kriminellen Einwanderern», sagte Kelly. In den USA leben schätzungsweise 5,8 Millionen Mexikaner ohne Aufenthaltsgenehmigung.

Auch einem Einsatz der Streitkräfte gegen illegale Einwanderer erteilte Kelly eine Absage. Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump die Abschiebung von Migranten ohne Aufenthaltserlaubnis als «Militäroperation» bezeichnet.

Im Verhältnis zwischen den USA und Mexiko war zuletzt viel Porzellan zerschlagen worden. Jetzt versuchen beide Seiten, die Wogen zu glätten. «Wir kooperieren bei Handel, Energie und Sicherheit. Gemeinsam wollen wir an unserer Grenze für Recht und Ordnung sorgen», sagte US-Außenminister Rex Tillerson. Aber: «Starke souveräne Nationen haben nun mal von Zeit zu Zeit Meinungsverschiedenheiten.»

Seit dem Amtsantritt von Trump sind die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko äußerst angespannt. Der US-Präsident will Millionen illegaler Einwanderer abschieben, das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (Nafta) neu verhandeln und eine Mauer an der Grenze bauen.

«Wir erleben einen komplexen Moment in unseren Beziehungen», sagte der mexikanische Außenminister Luis Videgaray nach den Gesprächen in Mexiko-Stadt. «Einige Äußerungen aus Washington haben für Irritationen in Mexiko gesorgt. Der beste Weg, um die Differenzen zu überwinden, ist der Dialog.»

Zuletzt hatte das US-Heimatschutzministerium neue Richtlinien erlassen, die den Kreis der Migranten, die abgeschoben werden können, erheblich erweitern. Außerdem sollen künftig auch illegale Migranten beispielsweise aus Mittelamerika nach Mexiko zurückgeschickt werden können, wenn sie über Mexiko in die Vereinigten Staaten eingereist sind. Videgaray lehnt die Aufnahme von Ausländern aus den USA strikt ab.

«Mexiko hat sich von einem Herkunftsland von Migranten zu einem Transitland entwickelt», sagte Mexikos Außenminister Videgaray. Tatsächlich war die Nettoeinwanderung aus Mexiko in die USA zuletzt negativ. Allerdings reisen viele Mittelamerikaner über Mexiko illegal in die Vereinigten Staaten ein. «Wir müssen die Gründe für Migration bekämpfen», sagte Videgaray.

Tillerson und Kelly wollten sich im Laufe des Donnerstags auch mit dem mexikanischen Präsidenten Enrique Peña Nieto treffen. Die Mexikaner hatten das Treffen mit dem Staatschef vom Ergebnis der Gespräche auf Ministerebene abhängig gemacht.

Regierung / Mexiko / USA
23.02.2017 · 22:43 Uhr
[1 Kommentar]
 
20 Tiere bei Einbruch getötet: Strafe für Kinder in London
London (dpa) - Sie brachen in eine Umweltschule ein und töteten mehr als 20 Tiere: Zwei Jungen […] (01)
Nur ein Atom: Forschungsteam erzeugt die dünnste Goldschicht der Welt
Gold ist nicht nur wegen seiner Seltenheit besonders wertvoll, sondern verfügt auch über […] (01)
DFL-Krise nach Stopp der Auktion und Streit mit DAZN
Berlin (dpa) - Sportlich feiert die Fußball-Bundesliga wieder Europacup-Erfolge, doch […] (04)
Idris Elba über den Erfolg der 'Sonic'-Filmreihe
(BANG) - Idris Elba ist der Meinung, dass die 'Sonic'-Filme in einer Zeit der „Superhelden- […] (00)
Richterbund beklagt Zeitlupen-Tempo bei Digitalisierung
Berlin/Potsdam (dpa) - Der Deutsche Richterbund (DRB) hat Bund und Länder aufgefordert, bei der […] (00)
Kingdom Come: Deliverance II – Setzt die epische mittelalterliche Saga des Vorgängers fort
Das erfolgreiche und hochgelobte Action-RPG Kingdom Come: Deliverance bekommt eine lang […] (00)
 
 
Suchbegriff

Diese Woche
Letzte Woche
Vorletzte Woche
Top News