Umfrage: Deutsche stehen mit Wunsch nach raschem Atomausstieg international isoliert da

Berlin (dts) - Die Deutschen stehen mit ihrem Wunsch nach einem schnellstmöglichen Ausstieg aus der Kernenergie international weitgehend isoliert da. Dies ergab ein Umfrage zu dem Thema, die das Meinungsforschungsinstitut Emnid zusammen mit 47 anderen Instituten nach der Atom-Katastrophe von Fukushima in Auftrag gegeben hat - und die "Bild am Sonntag" veröffentlicht. Demnach wollen in China 70 Prozent, in Frankreich 68 Prozent, in Tschechien 61 Prozent und in Russland 52 Prozent die Kernenergie als wichtigen Energieträger beibehalten.

Nur in Italien (23 Prozent) und Österreich mit nur 9 Prozent ist die Quote der Kernkraftbefürworter noch geringer als in Deutschland mit 27 Prozent. Selbst in Japan sind nach der Katastrophe von Fukushima mit 40 Prozent Zustimmung die Werte höher. Für Emnid-Chef Klaus-Peter Schöppner ist die wichtigste Erkenntnis der Umfrage: "Die Vorstellung, Deutschland könne zum Vorreiter eines weltweiten Ausstiegs aus der Kernenergie werden, bleibt Illusion. Zu visionär und zu fernab realpolitischer Möglichkeiten und Wünschen ihrer Bürger ist auch nach Fukushima die Forderung nach einem weltweiten Abschalten." Der Grund liege vor allem in der grundsätzlichen Einstellung der Deutschen zu modernen Technologien: 70 Prozent der Bundesbürger bezeichnen sich als "Risikovermeider", nur 30 Prozent als "Chancennutzer". Schöppner: "In den USA ist das Verhältnis genau umgekehrt, in den Boomstaaten China, Indien, Vietnam noch risikofreundlicher. Technische Neuerungen werden im Gegensatz zu vielen anderen Staaten von uns Deutschen nur dann akzeptiert, wenn sie absolut gefahrlos sind." Anders als in Deutschland wird in vielen Ländern die Gefahr eines atomaren GAU als gering empfunden. Nur 9 Prozent der Holländer und Tschechen, 27 Prozent der Russen und nur jeder dritte US-Amerikaner hält einen Nuklearunfall in seinem Land für möglich. In Deutschland halten nach der Umfrage nur 25 Prozent der Befragten die Meiler im eigenen Land für sicher, nur in Italien halten mit 23 Prozent noch weniger Befragte die eigenen AKW für sicher - in China sind es hingegen 97 Prozent, in Finnland 60, in Frankreich 53 und in Tschechien - dem Standort des störanfälligen AKW Temelin - 52 Prozent Emnid-Chef Schöppner begründet die Zahlen damit, dass die Atom-Debatte in Deutschland vor allem emotional geführt werde: "In Deutschland wird im Gegensatz zu vielen Nationen der Kampf um die Meinungshoheit nicht mit Fakten und Zahlen, sondern mit Bildern und Schicksalen geführt"
DEU / Energie / Daten
08.05.2011 · 08:35 Uhr
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