The Inner World für die PS4 in unserem Test

Das ludwigsburger Entwickler-Studio Fizbin und Publisher Headup Games bringen uns mit The Inner World ein Point & Click Adventure der alten Schule in komplett deutscher Vertonung. Sie erschaffen dabei eine eigene Welt. Ob das Prädikat Made in Germany an dieser Stelle für den Indie-Titel steht, oder eher dazu rät den Titel im digitalen Regal stehen zu lassen, lest ihr in unserem Test.

The Inner World – Asposien steht am Abgrund und nur Robert kann es retten

Mensch Rooooobert – Der flötennasige Novize des Windmönchs Conroy ist der unerwartete Held unserer Geschichte, die in der unmöglichen Welt von Asposien spielt. Asposien befindet sich im Inneren einer riesigen Erdmasse. Durch das Versiegen der Windbrunnen, die einzigen Hohlräume, die die Erdmasse durchdringen, wird die Luft langsam knapp. Von ursprünglich mehreren dieser Windbrunnen ist nur noch einer übrig. Diesen bewacht Conroy, der letzte Windmönch. Somit hält er das Schicksal von Asposien in seinen klapprigen Händen. Allerdings droht auch dieser Brunnen zu versiegen. Als wäre das nicht schon schlimm genug, gibt es auch noch die Basylen. Diese Windgötter neigen dazu aspoische Sünder zu versteinern. Asposien hat also durchaus schon bessere Zeiten erlebt. Eines Tages poliert der naive Novize den Kettenanhänger seines Ziehvaters und stößt damit die Geschichte des Spiels an. Während der Anhänger nämlich schnurstracks von einer scheinbar durchgedrehten Taube stibitzt wird, macht sich Robert auf den Weg der Taube namens Hack das Schmuckstück abzujagen.


Lernt Asposien und all seine Bewohner kennen – es lohnt sich

Die Welt von Asposien ist es wert erkundet zu werden. Egal, ob es die toll überzeichneten Personen oder die verrückte Fauna der fantasiereich gestalteten Umgebung sind. Ihr werdet mehr als nur einmal ins Schmunzeln kommen, wenn eine Barfrau euch Geschichten erzählt, die eure Ohren zum Glühen bringen oder der ängstliche Wachmann von seinen ehrenvollen Aufgaben berichtet. Gegenüber allen anderen Personen bleibt die Hauptperson Robert meist ziemlich blass. Das stört jedoch kaum, da ihr euch zum Lösen der Aufgaben auf die Szenen der 5 verschiedenen Areale konzentriert. Ihr geht dabei immer gleich vor. Ihr sammelt, was es zu sammeln gibt, erfahrt soviel ihr könnt von den verschiedenen Charakteren und kombiniert Hinweise und Gegenstände, um ans ersehnte Ziel zu kommen. Während die Story an sich meist vorhersehbar ist, ist es nicht immer leicht zu erkennen, wie die nächste Aufgabe gelöst werden kann. Ihr erhaltet jedoch schnell Unterstützung.

Hilfe auf Knopfdruck und wechselnde Hauptpersonen

Besonders gelungen und wirklich hilfreich ist die Hilfe-Funktion des Spiels. Alle Informationen an die ihr nach und nach selbst gelangt, könnt ihr dort auf Knopfdruck Schritt für Schritt abrufen. Das hat den Vorteil, dass ihr nicht direkt die gesamte Rätselfreude genommen bekommt, ihr aber auch nicht auf der Stelle stehen bleibt. Eine super Lösung gegen ungewollte Frustmomente. Gerade, wenn man die richtige Idee hat und sie aufgrund der Steuerung zunächst nicht umgesetzt bekommt. Das rettet davor zu schnell etwas anderes auszuprobieren. Finten gibt es im Spiel keine. So ist jeder Gegenstand, mit dem ihr interagieren könnt, auch wichtig für das Vorankommen. Es gibt also einen strikt vorgegebenen Plan von dem man nicht abweichen kann. Die Reihenfolge eurer Aktionen ist zwar variabel aber die Aktionen lassen keinen Spielraum für Flexibiliät. Das ist eventuell etwas altmodisch aber tut dem Spielspaß nicht wirklich einen Abbruch. Die Gespräche mit den Charakteren sind sehr humorvoll und überwiegend sehr gut vertont.

The Inner World

So klickt ihr euch nach und nach durch Asposien

Alle Objekte mit denen ihr interagieren könnt, werden euch auf Knopfdruck angezeigt. Das jedoch nur, wenn ihr nah genug bei ihnen steht. Zwischen einzelnen Markierungen könnt ihr dann mit den Schultertasten hin und her schalten. Euer gesamtes Inventar ruft ihr mit der Dreieck-Taste auf. Bei den meisten Gegenständen habt ihr drei Optionen. Ihr könnt sie betrachten, sie kombinieren oder mit ihnen interagieren. Immer wenn etwas nicht funktioniert, bekommt ihr einen Kommentar. Robert sagt zum Beispiel nicht selten: „Das hast du doch jetzt geraten“. Bei Gesprächen bekommt ihr die verschiedenen Optionen direkt angezeigt. Je nach Gespräch verändern sich diese laufend. Leider erkennt ihr bereits abgeschlossene Gesprächsthemen nicht deutlich genug, sodass ihr oft die gleichen Dialoge durchklickt. Sie werden schwach grau markiert, aber eben nur sehr schwach. Neben Personen sind auch andere Lebewesen, wie der zu 96% aus tödlichen Giften bestehende Schrof, immer für ein Gespräch unter Freunden zu haben. Die Probleme der Bewohner sind dabei ganz unterschiedlicher Natur und so sind auch wenige Aufgaben miteinander zu vergleichen.

Der Weg ist das Ziel

Das Ende von The Inner World ist nach 6 Spielstunden erreicht. Während dieser Spielzeit wiederholt sich der Lösungsablauf immer wieder. Durch begrenzte Areale sind eure Interaktionsmöglichkeiten begrenzt. Das verbessert die Übersicht, führt aber auch dazu, dass manches Rätsel zu schnell gelöst wird. Die Story selbst ist sehr vorhersehbar und hält wenige Überraschungen bereit. Dennoch entschädigt die kreative Umgebung samt der kreativen Lösungsansätze für einiges. Natürlich wollen wir auch kurz zu den akustischen Eigenschaften des Spiels eingehen. Die Vertonung ist vor allem dadurch vielen anderen Spielen überlegen, dass das deutsche Entwicklerstudio natürlich komplett in Muttersprache gearbeitet hat. Gerade bei Indie-Games ist das keine Selbstverständlichkeit. Der Soundtrack fügt sich gut ins restliche Spiel ein und sticht keinesfalls unangenehm heraus. Gerade die verschiedenen, teilweise abstrusen Situationen von The Inner World werden gut untermalt. Ganz egal ob eine Wollmaus durch die Gegend huscht, eine Handpuppe spricht oder etwas zu Bruch geht.

The Inner World

Unser Fazit zu The Inner World – Der letzte Windmönch

Das Team der Fizbin Studios hat bewiesen, dass auch ein deutsches Entwicklerstudio kreativ sein kann. Herzliche, humorvolle Charaktere und eine liebevoll gestatltete Welt mit witzigen Kreaturen machen The Inner World zu etwas Besonderem. Gegen einen Kauf sprechen eventuell die Spielzeit oder die Tatsache, dass man die Point & Click-Mechanik des Spiels nicht mag. Diese Form der Spiele ist natürlich nicht jedermann Sache und The Inner World ist auch nicht das beste Spiel seiner Art. Dafür hebt es sich, wie viele gut gemachte Indie-Titel, aus der Masse der genormten Games heraus und vermag uns etwas neues zu bieten. Kauft ihr eure Spiele also mit dem Herzen, könnte The Inner World eure erste Wahl sein. Tut ihr das nicht, ist The Inner World noch immer ein durchschnittliches Adventure dem man ohne Frage einige Stunden seiner Zeit widmen kann. Nach aktuellen Bewertungen anderer Seiten mag eine 6 von 10 schlecht wirken. Jedoch stellt bei einer Skala von 1 bis 10 noch immer die 5 den Durchschnitt da. Eine 6 von 10 liegt somit über dem Durchschnitt und zeigt, dass sich The Inner World zu Recht bei der Vergabe des deutschen Computerspielpreises gegen Konkurrenten wie Crysis 3 durchgesetzt hat.

Gaming
[next-gamer.de] · 17.04.2017 · 14:26 Uhr
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