Südafrika: Erfolge im Kampf gegen delfin-tödliche Hainetze
Hainetze zum Schutz von Surfern und Schwimmern vor Angriffen großer Haie könnten seltene Delfinart ausrotten

München, 25.09.2017 (lifePR) - Nach dem vierten Beifangtod eines der vom Aussterben bedrohten Bleifarbenen Delfine in diesem Jahr in einem Hainetz vor Richards Bay, Südafrika, wird eines der für Delfine besonders gefährlichen Netze abgebaut, ein weiteres wird halbiert.

Seit einigen Monaten unterstützt die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) die südafrikanische Meeresbiologin Shanan Atkins von der Witwatersrand-Universität in Johannesburg und ihr Projekt „Humpback Dolphin Research“. Ziel des Projekts ist der Abbau sämtlicher Hainetze in Südafrika und die Etablierung wirkungsvoller, nicht-tödlicher Strandschutzmaßnahmen.

Shanan Atkins hatte die Pläne zum jetzt eingeleiteten Abbau von Hainetzen vor Richards Bay ausgearbeitet und nach zähen Verhandlungen durchgesetzt.

Delfin-Todesfalle Richards Bay

Bleifarbene Delfine (Sousa plumbea) sind die am stärksten vom Aussterben bedrohten Meeressäuger in Südafrika. An der Ostküste (KwaZulu-Natal) soll es etwa 200 Individuen geben. Entlang der Südküste des Landes gibt es eine weitere Population, die nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen etwa 500 Exemplare umfasst. Die zu den Buckeldelfinen zählende Art lebt und wandert extrem küstennah. Forschungen von Shanan Atkins hatten gezeigt, dass die sechs Hainetze vor Richards Bay für 60 Prozent aller Todesfälle unter den Bleifarbenen Delfinen in KwaZulu-Natal verantwortlich sind.

Hainetze vernichten wahllos Meerestiere
In Hainetzen, die als Strandschutz Schwimmer und Surfer vor den Attacken großer Haie schützen sollen, sterben Haie, Delfine, Meeresschildkröten, Rochen und größere Fische. Die Installation der Netze ist in Südafrika gesetzlich nicht vorgeschrieben und hoch umstritten. Derzeit sind 37 Strände in KwaZulu-Natal mit den knapp unter der Wasseroberfläche verankerten Stellnetzen ausgerüstet. Ihre Gesamtlänge summiert sich auf 23,4 Kilometer. „Viele andere Badestrände dagegen sind ungeschützt, ohne dass es dort vermehrt zu Haiangriffen auf Menschen kommt“, erklärt der Biologe Ulrich Karlowski (GRD).

In den Hainetzen von KwaZulu-Natal starben innerhalb von 30 Jahren 33000 Haie, über 2200 Schildkröten, fast 8500 Rochen und 2500 Delfine. Neben den bedrohten Bleifarbenen Delfinen (Sousa plumbea) sind auch Indopazifische Große Tümmler (Tursiops aduncus) sowie Langschnäuzige Gemeine Delfine (Delphinus capensis) betroffen.

Hai-Beifänge bleiben

Die Reduktion der beiden Netze vor Richards Bay wird nun zu einer spürbaren Gefahrenentlastung für viele Meerestiere, insbesondere für Bleifarbenen Delfine, führen. Eine Senkung der Hai-Beifänge ist allerdings nicht zu erwarten. Als Ausgleich für die reduzierte Netzfläche sollen „Drumlines“ (an Bojen befestigte Leinen, an deren Ende ein schwerer Köderhaken zum Fang großer Haie befestigt ist) installiert werden.

„Ein erster wichtiger Schritt ist damit getan. Unser Ziel ist, dass weder Delfine noch Haie oder andere Meerestiere den Schutz von Stränden in Südafrika mit dem Leben bezahlen müssen“, sagt Karlowski.
Energie & Umwelt
[lifepr.de] · 25.09.2017 · 10:45 Uhr
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