Streiks in Griechenland: Nur mäßige Beteiligung

Athen (dpa) - In Griechenland haben am Donnerstag landesweite Streiks gegen die harte Sparpolitik der Regierung weite Teile des Landes lahmgelegt. Keine Fähre lief aus Piräus zu den Ägäisinseln aus. Drei Kreuzfahrtschiffe konnten in Piräus nicht anlegen, weil auch die Hafenarbeiter streikten.

Busse und U-Bahnen wurden für mehrere Stunden bestreikt. Ministerien, Steuerämter sowie viele Schulen und Universitäten blieben geschlossen. Kommunistische Demonstranten besetzten vorübergehend den Eingang des Arbeitsministeriums in Athen.

Am frühen Nachmittag demonstrierten mehrere Tausend Menschen friedlich im Zentrum Athens und anderer Städte des Landes. Die Beteiligung war jedoch deutlich geringer als von den Gewerkschaften erhofft, berichteten übereinstimmend griechische Medien. Am 5. Mai hatten mehr als 100 000 Menschen in Athen demonstriert. Zentraler Spruch auch dieser Demonstrationen war: «Die Defizite und die Krise sollen die Banken und die Kapitalisten bezahlen.»

Eine Gruppe von rund 3000 Mitgliedern von Organisationen der außerparlamentarischen Linken und Autonomer Gruppierungen versammelte sich nach dem Ende der Demonstration vor dem Parlamentsgebäude und schrie «Diebe-Diebe» in die Richtung des Gebäudes. Einige der Demonstranten forderten, das Parlament sollte «verbrannt» werden. Parlamentariern wurde damit gedroht, man werde sie bald «erhängen».

Um Ausschreitungen zu vermeiden, nahm die Polizei am Vormittag schon im als Hochburg der Autonomen geltenden Athener Stadtteil Exarcheia mehrere Personen in Gewahrsam, berichteten Reporter vom Ort des Geschehens. Bei Ausschreitungen waren am 5. Mai drei Menschen in Athen ums Leben gekommen, als Vermummte Brandflaschen in eine Bank warfen.

Der internationale Flugverkehr wurde am Donnerstag normal abgewickelt, da sich die Fluglotsen nicht am Streik beteiligten. Im staatlichen Fernsehen wurden nur Dokumentarfilme und kleine Nachrichtensendungen ausgestrahlt. Die privaten Radio- und Fernsehstationen und die Journalisten arbeiteten dagegen normal. Die Ärzte in öffentlichen Krankenhäusern behandelten nur Notfälle.

Das Programm der Regierung zur Abwendung eines Staatsbankrotts sieht unter anderem einen Einstellungsstopp im öffentlichen Dienst und Gehaltskürzungen für Beamte sowie erhebliche Einsparungen im Sozialbereich vor. Die Griechen müssen bis Ende 2012 30 Milliarden Euro sparen.

EU / Finanzen / Streiks / Griechenland
20.05.2010 · 14:08 Uhr
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