SPÖ Politiker: Ego-Shooter Schuld am Jihadismus?
Unsere Kollegen vom Standard.at zitieren in einem Artikel den Sicherheitssprecher der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ), Otto Pendl, der den Grund für den Jihadismus in Ego-Shootern sieht. Die Terroristen der IS gewinnen auch hierzulande Anhänger. In Österreich sollen sich bereits mehrere hundert Jugendlicher der IS angeschlossen haben. Otto Pendl sieht diese Zustimmung der westlichen Welt gegenüber einen Konflikt im nahen Osten in Videospielen, zumindest sprach er darüber in der ORF-Sendung 60 Minuten Politik.
“Ich glaube, wenn wir uns die heutige Zeit Revue passieren lassen, wie die jugendlichen, heranwachsenden Menschen ihre Freizeit verbringen: in erster Linie in einer virtuellen Welt. Die sitzen jeder vor Standgeräten oder mobilen Geräten. Sie alle kennen die ganzen Spiele, die dort angeboten werden. Es ist eigentlich hier das Verständnis für Gut und Böse, was daraus entsteht bei diesen Spielen, total abhandengekommen. [...] Ich meine, hier muss man gravierend mit den Fachleuten, mit den Psychologen, Soziologen, Pädagogen sofort ansetzen und natürlich auch über die Gesetzgebung. Es kann doch nicht sein, dass Kinder, die nicht wissen, was sie in Wirklichkeit hier machen, vor dem Computer Flieger abschießen, Panzer abschießen, Schiffe versenken. Die haben ja kein Unrechtsempfinden.”
Allein diese Gründe aber verantwortlich zu machen für die Entscheidung von Jugendlichen sich der terroristischen IS anzuschließen, ist falsch. Jugendliche ohne Perspektive und ohne Bildung sind besonders empfänglich für Manipulation und mit dieser arbeiten terroristische Vereinigungen wie die IS besonders gerne, denn so haben sie einen bedingungslos für ihre Sache agierenden Soldaten geschaffen. Schlimm genug, dass ein Youtube-Video zeigt, dass die IS mittels Gameplay-Videos aus GTA V Werbung für ihre Sache macht. Gerade derartige Sachen deuten darauf hin, dass es bald eine neue Diskussion um die Frage nach Gewaltspielen gibt.
Auch Peter Pilz, Nationalratsabgeordneter der Grünen in Österreich, äußerte sich im ORF zu diesem Thema.
“Das hat unglaublich wenig mit Islam zu tun und unglaublich viel mit Ausgrenzung, Vernachlässigung, Verwahrlosung, mit Chancenlosigkeit zu tun. Und Otto Pendl hat völlig richtig gesagt: Das sind die jungen Buben, die den Islam nicht kennen, aber dafür die Automatenhallen, die Jugendarbeitslosigkeit, die Bildungslosigkeit und die Perspektivlosigkeit. Ich sage Ihnen eines: Diese 140, die da unterwegs sind, zum Teil schon tot sind, ein paar von denen haben es wieder zurück nach Österreich geschafft und ich hoffe, dass sie dabei endlich einmal etwas gelernt haben. Diese 140 und vielleicht noch einhundert oder zweihundert mehr haben wir für die nächsten Jahre verloren. Aber da geht es um Tausende dahinter, um die in Österreich nicht wirklich und nicht erfolgreich gekämpft wird und die wir von den Straßen holen müssen. Und da geht es um Geld, um Maßnahmen, um Ausbildung. Da geht es um Beschäftigung. Da geht es um Perspektiven, damit die endlich sagen ‘Das ist mein Land, ich brauche kein Kalifat. Österreich ist meine Heimat, weil mir Österreich Chancen und Entwicklung bietet.”