Smarte Ohrstöpsel geben der Welt einen besseren Klang
Bei Langschläfern und Schichtarbeitern dürften sie gleichermaßen verhasst sein: Durch die Straßen ziehende Laubbläser, die mit ihren Geräten einen solchen Lärm verursachen, dass sie selbst riesige Ohrenschützer tragen. Dabei sind längst Geräte auf dem Markt, die deutlich weniger Lärm verursachen würden. Weil die Kommunen aber oftmals solche Neuanschaffungen verweigern, helfen oft nur Ohrenstöpsel, um die wohlverdiente Ruhe zu finden. Dies ist ein besonders drastisches Beispiel. Aber auch im Alltag dürfte jeder schon einmal den Wunsch verspürt haben über einen inneren Lautstärkeregler zu verfügen. Etwa bei schreienden Babys oder ewig streitenden Nachbarn.
Der Sound der Umwelt kann auf Wunsch gefiltert werden
Die smarten Ohrstöpsel namens Here setzen genau dort an. Auf den ersten Blick wirken sie wie gewöhnliche kabellose Kopfhörer. Tatsächlich aber spielen sie keine Musik ab, sondern nehmen den Sound der Umwelt auf, verändern diesen je nach Wunsch und geben ihn erst dann an das Ohr weiter. Die Verzögerung liegt dabei lediglich im Mikrosekundenbereich und ist nicht wahrnehmbar. Die Here-Ohrenstöpsel können dabei nicht nur einfach alle Töne abblocken, sondern lassen sich per Smartphone steuern. So kann dann beispielsweise explizit Baby-Geschrei ausgeblendet werden, während die anderen Laute und Töne weiterhin ins Ohr durchdringen. Auch ein genereller Lautstärkeregler ist vorhanden, mit dessen Hilfe sich beispielsweise die individuelle Lautstärke bei Konzerten regulieren lässt.
Hans Zimmer half mit wertvollen Tipps
Zudem kann die Wahrnehmung des Sounds auch verändert werden. So lässt sich beispielsweise in der Diskothek der Bass je nach Wunsch senken oder erhöhen. Einer der ersten Unterstützer des Projekts war der deutsche Filmkomponist Hans Zimmer, der 1995 für die Filmmusik zu „König der Löwen“ den Oscar erhielt. Sein Input half den kreativen Köpfen, die Ohrstöpsel zu einer Art Mischpult für Live-Musik weiter zu entwickeln. Die Finanzierungsrunde bei Kickstarter erwies sich dabei als Erfolg: Das Ziel von 250.000 Dollar wurde um mehr als das doppelte übertroffen.