Slime-san (PC) – Speedrun-Platformer auf LSD
Stellt euch vor, ihr seid ein kleiner Schleim und werdet von einem Wurm gefressen. Euer Ziel ist es zu entkommen. Hilfe bekommt ihr dabei aus Slumptown. Eine Stadt im Magen des Wurms, in der andere Schleime ein Refugium gefunden haben. Könnt ihr euch nicht vorstellen? Ist auch ziemlich verrückt!
Platformer auf LSD-Tripp
Genau das ist aber die Story von Slime-san. Hierbei handelt es sich um einen Platformer aus dem Hause Fabraz. Als kleiner Schleim kämpft ihr euch mit eurem kleinen Vogelfreund durch den Wurm, um wieder zu eurer Familie zu gelangen. Dabei begegnet ihr fießen Würmchen, die Nichts für Schleime übrig haben und euch daher an den Krangen wollen.
Bringen wir nun die technischen Details hinter uns: Die Grafik ist eine simple Pixelgrafik, die jedoch sehr liebevoll gestaltet ist. Auch die Musik ist im — für Platformer nicht unüblichen — 8-Bit-Stil gehalten. Diese ist jedoch sehr gut gelungen und kann auch als Soundtrack mal zu anderen Gelegenheiten gehört werden.
Die Steuerung ist simpel gehalten: Springen, Dashen und Richtungssteuerung. Viel mehr braucht es nicht. Außer einer speziellen Fähigkeit, mit der ihr nicht nur eine Zeitlupe einschaltet, sondern auch eure Konsistenz verändert und somit durch grüne Hindernisse durchspringen könnt. Außerdem könnt ihr euch zwischen zwei Zoomstufen der Kamera entscheiden.
Das Spieldesign ist keineswegs schleimig
Und damit kommen wir auch zu den Spielmechaniken, mit denen Slime-san besonders glänzt. Wie bereits erwähnt, könnt ihr mit eurer Spezialfähigkeit durch grüne Hindernisse und Feinde einfach durchspringen. Alles was rot gefärbt ist, tötet euch und ihr müsst den Raum von Neuem Beginnen. Das Prinzip ist schnell erlernt und ständig kommen im Laufe der 100 Level neue Mechaniken hinzu. Dash, Doppel- und Wandsprünge sorgen jedoch für genug Spielraum, um schnelleBewegungsmuster zu trainieren und somit die Levelzeiten niedrig zu halten.
Das klingt alles ziemlich entspannt. Allerdings sorgt die Magensäure des Wurms, die nach einer bestimmten Zeit durch das Level fließt, für erheblichen Zeitdruck. Natürlich gibt es auch etwas zu sammeln: In allen Levels sind Äpfel verteilt, die ihr einsammeln könnt. Das erhöht den Schwierigkeitsgrad einiger Level erheblich. Mit diesen Äpfeln könnt ihr in Slumptown einige Dinge erwerben. So könnt ihr andere Spielcharaktere freischalten, die den Spielstil verändern (das Prinzip kennt man aus The Binding of Isaac) und somit für Wiederspielwert sorgen. Außerdem könnt ihr euch Styles für euren Schleim und euren Begleiter den kleinen Vogel kaufen. Oder ihr investiert in spezielle Hintergründe oder in eine Sammlung von Minispielen.
Speedrunner kommen auf ihre Kosten
Nun kommen wir aber dazu, was Slime-san ganz besonders macht. Zwar ist es ganz lustig, dass Spiel einmal durchzuspielen, aber so richtig glänzt das Spiel, wenn man Streamer — oder besser noch — Speedrunner ist. Das Spiel enthält einen Streaming-Mode, der dafür sorgt, dass ihr den Twitch-Chat im Spiel seht und sogar die Zuschauer bestimmen lassen könnt, was im Spiel geschieht.
Außerdem gibt es einige Features, die vor allem für Speedrunner gedacht sind. Nicht nur, dass immer ein Timer mit läuft, der alleine schon zum schnellen Spielen der Level anregt. Es gibt auch eine Rangliste und spezielle Speedrun-Modi. So könnt ihr durch einen New-Game-Plus-Modus die Schwierigkeit noch zusätzlich erhöhen oder eine No-Death-Run starten. Oder ihr schaltet den Apple-Run ein und könnt ein Level nur beenden, wenn ihr alle Äpfel eingesammelt habt.
Dadurch ist Slime-san zwar ein toller Indie-Platformer für Zwischendurch, aber wird für die Speedrun-Community sein echtes Potential zeigen. Alles in Allem aber ein sehr schöner Platformer mit tollen Funktionen und einer Story, die aus einem LSD-Tripp stammen könnte.