Shovel Knight – Heute gibts eine gepaddelt

Die guten alten Zeiten der 8-Bit Nervenfresser schienen schon seit vielen Jahren vorüber, ein Grafikmonster jagt das Nächste und doch gibt es immer wieder Entwickler, die die schönen Erinnerungen an längst vergangene Kinderzimmertage in das Hier und Jetzt retten. Freilich handelt es sich hierbei nicht um irgendwelche AAA-Entwickler, diese haben wichtigeres zu tun als in längst vergessenen Erinnerungen zu schwelgen, sondern um ein ambitioniertes Projekt einer kleinen Indieschmiede namens Yacht Club Games.

Mit Shovel Knight hat Kickstarter das ermöglicht, wofür es eigentlich einmal geschaffen wurde, nämlich einem Projekt auf die Beine zu helfen, welches sonst so nie entstanden wäre. Bei geforderten 70.000$, konnte die stolze Summe von 300.000$ gesammelt werden, ob das Geld schlussendlich auch zu einem brauchbaren Ergebnis geführt hat, erfahrt ihr im Folgenden.

My Shovel is enough

Von einer bösen Zauberin und deren Schergen gejagt, schlüpft der Spieler in die Rolle eines tapferen Recken, der sich auf zur Rettung seiner großen Liebe macht, die wie gewohnt zu Spielbeginn entführt wird. Kommt einem bekannt vor und die Ähnlichkeit zu vielen Klassikern ist durchaus gewollt. Ein wenig Super Mario hier, eine Prise Zelda da, eine ganze Schippe Castlevania als Garnitur und fertig ist Shovel Knight.

8-Bit reichen hier um eine bunte, abwechslungsreiche Welt zu erschaffen. Auf einer Übersichtkarte wird zunächst das nächste Level gewählt, welches es zu erkunden gilt. Geboten wird dabei immer eine Mischung aus Gegnergekloppe, dem Ausgraben von Schätzen und Jump´N´ Run Passagen, die mit der Erfahrung des Spielers im Anspruch wachsen. Wem das Ausweichen normaler Stachelgruben nicht reicht, darf so später auf Käfern surfen oder seinen Weg im Dunkeln durch die tödliche Umgebung finden. Sollte der Schaufelritter den widrigen Umständen dann doch einmal erliegen ist dies kein Problem, denn er verliert beim Tod nur einen Teil seiner Geldbörse und erwacht am letzten der großzügig verteilten Checkpoints wieder zum Leben.

Im Kampf gegen das Böse dieser Welt stehen einem dann auch eine Vielzahl an Nebenfähigkeiten zur Verfügung, die alle erst einmal in versteckten Bereichen gefunden werden müssen, doch bleibt die Hauptwaffe von Anfang bis Ende die selbe olle Schaufel. Dieses Universaltool kann neben dem ursprünglichen Verwendungszweck als Werkzeug zum Ausgraben von Schätzen auch als tödliche Waffe, sowie Pogostick genutzt werden und so reicht die Standardschaufel um Shovel Knight mit etwas Geschick zum Abschluss zu bringen. Doch mit Feuerbällen um sich schießen oder in einer Unverwundbarkeitsblase Schutz suchen, macht das Ganze dann doch etwas einfacher. Neben den erwähnten Zusatzwaffen können in zwei Dörfern weitere Gegenstände und Rüstungen mit speziellen Sonderfertigkeiten für gesammeltes Gold erworben werden.

Kleines Spiel für kleines Geld

Genretypisch ist jedem Spielabschnitt eine gewisse Thematik zugeordnet. Vom einfachen Wald, über Vulkanhöhlen, bis zu dem obligatorischen Unterwasserlevel, wird viel Abwechslung geboten und am Ende wartet jedes mal ein Endboss. Dieser wartet dann auch mit ihm speziellen Sonderfertigkeiten auf, was die Antizipationsfähigkeiten des blauen Helden und der Finger die ihn steuern manchmal sehr strapazieren. Zum Glück bleibt der Midisoundtrack ziemlich gedeckelt im Hintergrund und steigert das Frustpotential nicht noch zusätzlich.

Neben dem Abarbeiten der Spielabschnitte wird dem Spieler immer wieder freigestellt, ältere Level zu besuchen in denen mit der Zeit der eine oder andere neue Zwischengegner auftaucht, der die Geldbörse des Spielers etwas bereichert. Darüber hinaus bietet Shovel Knight neben dem Hauptspiel keine Zusatzinhalte, auch wenn durch die bei der Kickstarterkampagne erreichten Strechgoals zukünftig noch ein sogenannter Battle sowie Mehrspielermodus versprochen wurde.

Spielerisch geht Shovel Knight ganz locker von der Hand und besonders wenn man ein anständiges Gamepad sein Eigen nennt, macht das Rumgehüpfe erst so richtig Spaß. Bei 6 Stunden reiner Spielzeit für das Beenden von Shovel Knight gehen die 15 Euro, welche das Spiel momentan kostet, durchaus in Ordnung. Spieler die wirklich jeden versteckten Schatz finden möchten, dürfen von einem Vielfachen der Standardspielzeit ausgehen.

Erhältlich für PC, 3DS und Wii U.