Schockierende Prognose: Jedem Zweiten droht die Arbeitslosigkeit durch Roboter
Kai-Fu Lee war früher Chef von Google in China und gehört heute zu den renommiertesten Computerexperten des Landes. Alleine auf dem chinesischen Mikroblogging-Dienst Sina Weibo hat er mehr als fünfzig Millionen Follower. Nun hat sich der Wissenschaftler zur Zukunft der menschlichen Arbeit geäußert. Seine Prognose: Innerhalb des nächsten Jahrzehnts wird rund die Hälfte der heute von Menschen belegten Arbeitsplätze durch Roboter ersetzt werden.
Interessant zudem: In erster Linie sieht er nicht die Jobs von Facharbeitern in den Fabriken in Gefahr, sondern vor allem die Stellen von Bürokräften, Händlern und ähnlichen Dienstleistern. Dank der künstlichen Intelligenz werde man schon bald beispielsweise keine menschlichen Mitarbeiter mehr im Callcenter benötigen, so die Voraussage.
Fertigungsprozesse sind für Roboter oftmals noch zu diffizil
Handwerkliche Aufgaben und Monatgeprozesse werden demnach hingegen noch deutlich länger von menschlichen Mitarbeitern ausgeführt werden müssen. Die wichtigsten Komponenten dabei: Die Hand-Augen-Koordination und das notwendige Feingefühl. Beides ist bei Robotern noch nicht weit genug ausgeprägt, um komplizierte Aufgaben in diesem Bereich zu erledigen. So hat Apple zwar einen Roboter gebaut, der Millionen von iPhones recyceln kann. Der Herstellungsprozess beruht aber noch immer zu einem großen Teil auf menschlichen Arbeitskräften – weshalb die Smartphones in Asien produziert werden. Mercedes ging in seinem Stammwerk in Sindelfingen sogar soweit, Roboter wieder durch menschliche Arbeitskräfte zu ersetzen. Anders sieht die Sache bei reinen Intelligenzaufgaben aus.
Roboter können rund um die Uhr arbeiten
Hier lernt die Technik deutlich schneller. Zwar sind etwa Chatbots heute noch nicht ausgereift genug, um damit den kompletten Kundenservice abzuwickeln. Das Entwicklungstempo bei den selbstlernenden Algorithmen ist allerdings so hoch, dass zumindest Kai-Fu Lee für Mitarbeiter im Kundenservice nur wenig Chancen sieht. Zumal künstliche Intelligenz sieben Tage die Woche für täglich 24 Stunden im Einsatz sein kann. Bleibt die Frage, wie man auf diese Herausforderung reagieren sollte. Zwar werden zukünftig vermehrt Programmierer benötigt, dies allein kann die Masse der Jobverluste aber nicht einmal ansatzweise auffangen. Vom oftmals geforderten bedingungslosen Grundeinkommen hält der Computerexperte allerdings auch nur wenig. Stattdessen fordert er, neue Berufsfelder zu entwickeln und die sozialen Normen anzupassen.
Via: Futurism