Sakaguchi: Serien-Erfinder erklärt, was Final Fantasy zu Final Fantasy macht
Die Final Fantasy-Reihe geht langsam aber sicher auf die große 30 zu. Die Kindheit hat das vielleicht berühmteste Rollenspiel der Welt spielend bewältigt, auch in seiner Jugend ließ es sich nicht von wilden Verlockungen verleiten und blieb seinen Pfad treu. Zugestanden, als es auf die 20 Jahre zu ging, stellte es sich auf einmal Existenzfragen, hinterfragte seine eigene Identität. Das Resultat waren einige schwierige Jahre. Doch passend zum dreißigsten Geburtstag, der in knapp drei Jahren bevorsteht, möchte Final Fantasy sich wieder gestärkt und selbstbewusst geben.
Natürlich sind 27 Jahre eine lange Zeit, in der sich vieles ändert. Menschen kommen, Menschen gehen. Spiele werden entwickelt und veröffentlicht. Was einst von einer handvoll Menschen innerhalb weniger Monate entwickelt wurde, ist plötzlich das Baby von hunderten Menschen, die über Jahre hinweg ihr Herzblut opfern. Nach 15 Hauptepisoden und unzähligen Spin-Offs stellt sich jedoch die Frage, was ein Final Fantasy eigenlich ausmacht. Reicht der legendäre Schriftzug bereits aus oder steckt mehr dahinter?
In einem Interview mit dem japanischen Spielemagazin Famitsu beantwortet Serien-Erfinder Hironobu Sakaguchi diese Frage. Sakaguchi, der legendäre Vater Final Fantasys, verließ Square Enix vor 10 Jahren um sich mit seinem neuen Studio Mistwalker selbständig zu machen. An der Entwicklung von Final Fantasy war er seither nicht mehr beteiligt.
Sakaguchi gibt an, dass diese Frage bereits einmal auftauchte als er und Yoshinori Kitase – sozusagen sein Lehrling – vor einigen Jahren zusammen einen feucht-fröhlichen Abend verbrachten. Damals lautete seine Antwort:
“Final Fantasy ist Final Fantasy wenn es blaue Textboxen mit Schrift innen drin gibt.”
Er gibt jedoch zu, dass es eher der Alkohol war, der diese Antwort hervorbachte. Bereits am nächsten Tag hätte er sich für seine Aussage geschämt. Eloquenter ausgedrückt, sieht seine Antwort auf die Frage, was ein Final Fantasy ausmacht, dann so aus:
“Ich denke das Motto ist ‘Was wird nach denen geboren, die intensiv gelebt haben; das Erkunden unzähliger unerkundeter Pfade mit dem gleichen Ziel im Hinterkopf”. Schließlich sind wir immer ausgezogen, neue Dinge zu meistern und es würde mir gefallen, wenn das so bleiben würde.”
Die Moral von der Geschichte sei: “Solange das blaue Fenster da ist, kannst du alles machen, was du willst.” Hauptsache man gibt sein Bestes und stellt sich nie mit dem Status Quo zufrieden, sondern setzt aus, um neue Ziele zu erreichen. Die Übersetzung aus dem Japanischen ins Englische erfolgte durch Kotaku.