Reaktion auf Mossul-Offensive: IS überfällt Kirkuk

Bagdad (dpa) - Bei einem Angriff der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auf die nordirakische Stadt Kirkuk und ein Kraftwerk in der Nähe sind viele Menschen ums Leben gekommen. Mit dem Überfall reagierten die Extremisten auf den Beginn einer Offensive auf ihre Hochburg Mossul Anfang der Woche.

IS-Schläferzellen hätten am Morgen in Kirkuk mehrere Stationen von Sicherheitskräften und andere Gebäude gestürmt, erklärten Provinzgouverneur Nadschim al-Din Karim und die Polizei am Freitag. Es gab heftige Gefechte. Allein bei einem Angriff auf ein Kraftwerk nordwestlich von Kirkuk starben 19 Menschen.

Armee, kurdische Peschmerga-Kämpfer und lokale sunnitische Milizen hatten nach dem Beginn der Offensive auf Mossul am vergangenen Montag zahlreiche Orte im Umland der Metropole erobert. Sie rückten bis auf etwa 20 Kilometer an die Millionenstadt heran. Mossul ist die letzte irakische IS-Bastion. Sollte die Stadt befreit werden, wäre der IS im Irak militärisch weitestgehend besiegt.

Nach Medienberichten begann der Angriff auf Kirkuk in den frühen Morgenstunden vor Sonnenaufgang. Ein Polizeioffizier sagte, Sicherheitskräfte hätten die IS-Kämpfer in zahlreichen Gebäuden und Straßen in Kirkuk umstellt. Die Kämpfe gingen weiter. Neun Extremisten seien bislang getötet worden. Anwohner berichteten, in der Stadt seien Explosionen und Schüsse zu hören gewesen.

Fernsehbilder zeigten Rauch über der Stadt. Medien zufolge setzte der IS auch Selbstmordattentäter ein. Der kurdische Fernsehsender Rudaw meldete unter Berufung auf den Polizeichef Kirkuks, die Extremisten hätten unter anderem eine ehemalige Polizeistation unter Kontrolle gebracht, bevor Anti-Terroreinheiten sie vertrieben hätten.

In dem Ort Dibis hätten drei Selbstmordattentäter ein im Bau befindliches Kraftwerk gestürmt und 16 Menschen getötet, sagte Bürgermeister Abdullah Nur al-Din. Bei Gefechten mit Sicherheitskräften sei ein Angreifer getötet worden, die beiden anderen hätten sich selbst in die Luft gesprengt. Bei den Opfern handele es sich um zwölf irakische und vier iranische Mitarbeiter des Kraftwerks. Das IS-Sprachrohr Amak meldete über das Internet, IS-Kämpfer hätten den Ort unter Kontrolle gebracht. Dafür gab es aber keine unabhängige Bestätigung.

Kirkuk und das Umland wird von den Kurden kontrolliert. Bekannt ist die Region vor allem wegen ihrer großen Öl-Vorkommen. Die kurdische Autonomieregierung im Nordirak und die Zentralregierung in Bagdad streiten sich seit langem darüber, wer die Hoheit über die Region erhält. Kurdische Peschmerga-Kämpfer rückten im Zuge des Kampfes gegen den IS in die Stadt ein und brachten sie unter Kontrolle.

Konflikte / Terrorismus / Irak
21.10.2016 · 13:04 Uhr
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