Randal´s Monday – Lost in Time
Nachdem wir auf der diesjährigen Gamescom bereits einen ersten Blick auf das von den Nexus Game Studios entwickelte Adventure, Randal´s Monday werfen durften (wir berichteten) waren wir natürlich gespannt, ob das Spiel rund um den namensgebenden Soziopathen wirklich auch den ersten Eindrücken gerecht wird. So hatten wir von Gamebolds nun die Möglichkeit, die ersten 3 Kapitel anzuspielen. Was uns hierbei erwartete, erfahrt ihr im Folgenden.
Der Herr der Idioten
Für alle die die Gamebolds Gamescompreview nicht gelesen haben noch einmal ein kurzer Storyabriss:
Randal, das kleptomanische und immer klamme Ekelpaket besäuft sich auf der Verlobungsfeier seines besten Freundes, klaut ihm die Geldbörse samt geheimnisvollem magischen Verlobungsring und versetzt diesen beim örtlichen Pfandleihhaus, um seine Mietrückstände bezahlen zu können. Als Matt das verschwinden seines größte Schatzes bemerkt, dreht dieser labile Charakter vollkommen durch und verliert den Lebenswillen, was in einem skurrilen Selbstmord mündet. Randal findet den Tod seines einzigen Freundes natürlich nicht so dufte, doch shit happens und was kann er schon dagegen tun?
Doch das Universum gibt Randal eine zweite Chance, indem es ihn in aller “Täglich Grüßt das Murmeltier” Manier den Selbstmordmontag immer wieder von neuem zu erleben. Wie also Matts Leben retten, den natürlich bereits verkauften Ring zurück bekommen und dies ohne das Universum komplett aus den Fugen zu bringen? Dies müsst ihr ihn insgesamt 7 Kapiteln Randal´s Monday selbst heraus finden.
Khlav Kalash mit Krabbensaft
So startet das Spiel im Prolog auf der bereits erwähnten Verlobungsfeier, Spielmechaniken werden erklärt und der Spieler bekommt ein erstes Gefühl wie das hier wohl alles ablaufen wird.
Jeder Almseppl, der schon einmal ein Point & Click Adventure gespielt hat wird sich so bei Randal´s Monday grundsätzlich erst einmal zurecht finden. Alle Aktionen werden mit einfachen Klicks auf dem nagetierählichen Eingabegerät ausgeführt, interagierbare Flecken per Leertaste hervorgehoben und ein Mausraddreh bringt das Inventar auf den Bildschirm.
Mehr ist da dann auch schon nicht zutun. So klickt sich der Spieler zunächst durch immer die selben Schauplätze. Zugegebenermaßen sind diese grafisch schön gestaltet und bringen den geneigten Hobbynerd vor allem durch die vielen Referenzen aus Pop-Kultur und TV-Geschichte auch einmal zum schmunzeln. Vom Fahrstuhl aus “The Big Bang Theory” dem “Khlav Kalash”-Verkäufer aus die Simpsons, den offensichtlichen Herr der Ringe Anspielungen und unzähligen weiteren kleinen Details, gibt es vieles zu entdecken. Hierbei sollte einigen auch die Stimme von Randal bekannt vorkommen, wird dieser doch von Jeff Anderson gesprochen, der in dem Kultfilm “Clerks” der Hauptfigur Randal seine Stimme geliehen hat. Ebenso werden die Clerksidioten Jay und Silent Bob im späteren Spielverlauf ihr Cameo geben.
Spannend wie ein Groschenroman
Aber zurück zum Spiel. Von nervigem, immer gleichen Hintergrundgedudel begleitet, versucht man also nun der ziemlich amüsanten und innovativen Geschichte zu folgen. Die ersten Minuten voll von der Spielidee getragen, macht Randal´s Monday riesigen Spaß, eben leider nur diese ersten paar Minuten. Immer träger kommt es einem vor, der sich nur langsam fortbewegenden Story zu folgen. Mustergültig hierfür die Gespräche, zunächst vor Charme und Humor sprühend, werden so gut wie immer alle Gesprächsoptionen abgearbeitet, bis diese nur noch genervt weitergeklickt werden.
Sehr lineal, macht es Randal´s Monday dem Spieler dann auch noch unnötig schwer. Lässt es einen doch oftmals bei kniffligen Situationen im Regen stehen. Zwar geben die Charaktere in Konversationen Tipps, wie es weitergehen könnte, jedoch bringt auch dies nichts, wenn sich manche der gewollten Lösungen aller Logik entbehren. Weiß man also gar nicht wie es weiter gehen soll, heißt es durchprobieren, immer mit den selben 5 Personen sprechen und irgendwann ist der Zufall ein gnädiger Zeitgenosse, oder eben nicht und das Spiel wird frustriert deinstalliert.
Auch das fahren per U-Bahn von Schauplatz zu Schauplatz ist nur die ersten Male erheiternd, werden hier doch klar Ladezeiten kaschiert, die heutzutage so nicht mehr sein müssten. Da vertrösten einen auch die witzigen Tooltips nur kurz.
Ein Problem, welches wohl der von uns getesteten Previewversion geschuldet war, jedoch trotzdem hier Erwähnung finden sollte, ist das ständige im Nichts verschwinden von Gesprächspartnern. Man hört zwar ihre Stimme, doch dort wo Figuren stehen sollten ist plötzlich nichts mehr. Wie gesagt, wohl ein Early Version Problem, aber wenn nicht, gnade ihnen der Videospielgott.
Fazit von Bane:
Vielleicht haben die Leute von Nexus Games in mir nur einen ungeduldigen und leicht zu nervenden Spieleredakteur gefunden, der ihr Spiel ein Mü zu schlecht davon kommen lässt, denn eigentlich erzählen sie ja eine amüsante Geschichte und vielleicht nimmt das Spiel auch später noch enorm Fahrt auf, was meine Preview dann nichtig macht. Aber vielleicht auch wollte man einfach zuviel Referenzen in ein Spiel packen und hat dabei einfach vergessen, die einzelnen Elemente zu verbinden und eine Spannungskurve zu erzeugen, die nicht flach wie Holland ist. Viele vielleichts für ein durchschnittliches Adventure, welches wenig falsch, aber genauso wenig richtig macht.