Quartalsergebnisse: Nintendo geht mit hohem Gewinn aus dem Weihnachtsgeschäft
Nintendo hatte es in den vergangenen Jahren wahrlich nicht leicht: Der einst so dominante Handheld-Sektor muss mit Billigspielen aus dem Smartphone-Segment konkurrieren und die neue Heimkonsole, die Wii U, konnte nicht ansatzweise an die Erfolge der Wii anknüpfen. Die Folge waren erstmalig in der 120 jährigen Firmengeschichte Jahre der Verluste. Nintendo Präsident Satoru Iwata versprach seinen Investoren zu Beginn des aktuellen Fiskaljahres, dass sich dies im aktuellen Jahr jedoch keinesfalls wiederholen werde: Er werde Nintendo mit Sicherheit zurück in die Profitzone manövrieren.
Heute veröffentlichte Nintendo die Ergebnisse für das dritte Quartal des Finanzjahres 2015. Auf Normaldeutsch bedeutet das: Die Ergebnisse für den Zeitraum von Oktober bis Dezember 2014 – das berühmte Weihnachtsgeschäft.
Und tatsächlich: Angespornt von guten Software-Verkäufen, den erfolgreichen Amiibo-Figuren und Kosteneinsparungen bspw. in Europa kann Nintendo in diesem Quartal einen saftigen Gewinn vorweisen. Analysten erwarteten zuletzt, dass Nintendo einen Quartalsgewinn in Höhe von 35 Milliarden Yen (ca. 260 Millionen Euro) erwirtschaften würde. Die Realität fiel sogar etwas rosiger aus. In dem angegebenen Dreimonatszeitraum konnte Nintendo einen Gewinn in Höhe von 45 Milliarden Yen – umgerechnet ca. 335 Millionen Euro – verbuchen.
Wie gut Nintendos neue Aufstellung im aktuellen Jahr gefruchtet hat, zeigt auch ein Blick auf die Daten des vergangenen Jahres: Obwohl im dritten Quartal des Finanzjahres 2014 ein höherer Umsatz erzielt werden konnte – 300 Milliarden Yen gegen 271 Milliarden Yen – hat sich gleichzeitig der Quartalsgewinn mehr als vervierfacht.
Im traditionell schwachen vierten Geschäftsquartal, das sich von Januar bis März erstreckt, erwartet Nintendo erneut ein Verlustgeschäft. Die Gewinnerwartungen für das Gesamtjahr liegen daher unter dem aktuellen Quartalsgewinn bei 30 Milliarden Yen bzw. 225 Millionen Euro.
Nintendo arbeitet bereits an einer Next-Gen-Heimkonsole mit unbekanntem Veröffentlichungstermin. In Zukunft möchte man zudem nach Vorbild von Apples iOS auf eine einheitliche Handheld- und Heimkonsolen-Architektur setzen, um Crossplattform-Entwicklungen zu vereinfachen und Kompatibilität zu steigern (dies bedeutet jedoch nicht, dass beide Hardware-Gruppen identische Hardware und technische Spezifikationen aufweisen werden). Zudem möchte man mit verschiedenen Geräten im Quality of Life-Segment neue Märkte ansprechen. Wenn die derzeitige Umstellung dauerhafter fruchtet, könnte Nintendo aber vielleicht auch mit dem Backen kleinerer Brötchen über die Runden kommen.