Nintendo of Europe: 320 Entlassungen in Deutschland
Bereits im Juni kündigte Nintendo of Europe an, dass man das einstige Europa-Hauptquartier in Großostheim schließen werde. Während viele Angestellte für den neuen Hauptsitz in Frankfurt – wo sich in den vergangenen Jahren bereits viele Teile des Unternehmens befanden – übernommen werden, sollten im Zuge der Umstrukturierung 130 Angestellte aus Großostheim ihren Job verlieren. Dies sei vor allem damit verbunden, dass Nintendo das hauseigene Lager, welches sich in der kleinen Stadt befand, ersatzlos streichen möchte. Dies sei ein notwendiger Schritt, um sich auf den ändernden Videospielmarkt vorzubereiten.
Bereits damals kamen Gerüchte auf, dass Nintendo auch herbe Einschnitte in der Lokalisierungsabteilung vornehmen werde. Dies hat Nintendo heute gegenüber Kotaku bestätigt: Insgesamt 190 Angestellte der in Deutschland angesiedelten European Localization Development-Abteilung verlieren ihren Arbeitsplatz. Nintendo betont zwar, dass viele dieser Stellen lediglich über Zeitarbeitfirmen besetzt worden seien, dennoch haben viele der betroffenen Angestellten bereits viele Jahre für den Konzern gearbeitet. Nintendo begründet diese Entscheidung damit, dass man in Zukunft flexibler arbeiten möchte und somit auf einer “per Spiel”-Basis die Lokalisierungsarbeit an externen Firmen abtreten möchte. Was dies konkret bedeutet, muss abgewartet werden. In der Vergangenheit hat sich Nintendo stets durch hervorragende und liebevolle Übersetzungsarbeiten ausgezeichnet, die hoffentlich unter der neuen Struktur nicht leiden werden. Ebenso steht offen, ob sich die Anzahl lokalisierter Titel durch diesen Schritt reduzieren wird. In der Vergangenheit hat Nintendo of Europe international viele Sympathien gewonnen, da weniger massentaugliche DS- und Wii-Spiele wie Last Window, Xenoblade, The Last Story oder Disaster: Day of Crisis nur dank des Engagements der europäischen Nintendo-Niederlassung eine Lokalisierung aus dem Japanischen erfahren haben.