News der Woche: Zivilschutzkonzept - Hamsterkäufe, Sommerloch und Prepper

Die Bundesregierung hat diese Woche ein neues Zivilschutzkonzept beschlossen. Darin empfiehlt sie den Bürgern, Vorräte für den Notfall anzulegen. Im aktuellen Sommerloch diskutiert nun ganz Deutschland über Hamsterkäufe. Dabei ist der Notfallplan gar nicht so neu. Nicht nur in Deutschland bereiten sich Prepper schon lange auf den Ernstfall vor.

Zivilschutzkonzept: Hamstern für den Katastrophenfall

Am Mittwoch hat Innenminister de Maizière (CDU) ein neues Konzept zum Zivilschutz vorgestellt. Damit soll sich die Bevölkerung auf den Ernstfall, wie eine Naturkatastrophe oder einen Terrorangriff, besser vorbereiten können. Den Deutschen wird unter anderem ein Vorrat für den Notfall empfohlen: Jeder Haushalt soll Lebensmittel für bis zu zehn Tage und Trinkwasser für fünf Tage einlagern. So könne sich das Volk erst einmal eigenständig versorgen, bevor staatliche Maßnahmen anlaufen. Neben einer Liste von Lebensmitteln mit Getreide, Milch- und Konservenprodukten schlägt die Bundesregierung vor, eine Hausapotheke einzurichten sowie Taschenlampen, Kerzen und ein batteriebetriebenes Radio vorrätig zu haben. Das entfachte in Deutschland eine Hamsterkauf-Debatte.

Notfallvorräte für 95 Euro anlegen - doch wohin damit?

Die Kosten der im Zivilschutzplan genannten Vorratshaltung lassen sich nur schwer berechnen. Denn die Preise der unterschiedlichen Lebensmittel variieren je nach Saison und Händler. Nach aktuellem Stand könnte sich eine vierköpfige Familie für 95 Euro mit den empfohlenen Vorräten eindecken. Hinzu kommen allerdings noch weitere Kosten für Medikamente und andere Notfallutensilien. Außerdem müssen die Lebensmittel aufgrund ihrer begrenzten Haltbarkeit natürlich ständig erneuert werden. Wer den Gang in den Supermarkt vermeiden will, kann sein Vorratspaket über diverse Online-Shops erwerben - entweder im kleinen Zehn-Tage-Set oder als Jahresbedarf. Bleibt nur noch die Frage, wo die Vorräte gelagert werden können. Bei einem Haushalt mit vier Personen handelt es sich immerhin um 58 Kilo Lebensmittel. Selbst für Eigenheimbesitzer kann das schwierig werden.

Viel Aufregung um nichts? Gar nicht viel Neues beim Zivilschutzkonzept

Politik und Medien diskutieren seit Anfang der Woche über das neue Zivilschutzkonzept. Dabei kann eigentlich gar keine Rede von einem neuen Konzept sein. Denn die Regierung gab dieses bereits im Jahr 2012 in Auftrag. Es handelt sich daher keineswegs um eine Reaktion auf die jüngsten Anschläge. Vielmehr besteht ein solcher Notfallplan bereits seit dem Kalten Krieg. Da sich die politische und gesellschaftliche Situation seitdem allerdings grundlegend verändert hat, war es Zeit für eine Auffrischung des Konzepts. Die Bevölkerung soll dadurch ab jetzt besser mit Gefahrenlagen umgehen können.

Übrigens: Auch der Rat zum Hamstern ist nichts Neues. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfiehlt bereits seit dem Jahr 2004, einen 14-Tage-Vorrat zu Hause zu haben.

Ernsthafte Debatte oder aufgebauschte Sommerloch-Diskussion?

Sowohl die Opposition als auch der Regierungspartner der Union, die SPD, reagieren mit Unverständnis auf die Vorschläge des Konzepts. FDP und Linke sprechen von einer Stimmungsmache, welche die Bevölkerung verunsichern würde. Bei den Grünen steht besonders die Andeutung möglicher Terrorangriffe in der Kritik. Aufgrund des aktuellen Sommerlochs wird der Notfallplan von den Medien dankbar aufgenommen und besonders aufgebauscht. Während in den letzten Jahren beispielsweise Bruno der Bär oder der verliebte Schwan Petra wochenlang in den Zeitungen waren, sind es nun Hamsterkäufe. In den sozialen Netzwerken sorgte dies bereits für einige Lacher: "Hamster deutschlandweit restlos vergriffen" und "Fressnapf gehen die Hamster aus" sind nur zwei der zahlreichen witzigen Beiträge und Bilder zum Thema.

Prepper sind schon lange auf alles vorbereitet

Über die derzeitigen Diskussionen zum Zivilschutzkonzept können sogenannte Prepper nur lachen. Der Name stammt vom englischen Wort to prepare, was im Deutschen vorbereiten bedeutet. Damit werden Menschen bezeichnet, die sich für verschiedene Katastrophen-Szenarien rüsten. In den USA sind solche Gruppierungen schon länger bekannt, doch auch in Deutschland wächst die Prepper-Bewegung stetig. Schätzungsweise 150.000 Anhänger gibt es hier bereits. Viele amerikanische Prepper fürchten besonders eine mögliche Apokalypse oder wie sie es nennen "The end of the world as we know it". Die Prepper in Deutschland bereiten sich auf unterschiedliche Gefahrenlagen wie Naturkatastrophen oder Chemieunfälle vor. Neben der empfohlenen Vorratslagerung spielt dabei vor allem das Überlebenstraining eine wichtige Rolle.

Rückblick
[finanzen.de] · 26.08.2016 · 08:35 Uhr
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