Mononoke Forest: Baum pflanzen, Haus bauen!

Bei Mononoke Forest dachte ich zuerst, dass wir ein Spiel im Universum des berühmten Studio Ghibli-Films Prinzessin Mononoke bekommen. Diese Vorstellung hat sich nach Sichtung der ersten Screenshots aber schnell gelegt. Mononoke sind ins Deutsche übersetzt Geisterscheinung. Prinzessin Mononoke bedeutet also soviel wie Prinzessin der Geister und Mononoke Forest ist dementsprechend der Geisterwald. Und damit ist das Setting des Spiels auch passend beschrieben. Geister, Geschicklichkeit und Aufbausimulation. Damit lässt sich das Spiel aus dem eShop des 3DS grob zusammenfassen. Wie genau das funktioniert, erklären wir euch natürlich gerne!

Ihr seid dafür verantwortlich, einen kleinen Wald wieder aufzubauen

Die kleinen Waldgeister

Ihr landet in einem Stückchen Wald, welches von einem großen Waldgeist beschützt wird. Dieser ist allerdings schon sehr alt. Eine fiese Bienenkreatur greift ihn an, tötet ihn und lässt den Wald ohne Schutz zurück. Der große Waldgeist war Gebieter über eine kleine Truppe Mononokes, also kleinerer Geister, die nun auf sich allein gestellt sind. Sie müssen den Wald und seine Bewohner glücklich halten. Erfreulicherweise taucht ein weiterer Waldgeist auf, der die gleichen Fähigkeiten wie der alte besitzt und die Kräfte eurer kleinen Truppe verstärkt. Eure Aufgabe ist es nun, den Wald zu säubern und aufzubauen, wobei ihr den Wünschen der Waldbevölkerung nachkommt. Diese wünschen sich zum Beispiel mehr Rasen, sauberes Wasser oder neue Häuser in der Nachbarschaft.

Auch wenn die Geschichte nicht im epischen Ausmaß erzählt wird, die Charaktere funktionieren wunderbar. Die einzelnen Geister sind äußerst abwechslungsreich, sodass euch einige der Wesen allein schon durch ihr Design ans Herz wachsen werden. Sowohl die Mononokes als auch die Menschen, deren Aufgaben ihr erfüllt, sind in einem überzeichneten Chibi-Look dargestellt. Die konsequente Herangehensweise an diese Designentscheidung lässt alles in Mononoke Forest aber sehr stimmig wirken. So entsteht schnell das Bedürfnis, wirklich traurigen Personen ihre Wünsche zu erfüllen, da diese überzeichneten Emotionen ihre Wirkung bei euch zeigen und auf der anderen Seite lächelt ihr mit, wenn Geister und Menschen erfreut über den Bildschirm hüpfen.

Die Bewohner des Waldes geben euch Aufgaben, um voranzukommen
Die Bewohner des Waldes geben euch Aufgaben, um voranzukommen

Wir bauen einen Mononoke Forest

Aber wie genau gehen wir die Aufgabe eigentlich an? Wie können wir den großen Wald nun säubern, Bäume pflanzen und Häuser bauen? Das ganze funktioniert über ein kleines Geschicklichkeitsspiel. Ihr wählt einen bestimmten Teil der Karte aus, den ihr bearbeiten wollt. Dann stellt ihr ein Team aus euren Mononokes zusammen, wobei jeder Geist eine bestimmte Fähigkeit hat. Manche säubern den Boden, anderen lassen Gras oder Bäume wachsen, wieder andere bewegen die Menschen dazu, an einer Stelle ein Haus zu bauen. Je nach Aufgabe müsst ihr also andere Geister mitnehmen. Nun seht ihr im oberen Bildschirm eures Handhelds die Karte, im unteren schweben eure kleinen Geister. Diese zieht ihr nun zu Gruppen von zwei bis drei Kreaturen zusammen und schleudert sie katapultartig mit eurem Touchpen auf die Felder der Karte, auf denen sie wirken sollen.

Durch den großen Waldgeist stehen euch ebenfalls kleine Samen zur Verfügung, die ihr euren Trupps geben könnt, um ihr Wirkungsfeld zu erhöhen. So bearbeiten sie nicht nur das Feld, welches ihr anpeilt, sondern auch die anliegenden. Ihr könnt außerdem durch eure Würfe Items einsammeln oder neue Waldgeister in euer Wurffeld purzeln lassen, die spontan auf der Karte auftauchen. Ihr habt eine bestimmte Anzahl an Würfen und eine bestimmte Anzahl an Samen, die euch zur Verfügung stehen. Diese könnt ihr durch eingesammelte Items zum Beispiel noch erhöhen oder verstärken.

Ihr stellt euch ein passendes Team aus Mononokes zusammen
Ihr stellt euch ein passendes Team aus Mononokes zusammen

Schnapp sie dir alle!

Ist alles aufgebraucht, endet die Runde, ein neuer Tag beginnt und eure Arbeit zeigt Wirkung. Die Menschen werden glücklicher und eure Geister leveln auf. So steigern sie zum Beispiel ihre Geschwindigkeit oder Ausdauer. Leider machen diese Statuswerte keinen allzu großen Unterschied, so dass Mononoke Forest auf diese Rollenspiel-Elemente gerne hätte verzichten können.

Ein schönes Gimmick ist aber, dass sich getroffene Geister, die ihr während einer Aufgabe finden konntet, eventuell eurem Trupp anschließen. So steigt die Anzahl eurer Geister und die Vielzahl der Möglichkeiten und Kombinationen, die sie bieten. Ihr seid also schnell in einem Sammelwahn, die besten Geister für eure Aufgaben zu finden und diese knuddeligen Wesen alle zu entdecken. Je besser ihr bestimmte Areale eures Waldes aufwertet, desto mehr Geister einer bestimmten Gattung tauchen dann auch auf.

Ebenfalls sinnvoll sind die Happy Orbs, die ihr durch die erfüllten Aufgaben erhaltet. Mit ihnen könnt ihr spezielle Häuser bauen lassen oder auch eure Mononokes weiterentwickeln, um ihre Wirkung zu verstärken. Spiele wie Pokémon oder Dragon Quest Monsters zeigten ja schon, dass Sammeln und Entwickeln kleiner Monster starke Anreize bieten. In Mononoke Forest ist das nicht anders. Bei allen Problemen, auf die wir gleich noch eingehen, die Sammelleidenschaft hat bei mir sofort eingesetzt und zieht mich immer wieder zurück in meinen kleinen Wald.

Eure kleinen Waldgeister könnt ihr aufleveln und entwickeln
Eure kleinen Waldgeister könnt ihr aufleveln und entwickeln

Spannendes Försterleben?

Die Effekte der Geschicklichkeitseinlagen sind also sehr motivierend. Das Sammeln der Geister sowie das Wachstum eures Waldes halten bei der Stange. Leider ist der Weg dahin sehr schnell eintönig. Das Schleudern der kleinen Geister kommt einem sehr schnell bekannt vor und verliert seinen Reiz. Das stellt Mononoke Forest vor ein großes Problem, da trotz der vielen netten Elemente diese Gameplaymechanik zentral für das gesamte Spiel steht. Wenn die Hauptmechanik nicht auf Dauer überzeugen kann, hat das ganze Spiel ein Problem.

Einen gewissen Reiz könntet ihr daraus ziehen, die unterschiedlichen Effekte zu erproben, wenn ihr unterschiedliche Geister miteinander kombiniert. Irgendwann habt ihr diese Infos aber auch alle gesammelt, zumal die Kombinationen euch wenig bringen, wenn es nicht gerade in einer von Menschen gestellten Aufgabe benötigt wird. Ebenfalls störend ist die Tatsache, dass euer Wirken keine großen Effekte hervorruft außer der Zufriedenheit der Menschen. Es ist also recht egal, wo ihr euer Wirken platziert, solange die Wünsche des Volks erfüllt werden.

Spannung entsteht höchstens durch das Auftauchen böser Mononoke wie der eingangs erwähnten Biene. Nun seid ihr nämlich dazu gezwungen, eure Würfe schnell und präzise auszuführen, wohingegen ihr euch in einer normalen Runde alle Zeit der Welt nehmen könnt, um die kleinen Geister gezielt zu platzieren. Leider tauchen solche Momente zu selten auf. Gerade in solchen Situationen wird das Werfen der kleinen Geister plötzlich aufregend und teilweise nervenzerreißend, wenn sich eure Wurfanzahl dem Ende entgegen neigt und ihr jeden weiteren Treffer landen müsst.

Manchmal muss euer Wald verteidigt werden
Manchmal muss euer Wald verteidigt werden

Fazit

Im Aufbauen eures Waldes liegt also recht wenig Strategie, vielmehr trefft ihr eure Entscheidungen aus ästhetischen und praktischen Gesichtspunkten. Die Rollenspielmechaniken hätten ausgereifter sein können, wenn durch das Sammeln und Entwickeln der Waldgeister schon eine kleine Ähnlichkeit zur Pokémon-Reihe aufgegriffen wird. Hier hätte also auch etwas mehr Tiefe dem Spiel gut getan.

Allerdings ist Mononoke Forest eben auch ein Spiel, welches ihr für nur 4€ im eShop findet. Ein Geschicklichkeits- und Strategiemeisterwerk epischen Ausmaßes erwartet man daher kaum. Für den Preis habt ihr hier einen kleinen, schön gestalteten Titel, der euch immer mal wieder für ein paar Runden an den 3DS holen kann.  Das ist für ein kleines Spiel auf einem Handheld auch vollkommen okay. Die Motivation, alle Geister zu finden und sie zu entwickeln, funktioniert nämlich trotzdem. Wenn ihr also ein Geschicklichkeitsspiel für Zwischendurch und für einen schmalen Taler sucht, ist Mononoke Forest trotz der genannten Einschränkungen sicher keine falsche Wahl.

Gaming
[next-gamer.de] · 08.08.2017 · 15:43 Uhr
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