Minecraft: Microsofts Mojang-Übernahme soll Montag offiziell werden
Es war die wahrscheinlich größte Überraschung der vergangenen Woche: Microsoft, so die Gerüchteküche, wird Minecraft-Entwickler Mojang übernehmen. Die gigantische Summe von 2 Milliarden US-Dollar stand im Raum. Mit dem Wall Street Journal und Bloomberg haben bereits zwei vertrauenswürdige Quellen über den Deal berichtet und nun will auch Reuters die Gerüchte zu bestätigen wissen. Die Quellen, auf die sich Reuters beruft, besagen, dass Microsoft und Mojang die Übernahme bereits am Montag verkünden werden. Der Preis soll jedoch von dem zuvor genannten abweichen: Statt 2 Milliarden, soll Microsoft gar 2,5 Milliarden US-Dollar für Minecraft auf den Tisch legen. Für den US-Konzern, der Cash-Reserven in Höhe von 68 Milliarden US-Dollar besitzt, ist diese Summe zwar nur Kleingeld, doch im Spiele-Business sind Übernahmen dieser Größenordnung eher unüblich. Insbesondere, da Minecraft bislang der einzige Hit aus dem Hause Mojang bleibt. Bislang hat man noch nicht bewiesen, dass man in Zukunft in der Lage sein werde, mit einem neuen Spiel an den gigantischen Erfolg anzuknüpfen. Wenn Minecraft seinen derzeitigen Erfolg hält, mag dies jedoch auch gar nicht notwendig sein.
Reuters behauptet zudem, dass Microsoft vor allem darauf hofft, dass Windows Phone durch die Übernahme profitiert. Während Minecraft ein großer Hit auf iOS und Android ist, schauen Windows Phone-User in die Röhre. Windows Phone, welches mit einem Marktanteil von 2,5% deutlich abgeschlagen hinter der Konkurrenz liegt, soll mit Minecraft als Zugpferd seine Position auf dem Markt verbessern. Bloomberg meldete in den vergangenen Tagen bereits, dass Microsoft jedoch nicht plant, bislang veröffentlichte Versionen von Minecraft offline zu nehmen. Ob PC- oder PlayStation-Konsolen: Microsoft sei laut Bloomberg der Meinung, dass Minecraft ähnlich wie das hauseigene Office als Multiplattformprodukt vertrieben werden muss. Es macht also ganz den Eindruck, dass die Xbox-Division bei der Entscheidung nur eine geringe Rolle gespielt hat.
Minecraft-Erfinder und Mojang Gründer Markus “Notch” Persson beteuerte in der Vergangenheit zwar, dass er bereits Milliardenbeträge für sein Studio abgelehnt hat, doch scheint sich diese Meinung in den vergangenen Monaten geändert zu haben. Negatives Community-Feedback und ständige Aufmerksamkeit scheinen ihn zunehmend zu frustrieren — am liebsten würde er sein Twitter-Profil deaktivieren und an einem schönen Strand in Ruhe an privaten Projekten coden. Vielleicht hat er bald die Gelegenheit dazu.