Merkel: Integrationsdebatte «mit Maß und Mitte»

Berlin (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich für eine Integrationsdebatte mit Augenmaß, aber auch ohne Scheuklappen ausgesprochen.

«Wir schauen nicht nach Übertreibungen, wir spitzen nicht zu, aber wir benennen die Fakten beim Namen und kehren die Probleme nicht unter den Tisch», sagte Merkel am Donnerstag bei einer Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin. Nötig sei eine Debatte «mit Maß und Mitte».

Merkel plädierte dafür, Menschen mit ausländischen Wurzeln offen zu begegnen, die Anerkennung ausländischer Abschlüsse in Deutschland voranzutreiben und sich stärker um ausländische Fachkräfte zu bemühen. «Am Gelingen der Integration entscheidet sich vieles. Ob wir den Zusammenhalt unserer Gesellschaft langfristig sichern können, ob Deutschland seine Wettbewerbsfähigkeit erhalten und als Land der Ideen und der Innovationen weiterhin Maßstäbe setzen kann.» All dies sei ohne Migranten nicht zu schaffen.

Die Kanzlerin erinnerte daran, dass mittlerweile knapp jeder Fünfte in Deutschland ausländische Wurzeln hat - insgesamt handelt es sich um 16 Millionen Menschen. Viele zugewanderte Fachkräfte und Akademiker könnten sich mit ihren Fähigkeiten sehr viel besser einbringen, wenn ihre Berufsabschlüsse in Deutschland anerkannt würden. Das sei verbesserungswürdig, sagte Merkel an die Adresse der Länder und der Berufsvertretungen. Bislang habe jedes Bundesland eigene Anerkennungswege. Und in den einzelnen Berufsbranchen werde die Dringlichkeit dieses Themas nur schwer verstanden.

Zugleich äußerte Merkel Verständnis für die Bürger, die sich fragten, was mit ihren eigenen Ängsten und der eigenen Identität sei. Es sei wichtig, sich auch mit dem eigenen Selbstbewusstsein und der christlich-abendländischen Kultur auseinanderzusetzen. «Wer nicht weiß, wer er ist, kommt auch schlecht mit Menschen klar, von denen er den Eindruck hat, sie kommen aus einem anderen Kulturkreis», sagte Merkel. Wer seine eigene Identität nicht definieren könne, fühle sich überfordert, eingeengt oder angegriffen. «Wir haben nicht zu viel Islam in Deutschland, vielleicht haben wir zu wenig Bewusstsein über das Christentum. Das liegt dann aber an uns», sage sie.

Migration
08.09.2011 · 19:07 Uhr
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