Marsrover «Curiosity» sendet farbiges Panorama-Foto

Washington (dpa) - Der Marsrover «Curiosity» hat sein erstes farbiges Panorama-Foto geschickt - und der Rote Planet sieht plötzlich viel bunter aus. Eine Analyse hat außerdem ergeben, dass der Rover nur rund 200 Meter von der geplanten Landestelle entfernt aufgesetzt hat.

«Mein erster Eindruck ist, dass es an dieser Stelle viel mehr unterschiedliche Farben gibt als an anderen Orten auf dem Mars», sagte Mike Malin bei einer Pressekonferenz der US-Raumfahrtbehörde Nasa im kalifornischen Pasadena am Donnerstag (Ortszeit). Malin hat mit seinem Unternehmen Kameras für die Marsmission konstruiert.

Auf dem Bild, das aus 130 Einzelfotos zusammengesetzt ist, ist im Vordergrund eine flache, im Hintergrund eine hügelige Landschaft zu erkennen, die zwischen rot, braun, schwarz und dunkelblau changiert. Zudem ist Dunst zu erkennen.

Wahrscheinlich handele es sich um Sanddünen und verschiedene Formen und Arten von Sand und Gestein, sagte Malin. Die Farben entsprächen allerdings aus technischen Gründen nicht genau den echten Farben auf dem Mars. Sie sagten auch nichts über die Zusammensetzung des Gesteins aus. «Sie geben uns aber einen Hinweis darauf, dass das Gestein verschiedene Strukturen aufweist.»

Eine Analyse der ersten Daten, die «Curiosity» zur Erde geschickt hat, ergaben unterdessen, dass der Rover nur rund 200 Meter von der geplanten Landestelle aufgesetzt hat. Nach einem rund 560 Millionen Kilometer langen Flug durch das Weltall sei das ein erstaunlich gutes Ergebnis, sagte Nasa-Wissenschaftler Steve Sell. «Es ist unglaublich, wenn man jahrelang Pläne macht und dann sieht, dass sie genau so aufgehen.» Bislang sei aber erst rund ein Megabyte der Daten von der Landung zur Erde geschickt worden. Rund 100 Megabyte befänden sich noch auf dem Rover und würden nun nach und nach heruntergeladen.

Einige Fotos, die der Rover mit einem Kameramast von sich selbst aufgenommen hat, verblüffen die Experten. «Wir sehen relativ große Kieselsteine auf der Oberfläche des Roboters», sagte Nasa-Manager Mike Watkins. «Das ist zwar kein Problem für alles, was wir vorhaben, aber es hat uns sehr verwundert. Wir hatten nicht gedacht, dass wir bei der Landung so große Steine aufwirbeln würden.» Eventuell sei das Material leichter als zunächst gedacht.

In den kommenden Tagen würden weiter die Instrumente an Bord des Rovers geprüft und neue Software hochgeladen, sagte Nasa-Manager Mike Watkins. «"Curiosity" benimmt sich weiter fehlerlos.»

Zwar funktionieren inzwischen die Antennen, trotzdem läuft die Kommunikation mit dem Rover weiter hauptsächlich über Marssonden. «Deswegen haben wir jeden Tag nur einige Momente, wenn die kreisenden Sonden gerade über dem Rover sind, um Daten hochzuladen», sagte Nasa-Manager Andy Mishkin. «Wir schreiben also jeden Tag neue Software-Programme, die dann auf dem Rover zum ersten Mal funktionieren müssen. Daran arbeitet unser Team etwa 16 Stunden am Tag.» Knapp 1000 Computerbefehle würden jeden Tag zum Rover geschickt.

Sobald die neue Software komplett auf den Rover hochgeladen ist, kann er losrollen und wissenschaftliche Experimente starten. «Curiosity» war am Montag nach rund acht Monaten Flug gelandet. Es ist die teuerste und technisch ausgefeilteste Mission, die je zum Roten Planeten geschickt worden ist.

Raumfahrt / USA
10.08.2012 · 20:39 Uhr
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