Auch wenn dieses Jahr bereits im August mit Rory McIlroy PGA Tour das erste Spiel von EA Sports erschienen ist, wird die Sportspiel-Saison jedes Jahr mit einem neuen Ableger der Madden-Serie eröffnet. Mit Madden NFL 16 wollen die Entwickler, des in Orlando ansässigen Studios EA Tiburon, versuchen die kritisierten Aspekte des Vorgängers zu verbessern und das komplette Spielgefühl auf eine neue Ebene zu befördern. Ob das gelungen ist, erfahrt ihr in unserem Test zu Madden NFL 16.
Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete
Beim ersten Start von Madden NFL 16 werdet ihr gefragt, welches Franchise ihr als favorisierte Mannschaft auswählen möchtet. Danach startet ihr auch schon in ein sehr ausführliches Tutorial, was euch die Grundzüge des Football-Sports aufzeigt. Sollten euch die groben Spielzüge nicht genügen, könnt ihr euer Wissen in weiteren Lektionen vertiefen. Gerade solche Maßnahmen sorgen dafür, dass selbst Leute, die bisher keine Ahnung von dem Sport haben besser zurecht kommen und einen einfacheren Einstieg erhalten.
Nachdem ihr das Tutorial abgeschlossen habt, steht ihr vor der Qual der Wahl: Mit welchem Modus möchtet ihr starten? Neben alten bekannten Dauerbrennern, wie dem Ultimate Team oder Connected Franchise, gibt es mit Draft Champions einen neuen, wirklich sehr kurzweiligen Spielmodus, in dem ihr eine Mannschaft nach eurem Geschmack aufbaut – Jedenfalls wenn ihr genügend Glück habt und die passenden Spieler zieht. Dieses Unterfangen geschieht zu Beginn in 15 Draft-Runden, in denen ihr eure Mannschaft zusammenstellt, begonnen mit dem Coach, der seine Offensiv- und Defensiv-Taktiken mitbringt. Falls ihr also den Coach der New York Jets zieht, könnt ihr euch über spezielle Spielzüge der Jets freuen. Bei den Spielern müsst, wie im Ultimate Team-Modus, drauf achten, dass die Spielphilosophie und Position in das Gesamtpaket passt.
Anschließend startet ihr dann auch schon in die Saison, wobei Saison nicht das richtige Wort ist, denn die Spielzeit ist ziemlich kurz, sodass euch jede Niederlage aus dem Titelrennen werfen kann. Jedoch erhaltet ihr auch Belohnungen wenn ihr eine Spielzeit nicht erfolgreich abschließt, sodass eure Moral am Ende weiterhin hoch ist, auch weil die Viertel hier nur drei Minuten Spielzeit haben und somit sehr flott gespielt sind. Natürlich hat EA Sports auch bei den anderen Modi geschraubt und dafür gesorgt, dass Football-Fans voll auf ihre Kosten kommen.
Von der Offensive in die Defensive
Doch was bringen verbesserte und neue Modi wenn es auf dem Platz klemmt? Doch keine Sorge, auch da haben die Entwickler an den nötigen Schrauben gestellt, um euch ein besseres Football-Erlebnis zu bieten. So fällt auf, dass ihr in allen Situationen im Spiel auf weniger Automatismen stößt und stetig euren Touch einbringen dürft. So habt ihr als Quarterback eine Menge Möglichkeiten den Ball zu spielen, wie Beispielsweise extrem hohe oder niedrige Pässe. Als Receiver wiederum ist euer Timing und Spielanalyse das A und O, wenn ihr einen risikoreichen RAC spielt. Gerade in solchen Situationen fällt auf, dass bei der Präsentation weiter geschraubt wurde: So könnt ihr sehen, wie der virtuelle Schiedsrichter in knappen Situationen einen Videobeweis zu Rate zieht, was die Atmosphäre stark verbessert.
Doch nicht nur das Passing, auch das Laufspiel wurde weiter angepasst. Nach wie vor hat man jedoch das Gefühl, dass die meiste Aufmerksamkeit in der Offensive lag. Doch durch eine verbesserte KI, die sich flott auf eure Laufwege einstellt, wurde auch die Defensive verbessert. Leider gibt es jedoch auch Aussetzer, sodass ihr drei- bis viermal die gleiche Taktik durchziehen könnt, bevor der Computer euch daran hindert.
Der komplette Spielspaß kommt jedoch erst gegen einen anderen Football-Affinen menschlichen Gegner zum tragen: Krachende Tackles, spannende Spielzüge und Entscheidungen in letzter Sekunde. Im Zusammenspiel mit einem anderen Spieler zeigt Madden 16 erst recht was es heißt, ein gutes Sportspiel zu zocken.