London: Fast alle Festgenommenen wieder frei

London (dpa) - Nach dem Terroranschlag vor dem britischen Parlament sind fast alle festgenommenen Verdächtigen wieder auf freiem Fuß. Nach der Attacke am Mittwoch mit fünf Toten und 50 Verletzten hatte die Polizei elf Menschen festgenommen.

Zehn wurden inzwischen wieder freigelassen, wie Scotland Yard am Samstag mitteilte. Unklar ist weiterhin, ob der Attentäter Khalid Masood Verbindungen zur Terrormiliz IS hatte und ob er bei der Vorbereitung der Tat unterstützt wurde.

Nur ein 58 Jahre alter Mann aus Birmingham blieb in Polizeigewahrsam, ein 27-Jähriger, ebenfalls aus Birmingham, wurde zuletzt freigelassen - gegen ihn bestehe kein Verdacht mehr. Er wurde zusammen mit dem 58-Jährigen verdächtigt, eine terroristische Straftat vorbereitet zu haben. Zwei Frauen aus Manchester und London, 32 und 39 Jahre alt, wurden auf Kaution freigelassen. Gegen die Frau aus Manchester werde jedoch weiter ermittelt, gegen die Frau aus London bestehe kein Verdacht mehr.

Der 52-jährige Khalid Masood war am Mittwoch mit einem Wagen gezielt in Fußgänger auf der Westminster-Brücke in London gefahren. Er tötete drei Menschen, anschließend erstach er einen unbewaffneten Polizisten vor dem Parlament. Masood wurde von Sicherheitskräften erschossen. 50 Menschen wurden bei seinem Attentat teils schwer verletzt.

Die Polizei versucht nach eigenen Angaben herauszufinden, ob Masood «von terroristischer Propaganda inspiriert, komplett allein handelte» oder ob er «von anderen ermutigt, unterstützt oder gelenkt» wurde.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hatte die Tat für sich reklamiert. Der Wissenschaftler Peter Neumann bezweifelte aber, dass Masood in direktem IS-Auftrag handelte. Es gebe einige Hinweise, dass zwischen dem Attentäter und der Terrormiliz keine direkte physische Verbindung bestanden habe, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Unterdessen wurden immer mehr Details zur Biografie Masoods bekannt. Geboren wurde der Mann der Polizei zufolge in Großbritannien. Medien zufolge lautete sein Geburtsname Adrian Russel Elms, später war er als Adrian Russel Ajao bekannt. Laut Polizei verwendete er noch weitere Namen, auch den Wohnort wechselte er wohl häufig.

Masood war mehrfach vorbestraft und der Polizei vor allem durch Gewaltdelikte aufgefallen. Während eines Gefängnisaufenthalts soll er zum Islam konvertiert sein, berichteten britische Medien. Nach Angaben der Premierministerin Theresa May stand er zeitweise unter Verdacht, ein gewalttätiger Extremist zu sein. Masood lebte zuletzt in Birmingham. Die Stadt und ihr Umland gelten als Schwerpunkte der radikalen Islamistenszene.

Wie die saudische Botschaft in London bestätigte, hatte sich Masood zwischen 2005 und 2009 auch mehrfach längere Zeit in Saudi-Arabien aufgehalten und dort als Englischlehrer gearbeitet. Er sei in dieser Zeit aber den Sicherheitsbehörden nicht aufgefallen, hieß es in einer Mitteilung auf der Twitter-Seite der Botschaft am Freitag.

Terrorismus / Parlament / Großbritannien
25.03.2017 · 19:51 Uhr
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