Lafontaine kritisiert DDR-Vergangenheit der Bundeskanzlerin
Berlin (dts) - Der Vorsitzende der Linkspartei, Oskar Lafontaine, hat der Bundeskanzlerin Angela Merkel Vorwürfe über ihre DDR-Vergangenheit gemacht. Lafontaine sagte gegenüber dem "Hamburger Abendblatt", dass sie eine "hervorgehobene FDJ-Funktionärin für Agitation und Propaganda" gewesen sei. Wie sonst solle Merkel an eine Akademie gekommen sein, "an der man nur studieren durfte, wenn man linientreu" gewesen war, so Lafontaine weiter. Zudem kritisierte der 66-Jährige, dass die heutige DDR-Debatte heuchlerisch sei, da sich sowohl CDU als auch FDP die SED-Blockparteien "einverleibt" hätten, worüber man heute allerdings Stillschweigen bewahre. Unterdessen kritisierte der Fraktionschef der Linken im Bundestag, Gregor Gysi, die Entscheidung Bodo Ramelows, auf das Amt des thüringischen Ministerpräsidenten zu verzichten. Wenn die Linke in einer Koalition die stärkste Fraktion stelle, dann "muss der Vorschlag zum Ministerpräsidenten von uns kommen", so Gysi heute im "rbb". Andernfalls bräuchte man auch "keine Spitzenkandidaten mehr" aufstellen, so Gysi.