Krankenkassenvergleich: Stiftung Warentest nimmt Kassen in die Mangel

Ein aktueller Krankenkassenvergleich der Stiftung Warentest macht deutlich, dass der Wechsel der gesetzlichen Krankenversicherung nicht allein einem niedrigeren Beitrag geschuldet sein sollte. Insbesondere bei den Extraleistungen unterscheiden sich die Kassen deutlich. Kassenpatienten sollten daher auch im Auge behalten, ob der neue Versicherer die passenden Leistungen bietet.

Der wichtigste Tipp im aktuellen Krankenkassenvergleich der Stiftung Warentest lautet: "Bei der Wahl der Krankenkasse kommt es auf zweierlei an: den Beitragssatz und die Extraleistungen." Daher hat die Verbraucherorganisation für den neuesten gesetzliche Krankenversicherung Test (Finanztest 09/2015) sowohl die Höhe des kasseneigenen Zusatzbeitrags als auch eine Reihe verschiedener Leistungen von 78 Krankenkassen gegenübergestellt. Für die zehn größten Anbieter wurde zudem überprüft, was sich bei ihnen im Leistungs- und Servicebereich seit 2014 geändert hat. "Vor allem die Techniker Krankenkasse und die Barmer GEK haben Leistungen gekürzt", lautet dabei das Fazit.

Krankenkassenvergleich: Stiftung Warentest prüft ausgewählte Extras

Der Krankenkassenvergleich der Stiftung Warentest verdeutlicht, dass es nicht die eine ideale Kasse gibt. Vielmehr muss jeder gesetzlich Versicherte selbst entscheiden, auf welche Extras er Wert legt und ob sich ein Wechsel daher lohnt. 20 Krankenkassen bezuschussen beispielsweise keine professionelle Zahnreinigung. Mehr als die Hälfte der untersuchten Kassen bietet zudem keinen Zuschuss bei einer sportmedizinischen Untersuchung.

Doch auch die Frage nach einem Bonusprogramm kann die Wahl der Krankenkasse beeinflussen. Auch hier entdeckt die Stiftung Warentest im Krankenkassenvergleich 2015 große Unterschiede. Während manche Kassen keinen oder nur einen geringen Bonus von 20 Euro im Jahr für gesundheitsbewusstes Verhalten zahlen, sind es bei anderen bis zu 180 Euro.

Finanztest: Nur wenige Kassen können größtenteils überzeugen

Insgesamt können nur wenige der getesteten Kassen in fast allen 18 abgefragten Bereichen überzeugen. Am besten schneidet die HEK im Krankenkassenvergleich von Stiftung Warentest ab. Abgesehen von der Kategorie "Zahnersatz günstiger" erfüllt sie alle Vorgaben der Tester. Ob diese Kasse daher jedoch stets zu empfehlen ist, kann nur ein genauer Blick auf die weiteren Leistungen der HEK zeigen. Da die Verbraucherorganisation nur ausgewählte Extraleistungen verglichen hat, fehlt ein umfassender Überblick über alle zusätzlichen Leistungen. Aus diesem Grund empfiehlt sich ein persönlicher Preis-Leistungs-Vergleich, um die Kasse zu finden, die auf die persönlichen Wünsche zugeschnitten ist.

Service: Welche Kassen in diesem Jahr noch überzeugen konnten, zeigt der Krankenkassen Test 2015 von Focus-Money.

Krankenkassenvergleich der Stiftung Warentest zeigt: Leistung hat ihren Preis

Ein Blick auf eine von Deutschlands günstigsten Krankenkassen, der Metzinger BKK, zeigt im Übrigen, dass mehr Leistungen nicht zum Nulltarif kommen. Zwar hat die Kasse ihren Zusatzbeitrag 2015 auf 0,0 Prozent festgelegt. Doch dafür kann sie nur vergleichsweise wenige zusätzliche Leistungen bieten. Solange sich Interessierte dessen jedoch bewusst sind, spricht kaum etwas gegen einen Wechsel zu einer günstigen Krankenkasse, um den Krankenkassenbeitrag zu senken. Wichtig ist, dass jeder Kassenpatient die Krankenkasse mit dem persönlich besten Mix aus Preis und Leistung findet.