Kickstarter: Erheblicher Einnahmenrückgang in 2014
Kickstarter – das war spätestens nachdem Tim Schafer im März 2012 zur Finanzierungsrevolution aufrief, eines der größten Themen der Spielebranche. Auf einmal waren Entwickler nicht mehr an geldgebenden Vertrieben gebunden, um ihre Spiele Wirklichkeit werden zu lassen – sondern konnten sich auf die Unterstützung ihrer Fans berufen, die nur allzu gerne all die Spiele finanzierten, die von Publishern als zu riskant oder unattraktiv betrachtet werden. Neben einem Revival des Point-and-Click-Adventures-Genres wurden einige Old-School-RPGs und unzählige Indie-Spiele finanziert. Die Euphorie war groß, der Wachstum gigantisch – und wie das eben so ist, ist Wachstum immer endlich. Die nachfolgenden Zahlen stammen von Polygon.
Nachdem die Games-Sparte von Kickstarter 2012 – zum Anfang des Booms – 74 Millionen US-Dollar eingenommen werden konnten, konnte diese Summe 2013 noch einmal deutlich übertroffen werden. Stolze 105 Millionen US-Dollar wurden in verschiedene Projekte investiert. Im vergangenen Jahr sank dieser Wert jedoch auf 76 Millionen US-Dollar und somit in etwa auf das Niveau von 2012. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass der Kickstarter-Boom 2012 erst gegen März an Fahrt aufnahm.
Was bedeutet das für Kickstarter? Sind Games, die durch Spieler finanziert werden, etwa doch nur eine Modeerscheinung? Es ist zweifellos wahr, dass einige Enttäuschungen das Image von Crowdsourcing ein wenig schadeten und genauso sehr werden auch in Zukunft die meisten Spiele nicht etwa durch die späteren Käufer, sondern durch Publisher finanziert werden. Der Kickstarter-Zug ist deswegen aber noch lange nicht abgefahren und hat auch trotz eines abflauenden Hypes als eine alternative zu den herkömmlichen Finanzierungsmethoden etabliert. Und auch, wenn es 2014 weniger Kickstarter-Superhits gab, wurden trotz geringerer Geldeinnahmen mehr Spiele als zuvor finanziert.