Kauder sieht Weltordnung des 20. Jahrhunderts nicht am Ende

Berlin (dts) - Der Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Volker Kauder (CDU), warnt davor, die Weltordnung des 20. Jahrhunderts vorschnell in Frage zu stellen. "Wir sollten nicht vorschnell davon sprechen, dass die Welt des 20. Jahrhunderts vorüber sei. Ein Teil dieser Welt waren auch die Nato und die Vereinten Nationen. Beide haben weiter eine überragend wichtige Rolle", sagte er der "Heilbronner Stimme" (Dienstagsausgabe).

Schließlich habe der neue US-Präsident Donald Trump in seiner Antrittsrede gesagt, dass er die alten Allianzen verstärken wolle, so Kauder. "Ich glaube nicht, dass die USA ihre Beteiligung an der Nato in Frage stellen werden. Es sind ja gerade US-Truppen nach Polen verlegt worden." Er rechne vielmehr damit, dass die USA in Zukunft von den Bündnispartnern mehr verlangen werden. Kauder sagte: "Wir wissen aber auch selbst, dass wir mehr für die Verteidigung tun müssen." Er sei zudem zuversichtlich, dass "diesseits und jenseits des Atlantiks alle wichtigen Leute wissen: Die Nato muss ein Pfeiler unserer Sicherheit bleiben." Zu einem Treffen zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Donald Trump sagte Kauder: "Beide werden sich auf alle Fälle auf dem G7-Gipfel im Mai in Italien und auf dem G20-Gipfel in Hamburg treffen." Genauso bedeutend wie die Frage von Spitzentreffen sei aus seiner Sicht jedoch, dass in den nächsten Wochen ein breiter Austausch zwischen den Ministern und Beratern zustande komme. Die Münchner Sicherheitskonferenz Mitte Februar wäre dazu ein guter Ort, damit zu beginnen, so Kauder. Trotz aller Irritationen, die der neue Präsident ausgelöst habe, sollte man das Verhältnis zu den USA weiter pflegen. Jetzt müsse es heißen: "Reden, reden, reden und versuchen, vernünftige Beziehungen zur neuen US-Regierung aufzubauen. Mancher auch in den Reihen unseres Koalitionspartners schaut mit seinen Worten zu viel auf den Beifall im Inland - und damit auf den Wahlkampf", sagte Kauder der Zeitung. Er erinnerte an die "lange Freundschaft", die Deutschland und die USA verbinde. "An der sollten wir immer festhalten, egal, wer Präsident ist." Den USA hätten gerade die Deutschen viel zu verdanken. "Das sollten wir nicht vergessen", so Kauder. Die USA seien zudem Deutschlands größter Exportmarkt. Zu Trump sagte Kauder: "Nach wie vor wissen wir nicht, wie er das Verhältnis zu Deutschland und Europa wirklich ausgestalten will - und vor allem wie sich die neue Administration jenseits aller Worte tatsächlich verhalten wird." Die Signale seien auch nach seinem Amtsantritt unklar, so Kauder. "Wir sollten gespannt die Entwicklung verfolgen, aber auch mit selbstbewusster Gelassenheit unsere Standpunkte vertreten. Aber natürlich mache ich mir auch Sorgen, wohin er die USA steuern will."
Politik / DEU / INT
24.01.2017 · 12:08 Uhr
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