Kapitalmarktgeschäft: Mehr Regeln, mehr Sicherheit
Es ist für viele Unternehmen unverzichtbar und wird künftig strenger reglementiert – das Kapitalmarktgeschäft. Warum das für alle Beteiligten sinnvoll ist und die Digitalisierung hierbei eine Schlüsselrolle spielt.
Kapitalmarktgeschäft: Das weckt bei Laien die Assoziationen von schnellem Geld, Spekulation und riskanten Börsentransaktionen. Tatsächlich ist es aber ein Bereich, in dem sich unzählige Unternehmer in Zusammenarbeit mit ihren Hausbanken mit Mitteln für Investitionen versorgen – mithin ein Sektor, der für das stabile Funktionieren der Wirtschaft existenziell ist. Wenn Firmen etwa für einen großen Auftrag Material vorfinanzieren oder neue Maschinen anschaffen müssen, lässt sich das vielfach nicht aus den verfügbaren Geschäftsmitteln bezahlen. Sie brauchen mittel- und langfristig Fremdmittel, die sie sich auf dem Kapitalmarkt beschaffen.
Festere Ordnung – höhere Sicherheit
Allerdings wird das Kaitalmarktgeschäft für Banken immer komplizierter – der Finanzkrise von 2008 sei „Dank“. Nachdem aufgrund ungebremster Spekulationen und abenteuerlicher Produkte immense Werte verloren gingen und Geldhäuser mit öffentlichen Mitteln stabilisiert werden mussten, hat die europäische Bankenaufsicht die Regeln für das Kapitalmarktgeschäft deutlich verschärft – ein Prozess, der noch nicht einmal vollständig abgeschlossen ist.
Die neuen Vorschriften gelten unter anderem für das Risikomanagement und die Eigenkapitaldeckung und gewährleisten einen besseren Kundenschutz. Da im Kapitalmarktgeschäft wesentlich größere Finanzvolumina bewegt werden als die 100.000 Euro, die für Anleger auf europäischen Bankkonten gesetzlich geschützt sind, ist es auch im Interesse der Banken, dass hier mit mehr Augenmaß vorgegangen werden muss.
Schnelle und riskante Geschäfte wird es im Kapitalmarktgeschäft künftig kaum noch geben – jedenfalls nicht bei seriösen Banken. Das sichert nicht nur die an einer konkreten Transaktion direkt Beteiligten ab, sondern schützt auch die Geldinstitute und beteiligten Firmen grundsätzlich besser vor Verlusten.
Großer Aufwand – einfach bewältigt
Natürlich bringen mehr Regeln und Auflagen einen höheren Verwaltungsaufwand mit sich. Anfangs ein schwieriges Problem, wenn in vergleichbare Vorgänge nun deutlich mehr Zeit investiert werden muss, was die Gewinnmarge deutlich drückt. Doch da kommt den Banken ein Trend zu Hilfe: die Digitalisierung. Der künftig im Kapitalmarktgeschäft nötige Aufwand – ausgiebiger Beratung, umfangreichere Dokumentation, tagesaktuelle Risikoberechnung – lässt sich mit einer geeigneten Software effizient bewältigen und in Teilen automatisieren. Daher sind spezialisierte Beratungsunternehmen gefragt, die bei der Transformation hin zu digitalen Prozessen die nötigen Programme implementieren und eine funktionierende Einarbeitung sicherstellen.
Nicht nur die Abwicklung des Kapitalmarktgeschäfts floriert mithilfe geeigneter Software, auch andere bankinterne Arbeitsprozesse lassen sich digital vereinfachen und abkürzen. Das schafft Kapazitäten für neue Produkte für neue Zielgruppen und kann für die Banken der Weg zu stärkeren Umsätzen und wirtschaftlich stabileren Erfolgen sein.