Isle of Skye: Das Kennerspiel des Jahres 2016 im Test

Isle of Skye ist ganz frisch zum Kennerspiel des Jahres 2016 gekürt worden. Die fachkundige Jury gab dem Spiel den Vorzug vor der starken Konkurrenz bestehend aus Pandemie Legacy und Time Stories. Wir wollten genau wissen, was hinter Isle of Sky steckt. Ihr auch? Dann lest doch am besten den folgenden Artikel.

Das Autorenduo Alexander Pfister und Andreas Pelikan konnte schon im letzten Jahr mit Broom Service das Kennerspiel des Jahres stellen. Mit Isle of Skye wurde der Titel jetzt erfolgreich verteidigt. Offenbar haben die beiden Spiele-Experten ein gutes Händchen bei der Gestaltung von anspruchsvollen Spielen.

Auf nach Schottland

Diesmal geht es allerdings nicht wie bei Broom Service um Hexen und ihre Zaubertränke. Das neue Kennerspiel des Jahres stellt die schottische Insel Skye in den Mittelpunkt, ein kleines idyllisches Eiland mit gerade einmal knapp 10.000 Einwohnern.

Auf den ersten Blick wirkt Isle of Skye dem Klassiker Carcassonne nicht ganz unähnlich. Die Spieler erhalten immer wieder neue Plättchen, die sich vor sich auslegen und damit die Landschaft der Insel nachbauen. Ausgelegt ist das Spiel für 2-5 Spieler ab acht Jahren. Die Spieldauer beträgt rund 60 Minuten.

Das Spiel ist im Grunde rasch aufgebaut. Es gibt ein kleines Säckchen, in dem sich die Plättchen befinden, dazu erhält jeder Spieler einen Sichtschirm, hinter dem er verdeckte Aktionen tätigen kann und auch das Geld platziert wird. In der Tischmitte befindet sich der Wertungsplan. Hier werden nicht nur die Siegpunkte auf dem Stand gehalten, sondern auch die Wertungen der sechs Runden angezeigt.

Auf den Wertungsplan werden vier unterschiedliche Wertungsmarker gelegt. In jeder der sechs Spielrunden werden nämlich unterschiedliche Gegebenheiten gewertet, die wiederum von den vier Wertungsmarkern abhängen. Da die Marker zufällig gezogen werden, verläuft jedes Spiel wieder ein wenig anders. Insgesamt liegen dem Spiel 16 dieser Wertungsmarker bei. Für genügend Abwechslung ist also gesorgt.

Jeder Spieler beginnt das Spiel mit dem gleichen Plättchen. Dabei arbeitet jeder Spieler an seinem eigenen Spielfeld. Es gibt also keine gemeinsame Auslage, an dem alle Spieler gemeinsam herumbasteln. Um das eigene Spielfeld zu erweitern und wichtige Siegpunkte zu erringen, durchlaufen die Spieler in jeder Runde diverse Phasen, die schön nach einander abgehandelt werden.

Phase für Phase

Ohne Geld geht auch in Isle of Skye nicht viel. Deshalb sammelt ihr in der ersten Phase zunächst das Einkommen ein. Das Einkommen hängt von der Zahl der Whiskyfässer ab, die sich auf eurem ausgelegten Spielfeld befinden. Ihr müsst beim Einbau der Plättchen mit Whiskyfässern jedoch darauf achten, dass es immer eine Wegverbindung zur Heimatburg gibt. Nur dann liefert euch der Whisky auch ein entsprechendes Einkommen.

Das Spiel hat einen schönen Mechanismus eingebaut, der zurückliegende Spieler wieder ein wenig an die stärkeren Konkurrenten heranholt. In späteren Runden erhalten die hinteren Spieler einen Geldbonus, damit sie wieder ein paar mehr Ressourcen haben, um vielleicht noch Plätze gut zu machen.

Weiter geht es mit Phase zwei: dem Plättchenziehen. Jeder Spieler zieht reihum drei zufällige Plättchen aus dem Beutel. Alle drei gezogenen Plättchen werden direkt offen vor dem eigenen Sichtschirm ausgelegt. Hinter dem Schirm finden jetzt die verdeckten Aktionen statt. Nun müsst ihr jedem Plättchen einen Geldbetrag zuweisen. Nehmt dazu das Geld aus der Einkommensphase und ordnet es hinter dem Sichtschirm jeweils einem Plättchen zu. Ihr müsst allerdings auch einem Plättchen auswählen, das dem Abrissmarker zugeordnet wird.

Kaufen und verkaufen

Haben alle Spieler ihre Zuordnungen vollzogen, werden die Sichtschirme entfernt. Alle Plättchen, die mit dem Abrissmarker versehen wurden, wandern direkt wieder in den Beutel zurück. Jetzt geht es in die heiße Verkaufsphase. Jeder Spieler hat nun die Möglichkeit, maximal ein Plättchen bei einem seiner Mitspieler zu kaufen. Dazu verwenden die Spieler das restliche Geld, das sie zuvor nicht zum Festlegen der Preise verwendet haben.

Isle of Skye 03

Nehmen wir an ein Mitspieler möchte bei euch ein Plättchen kaufen, das ihr zuvor mit einer Geldeinheit markiert habt. In diesem Fall bekommt ihr eine Geldeinheit eures Mitspielers und könnt zusätzlich das Geldstück wieder auf die Hand nehmen, das ihr vorher zum Festlegen des Preises verwendet habt.

Nicht verkaufte Plättchen verbleiben bei ihrem Besitzer. Allerdings geht das Geld, das den Plättchen zugeordnet wurde verloren. Es wandert wieder in den allgemeinen Geldvorrat zurück. Dem Festlegen der Preise kommt im Spiel somit eine ganz besondere Bedeutung zu. Ordnet ihr einem Plättchen einen kleinen Betrag zu, könnt ihr zwar vielleicht ein Schnäppchen machen, lauft aber in Gefahr, dass es euch von einem anderen Spieler günstig weggeschnappt wird. In Isle of Skye darf also munter spekuliert und gepokert werden, was auch den großen Reiz des Spiels ausmacht.

Synchrones Puzzeln

Die verbleibenden Plättchen, die ihr entweder gekauft habt oder euch nicht abgekauft wurden, dürft ihr jetzt in euer Spielfeld einbauen. Achtet dabei auf die verbindenden Wege, die eine große Rolle spielen. Weiterhin müsst ihr auf andere landschaftliche Gegebenheiten achten. Gebirge liegt an Gebirge, See an See.

Das Legen der Plättchen geschieht gleichzeitig bei den Spielern, so dass auch keine allzu große Wartezeit entstehen sollte. Überhaupt hält sich die Wartezeit bei Isle of Skye doch stark in Grenzen. Im Grunde sind alle Spieler durchgehend beschäftigt.

Variable Wertungen

Haben alle Spieler ihre Plättchen eingebaut, geht es auch schon in die letzte Rundenphase, in der gewertet wird. Was gewertet wird, hängt, wie oben beschrieben, von den gezogenen Wertungsmarkern ab. So werden mal Tiere in Verbindung mit einem benachbarten Bauernhof gezählt, mal bekommt der reichste Spieler oder der Spieler mit der größten Whiskyproduktion in der Runde Zusatzpunkte oder es lohnt sich besonders viele Leuchttürme oder Gewässer zu besitzen. Da immer nur vier unterschiedliche Wertungsplättchen in einem Spiel verwendet werden, bleibt euch das Auswendiglernen von Symbolen zum Glück erspart.

Isle of Skye 01

Auf einigen Plättchen, die ihr in euren Landstrich einbauen könnt, befinden sich weiterhin Schriftrollen, die am Spielende zusätzliche Siegpunkte generieren. Sie geben zum Beispiel Extrapunkte für Rundtürme, Bauernhöfe oder Schiffe. Die Zahl der Punkte kann sogar noch gesteigert werden, wenn die landschaftliche Gegebenheit, also etwa ein See, in dem sich das Symbol befindet, abgeschlossen wird. Ein kompletter See gibt also dann am Spielende mehr Punkte als eine Seehälfte.

So baut jeder Spieler sein eigenes Spielfeld langsam vor sich auf, kauft und verkauft Plättchen, generiert immer mehr Einkommen und achtet schließlich vor allem darauf sein Land so zu gestalten, dass es reichlich Siegpunkte regnet. Insgesamt dauert eine Partie Isle of Skye etwa eine Stunde.

Isle of Skye erfindet das Rad nicht neu, verknüpft bekannte Mechaniken aber so, dass am Ende ein hervorragendes Spiel dabei herauskommt. Für ein Kennerspiel fällt das Regelwerk sogar überraschend einfach aus. Das Spiel ist schnell auf den Tisch gebracht und kurz darauf sind auch schon alle Spieler fleißig dabei, ihre eigenen Ländereien zu organisieren. Ein echter Pluspunkt ist dabei, dass es nahezu keine Wartezeit gibt, da viele Aktionen auch gleichzeitig durchgeführt werden können. Dank des modularen Aufbaus gleicht kein Spiel dem anderen, so dass Isle of Skye das Zeug zu einem echten Dauerbrenner hat.

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Gaming
[next-gamer.de] · 22.07.2016 · 17:27 Uhr
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