Iran: Unterlegener Kandidat ruft zur Ruhe auf
Teheran (dts) - Der bei den Präsidentschaftswahlen im Iran unterlegene Kandidat Hossein Mussawi hat nach gewaltsamen Protesten seine Anhänger aufgefordert, keine Gewalt auszuüben. Zuvor waren Zehntausende Teheraner auf den Straßen gewesen, die mit Sprechchören gegen mutmaßlichen Wahlbetrug protestieren wollten. Dabei kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei, bei der Demonstranten niedergeprügelt worden sein sollen. Diese setzten teilweise Müllcontainer und Autoreifen in Brand. Nach Zeugenberichten war heute das Handynetz in Teheran zwischenzeitlich abgeschaltet und die Internetseite "Facebook" zensiert worden. Amtsinhaber Ahmadinedschad hatte die Wahlen nach offiziellen Angaben mit 62,6 Prozent der Stimmen gewonnen. Mussawi soll 33,7 Prozent erreicht haben, teilte das iranische Innenministerium mit. Zuvor war von vielen Beobachtern erwartet worden, dass keiner der Kandidaten über 50 Prozent der Stimmen erhält und es zu einer Stichwahl kommt.