Happy Birthday: Der GameBoy wird heute 25 Jahre alt

Sieht man sich diesen unglaublichen großen und klobigen Klotz an, wundert man sich fast schon, wie ausgerechnet dieses graue Etwas eine so zentrale Stellung im Leben vieler heutiger Gamer einnehmen konnte: Der GameBoy ist nicht weniger als die erste Kontaktfläche mit Videospielen für eine ganze Generation. Fast jeder, der in den frühen 90er Jahren zwischen 5 und 12 Jahre alt war, besaß ihn, bespielte ihn und liebte ihn.

Heute wird der GameBoy 25 Jahre alt. Am 21. April 1989 erblickte er in Japan das Licht der Welt — damals ahnte wohl noch niemand, dass über 10 Jahre vergehen würden, bis er einen echten Nachfolger bekommen sollte. Was im heutigen Zeitalter der schnelllebigen Technik fast schon absurd wirkt — mein drei Jahre altes iPhone 4S fühlt sich bereits antik an –, hat der altehrwürdige GameBoy in den 90er Jahren mit Bravur gemeistert: Er bespaßte Kinder (und natürlich auch andere Zocker) für eine Dekade ohne dass ihm die Puste ausgegangen wäre. Er trotzte technisch potentere Hardware wie dem Atary Lynx, dem Sega GameGear oder SNKs NeoGeo Pocket mühelos.

Zu verdanken haben wir den kleinen Spaßmacher Gunpei Yokoi. Der japanische Ingenieur begleitete Nintendo seit den 70er Jahren, entwickelte erst wahnsinniges Spielzeug wie die UltraHand oder den Saugroboter Chiritori, bis er schließlich mit den Game & Watch LCD-Spielzeugen Nintendos ersten erfolgreichen Schritt in Richtung Videogaming zu verantworten zeigte. Er beobachtete damals in den Zügen Japans viele Geschäftsmänner, die jeden Tag gelangweilt zu ihrer Arbeit fuhren — und dachte, dass tragbare Videospiele eine fantastische Idee zum Zeitvertreib wären. Anders als von ihm geplant, waren es letztlich hauptsächlich Kinder, die der Faszination der Spiele erlagen — doch das sollte ihm oder Nintendo nicht stören. Der Erfolg war da. Und er hörte nie auf zuzunehmen.

Der GameBoy stellte keine Ausnahme dar. Gebündelt mit dem zeitlosen Klassiker Tetris, der sich gerade bereit machte, die Welt im Sturm zu erobern, waren die Regale genauso schnell leer wie sie aufgefüllt wurden.

Als dem GameBoy gerade die Puste auszugehen schien, fand er plötzlich seinen zweiten Frühling. Mitte der 90er Jahre als die Verkaufszahlen abebten, plante Nintendo mit “Project Atlantis” einen Handheld zu veröffentlichen, der technisch mit dem SNES vergleichbar sein sollte. Doch diese wurden plötzlich vergraben als am 26. Februar 1996 etwas ganz anderes in Japan das Licht der Welt erblicken sollte, das dem GameBoy zusätzliche Jahre Lebenszeit bescheren sollte: Pokémon. Eine Erfolgsgeschichte, die keine Worte bedarf.

Zelda Link’s Awakening musste sich vor seinen großen Geschwistern nicht verstecken.

So passierte es, dass der GameBoy — nach zwei Revisionen in Form des GameBoy Pockets und des GameBoy Colors — erst 2001 mit dem GameBoy Advance seinen echten Nachfolger erhalten sollte. Eine wahrlich stolze Lebenszeit, die von weit über 100 Millionen verkauften Geräten gekrönt wird.

Leider sollte der GameBoy auch seinen Schöpfer überleben. Gunpei Yokoi verstarb 1997 bei einem Autounfall.

Habt auch ihr eure ersten Videospiel-Erfahrungen mit dem GameBoy gesammelt? Was waren eure Lieblingsspiele?