gamescom 2014: Splatoon (Wii U) ist der ultimative Geheimtipp von Nintendo!

Wenn Nintendo ankündigt, einen Shooter exklusiv für die Wii U zu entwickeln, dann scheint im ersten Moment ein wichtiges Stück in einem Puzzle zu fehlen. Shooter und Nintendo klingt einfach nicht familiär. Doch weit gefehlt: Denn, fügt man dem grauen Einheitsbrei der Multiplayer-Shooter-Kost nur ein wenig Blau, vielleicht noch etwas Gelb, Pink, Orange, ach und Türkis hinzu, einen Hauch Violett und Rot, ja Rot auf alle Fälle .., dann ist das Bild auch schon nahezu komplett. Nun fülle man die Farben allesamt in Farbgewehre und färbt die Leinwand – und alles was sich in Reichweite befindet – ein. Fertig. Das Gesamtkunstwerk hört auf den malerischen Namen Splatoon. Die farbenfrohe Tintenschlacht ist Nintendos gewaltreduzierte Antwort auf gängige Shooter mit Fokus auf Mehrspieler-Action.

Wer nun allerdings denkt, dass in Splatoon nicht ordentlich die farbigen Fetzen fliegen würden, der liegt gänzlich falsch … Gespielt wird in zwei Teams mit jeweils vier Spielern. Ziel eines jeden Teams ist es, der kompletten Karte einen Anstrich in der Farbe des eigenen Teams zu verpassen. Wessen Mannschaft nach Ablauf des Zeitlimits die größte Bodenfläche neu coloriert hat, gewinnt die Partie. Kleckern statt klotzen ist also in hohem Maße erwünscht.

Ist euch die Landschaftsmalerei zu trist, könnt ihr euer Farbgewehr natürlich auch verwenden, um ein schönes Portrait eures Gegners zu zeichnen. Der Kontrahent selbst ist dabei die Leinwand. Schießt ihr einen feindlichen Spieler mit einer Farbladung ab, gibt dies zwar auch wertvolle Punkte, der größere Vorteil ist jedoch, dass das “Kunstwerk” anschließend für wenige Sekunden aus dem Spielgeschehen genommen wird. Zeit für euch ungestört die Umgebung zu verzieren.

Nintendo wäre nicht Nintendo, wenn das bereits alles wäre: Wir präsentieren: Die Inklings, halb Mensch, halb Tintenfisch. Ist euer Vorrat an gewinnbringender Farbe zur Neige gegangen, verwandelt ihr euch kurzer Hand in einen Squid und füllt so eure Tintenreserven wieder auf. Nicht nur das: Im Squid-Modus könnt ihr in eurer Teamfarbe wortwörtlich abtauchen – die Splatoon-Variante von Dagobert Duck in seinem Geldspeicher.

Auch Hindernisse lassen sich durch die Verwandlung in einen Cephalopoden mühelos überwinden. Ihr könnt ohne weiteres eine von eurem Team bemalte Wand hinauf “schwimmen” und auf diese Weise zahlreiche Barrieren hinter euch lassen, die ihr in menschlicher Gestalt nicht umgehen könnt. Neben dem Farbgewehr befinden sich in eurem Malkasten auch noch bunte Bomben. Diese Grantaten zieren gleich ganze Bereich in der Couleur eures Teams.

Auf der Post E3-Veranstaltung von Nintendo gab es nur eine Demo-Map zu spielen. Gespielt wurden stets ein Hin- und ein Rückspiel. Man kann aber davon ausgehen, dass dies nicht die einzige Map im finalen Spiel, sowie auch nicht der einzige Schlachten-Modus sein wird. Man arbeite daran, mit Splatoon ebenfalls eine Single-Player-Erfahrung zu bieten, sowie einen lokalen Multiplayer-Modus zu implementieren.

Das Wii U-Gamepad dient der Bewegung, wird darüber hinaus aber auch zum Zielen verwendet. Durch die Neigung des Steuerelements richtet ihr eure Waffe aus. Anfangs erscheint die Steuerung ein wenig gewöhnungsbedürftig, doch im Grunde ist sie sehr intuitiv und eingängig.

Einschätzung:

Splatoon ist meine ganz persönliche Überraschung der diesjährigen E3. Die Duelle im 4 vs 4 machen wahnsinnig viel Spaß und die horizontale und vertikale Bewegungsfreiheit bietet ungeahnte taktische Möglichkeiten.

Dieser Artikel wurde ursprünglich Ende Juni im Rahmen des Nintendo Post E3-Events veröffentlicht. Die spielbare gamescom-Demo ist inhaltsgleich mit der E3-Version.