Final Fantasy X HD Remaster – Solide Kost für unterwegs und daheim

Final Fantasy ist wohl ein Begriff mit dem jeder Spieler etwas anfangen kann. Von seiner Entstehung, die je nach Autor entweder Squaresofts finanziellen Problemen oder aber dem letzten Versuch des Final Fantasy-Erfinders Sakaguchi sich in der Videospielindustrie einen Namen zu machen zugeschrieben wird, bis hin zur Entwicklung der Serie als Systemseller und MMO machte die Serie viele Veränderungen durch und konnte immer wieder mit einigen Perlen auftrumpfen. Final Fantasy VII ist vermutlich vor allem älteren Spielern ein Begriff und stellte damals den Bruch Squaresofts mit Nintendo dar, der erst mit dem Gamecubeableger Final Fantasy: Chrystal Chronicles langsam wieder umgekehrt wurde. Mit Final Fantasy X besuchte die Serie erstmalig die Playstation 2 und begeisterte die die Spielergemeinde rund um den Globus, wie auch die Wertungen auf Metacritic zeigen.

Remake hier, Remake da

In Anbetracht des veränderten Videospielmarktes, der zunehmend von Remakes und Portierungen bestimmt wird, ist es also nicht verwunderlich, dass Square Enix den zehnten Teil der Serie als HD-Version für Playstation 3 und die Playstation Vita veröffentlichte. Gerade aufgrund der recht bescheidenen Auswahl wirklich guter Spiele für die Vita ist das erfreulich. Im Gegensatz zum Playstation 2-Original wurde für das Remake der Minifilm Eternal Calm, der die Lücke zum Spinoff Final Fantasy X-2 schließt, beigelegt. Der liegt für PS3-Besitzer auch gleich mit auf der Disk sodass  für die stolzen 39,99€ gleich zwei Spiele in den eigenen Besitz wandern. Vita-Spieler müssen sich die 3,5 GB für Final Fantasy X-2 per beiliegendem Downloadcode runterladen. Für das Spinoff wurden ebenfalls zusätzliche Inhalte wie der Last Mission-Bonusdungeon hinzugefügt. Im Großen und Ganzen sind beide Spiele aber identisch mit den Originalen und behalten daher auch deren Stärken und Schwächen. Dieser Test dreht sich aber ausschließlich um Final Fantasy X, da die beiden Spiele mit ihrer langen Spielzeit doch recht zeitintensiv sind. X-2 wird in naher Zukunft aber nachgereicht.

Für alle Besitzer der Originale sei gesagt: Der Kauf lohnt sich, wenn der zehnte Teil auch unterwegs genossen werden will. Die Grafik wurde zwar mit schickeren Texturen, höherer Auflösung und besseren Effekten aufgehübscht aber gerade Besitzer der frühen, weil abwärtskompatiblen, PS3-Systeme sollten vielleicht eher zum Original greifen. An und Für sich ist am Remake aber nichts weiter auszusetzen und wer das Spiel zu genüge kennt, darf jetzt zum Fazit runterscrollen. Alle anderen sollten weiter lesen.

Final Fantasy X HD (3)

Von der Story sei hier nur der Anfang verraten: Tidus landet durch den Kontakt mit dem riesigen Monster Sin in Spira und versucht natürlich den Weg in seine Heimat zu finden. Kurze Zeit nach seiner Ankunft trifft er jedoch wieder auf Sin trifft im kleinen Dorf Besaid auf die Beschwörerin Yuna und ihre drei Beschützer Lulu, Wakka und Kimahri. Deren Aufgabe ist es durch ganz Spira zu reisen, damit Yuna die höchste Beschwörung erlernen und so Sin besiegen kann. Tidus schließt sich der Gruppe an und somit folgt die Geschichte der Gruppe um Yuna, die sich neben mehreren Gefechten mit Sin auch immer wieder gegen andere Monster und natürlich auch gegen die Konkurrenz durchsetzen müssen.

Dabei ist anzumerken, dass die eigentlich gute Story unter der schlechten Charakterdarstellung leidet, was durch die englischen Synchronsprecher, die teilweise auf GZSZ-Niveau arbeiten noch verschlimmert wird. Das ist sehr schade, da sich die Geschichte so nur schwer entfalten kann. Heulsuse Tidus, Dummbatz Wakka und sexy Hexy Lulu verhindern, dass man sich wirklich auf die Story einlassen kann. Vermutlich wurde hier aber insgesamt an der Übersetzung gespart, wodurch sich die gute wenn auch stark verworrene Story kaum entfaltet. Wenigstens die deutschen Untertitel hätten ja an die englische Sprachausgabe angepasst werden können aber das war anscheinend zuviel verlangt.

Damals innovativ, heute auch?

Die eigentlichen Stärken von Final Fantasy X lagen aber schon in der Originalversion in den Spielmechaniken. Allein Conditional Turn-Based Battle System (CTB) und das Sphärobrett motivieren schon genug um die Vita immer wieder in die Hand zu nehmen und nur noch “diesen einen Stein” einsetzen zu wollen. Das ist auch essentiell, um im Spiel voran zu kommen, da die Charaktere nicht wie in anderen Teilen beim Levelaufstieg automatisch Boni auf ihre Attribute erhalten. Stattdessen kann der Spieler frei entscheiden, welchen Weg jeder Charakter auf dem Sphärobrett einschlägt und damit auch wo die Stärken und Schwächen der Streiter liegen. Für den ersten Spieldurchlauf sei hier allerdings das Anfängerbrett empfohlen, das die Wege der Charaktere zu Beginn stark einengt, da manche Kämpfe bei falscher Entwicklung recht knifflig werden können. Besonders starke Fähigkeiten werden häufig durch sogenannte Sphärostopps blockiert, die erst mit gefundenen Sphäroschlüsseln freigelegt werden müssen. Erst dann kann das Ziel der Begierde mit dem entsprechenden Sphäroiden aktiviert werden. Wer das Ganze auf die Spitze treibt, hat am Ende sieben Charaktere mit Maximalwerten in den Attributen und allen Fähigkeiten.

Final Fantasy X HD (16)

Eine weitere Besonderheit stellt das schon erwähnte CTB dar. Anders als in den Vorgängern, die noch ein Kampfsystem nutzten, das halb Echtzeit, halb rundenbasiert war, werden Kämpfe in Final Fantasy X HD Remaster in Zügen abgehandelt. Speziell ist dabei, dass jeder Kampfteilnehmer eine eigene durch Attributserhöhung und Zauber steigerbare Kampfgeschwindigkeit hat. Dadurch werden die Züge nicht zwangsweise wie in vielen  rundenbasierten Kampfsystemen von Gegnern und Party abwechselnd durchgeführt, sondern es kann auch vorkommen, dass ein langsamer Kampfteilnehmer nur halb so oft oder noch seltener zum Zug kommt als der Rest. Zusätzlich wirkt sich auch jede Aktion anders auf die Kampfreihenfolge aus. Das Wirken von Zaubern ordnet den Kampfteilnehmer beispielweise später in der Reihenfolge ein, als ein Angriff. Partymitglieder und angelegte Ausrüstung können jederzeit per Tastendruck ausgetauscht werden um angemessen auf die sich auch gern mal ändernden Kampfbedingungen reagieren zu können.

Wurde ein Kampf erfolgreich abgeschlossen, erhält jeder Charakter, der im Kampf wenigstens eine Aktion ausgeführt hat Erfahrungspunkte. Hat er genug gesammelt, kann er sich auf dem Sphärobrett weiter bewegen und so stärker werden.  Bei der Vergabe von Erfahrungspunkten ist zu beachten, dass die Punkte immer gleich verteilt werden, egal ob 3 oder 7 Charaktere gehandelt haben. Das heißt, Charaktere werden schneller stärker wenn in jedem Kampf jeder Charakter handeln darf. Dadurch ziehen sich die Kämpfe zwar etwas aber nicht so sehr, dass sie nervig werden.

Neben dem Bewältigen der Story gibt es noch einige Nebenbeschäftigungen die aber teilweise arg in Arbeit (sprich Grinds) ausarten und vermuten lassen, dass Squareenix ursprünglich die Verwendung von MMO-Mechaniken in der Reihe testen wollte. Um wirklich alles erledigen zu können, müssen Spieler durchaus dreistellige Stundenzahlen in der Welt von Spira verbringen. Wer allerdings nur mal kurz die verschiedenen Beschäftigungen testen will, wird zum Beispiel mit Blitzball kurzweilig unterhalten, wenn nicht die gesamte Saison am Stück gespielt wird. Gerade das Chocobo-Rennen oder das Ausweichen von 200 Blitzen auf der Donnersteppe erfordern allerdings eine stark masochistische Ader. Wer das macht, schläft auch gern in der eisernen Jungfrau.

Schnickis (Zwischen-)Fazit:

Final Fantasy X ist immer noch eine Reise wert, wenn man denn akzeptieren kann, dass es immer noch die gleichen Schwächen mit sich trägt wie damals 2003. Die grafischen Verbesserungen sind nett, fallen aber ansonsten nicht weiter ins Gewicht. Da die Speicherpunkte auch schon im Original sehr großzügig verteilt waren, steht auch einer kurzen Sitzung im Bus oder in der Vorlesung (*hust*) nichts im Weg. Wer sich noch nie mit Final Fantasy beschäftigt hat, kann mit dem Final Fantasy X HD Remaster nichts verkehrt machen.

Jetzt bin ich aber mal auf Final Fantasy X-2 gespannt. Das kenne ich selbst noch nicht und da scheinen die Meinungen ja sehr weit auseinander zu gehen.

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GamingSpieletests / Final Fantasy X / HD / Test / Vita
[gamebolds.de] · 06.05.2014 · 19:00 Uhr
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