Fehlende Lizenz: Uber droht Internetsperre in Indien
Im Dauerstreit zwischen der Taxi-App Uber und den Behörden der indischen Hauptstadt Neu Delhi droht eine neue Eskalation. Im Wesentlichen geht es dabei um die Frage, ob Uber eine Lizenz als Taxiunternehmen beantragen muss. Offiziell wurden dem Unternehmen deswegen bereits sämtliche Tätigkeiten in der Millionenmetropole untersagt. Bisher aber betreibt das US-Unternehmen seinen Service ungerührt weiter. Nun allerdings wollen die örtlichen Behörden die Daumenschrauben anziehen: Bleibt Uber weiter ohne Lizenz aktiv, soll bei der indischen Bundesregierung eine Internetsperre für Uber beantragen. Die Webseite und die App des Unternehmens wären dann landesweit blockiert.
Geduld der Behörden ist am Ende
Möglich macht dies Paragraph 69 A des „Information Technology Act“ des Landes. Allerdings könnte Uber theoretisch heute noch die notwendige Lizenz beantragen und somit diesen Unannehmlichkeiten entgehen. Bisher sieht es aber nicht danach aus. Eine Sprecherin betonte zwar, dass man sich mit den Forderungen der Behörden auseinandersetze – beharrte aber auch darauf, Uber sei ein Technologiedienstleister und kein Taxi-Unternehmen. Diese Argumentation scheint bei den Beamten in Neu Delhi allerdings nicht zu verfangen. Schlimmer noch: Die Behörden scheinen langsam die Geduld zu verlieren. „Diese Sache muss jetzt mal ein Ende haben“, betonte ein Mitarbeiter der Transportbehörde gegenüber der „Economic Times India“.
Lokale Konkurrenz hat Lizenz beantragt
Für Uber wäre eine tatsächliche Sperrung der Internetaktivitäten in Indien ein harter Schlag. Zwar hat das Unternehmen durchaus Erfahrung mit solchen Maßnahmen – auch in Spanien sind die Webaktivitäten des Unternehmens blockiert – Indien aber gilt als zweitwichtigster Markt für Uber weltweit. In insgesamt zehn Städten hat Uber dort bisher ein Netz von mehr als zehntausend Fahrzeugen im Einsatz. Neben den klassischen Autorikschas ist dabei vor allem das indische Unternehme Ola Cabs der Hauptkonkurrent von Uber. Ola Cabs allerdings hat die Konfrontation mit den Behörden vermieden und eine Taxilizenz beantragt.
Quelle: economictimes.indiatimes.com