Fahrverbot für viele Diesel ab 2018 löst Kontroverse aus

Stuttgart (dpa) - Das ab 2018 geplante Fahrverbot für viele Dieselfahrzeuge in Stuttgart sorgt für Kontroversen. Der Städte- und Gemeindebund hält flächendeckende Fahrverbote gegen Feinstaub für unwahrscheinlich.

«Dass wir jetzt flächendeckend in deutschen Städten - auch in Extremsituationen - Fahrverbote bekommen, das glaube ich nicht», sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg in «SWR aktuell» am Mittwoch.

Seiner Einschätzung nach können Verbote ohnehin nicht zu feinstaubfreien Innenstädten beitragen. «Es kommt teilweise aus den Reifen, es kommt teilweise aus dem Straßenabrieb - das ist also sehr viel komplizierter, so dass diese Maßnahme alleine allenfalls in einer Extremsituation kurzfristig was bringen kann.»

Grüne und CDU hatten sich am Dienstag geeinigt, ab 2018 an Tagen mit extrem hoher Schadstoffbelastung etliche Straßen im Zentrum für viele Diesel-Fahrzeuge zu sperren. Das könnte tagelange Fahrverbote für Zehntausende Autos bedeuten. Betroffen sind Fahrzeuge, die nicht die strengste Abgasnorm Euro 6 erfüllen.

Das Vorhaben brachte der Landesregierung viel Zustimmung, aber auch Kritik. Während Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) die Pläne für falsch hält, kam Lob vom Bundesumweltministerium und dem Städtetag.

Das Baden-Württembergische Kraftfahrzeuggewerbe lehnt die Fahrverbote ab. Es gebe bessere Wege, sagte Präsident Harry Brambach am Mittwoch. Unter «den schlechten Lösungen» sei das aber noch die vertretbarste. «Damit erstrecken sich die Einschränkungen auf einige Tage im Jahr mit ungünstiger Wetterlage und auf einen eng begrenzten Raum.»

Gerichtsentscheidungen und drohende Strafzahlungen hätten Land und Stadt letztlich dazu gezwungen, schärfer gegen die Ursachen der miesen Luft in Stuttgart vorzugehen, verteidigte Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne) die Maßnahmen.

Anstatt Verbote auszusprechen, müssten zuerst alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft werden, den Individualverkehr einzudämmen, forderte der AfD-Landtagsabgeordnete Bernd Gögel. Bus- und Schienenverkehr müssten ausgebaut werden. Ähnlich hatte sich auch der SPD-Fraktionschef im Landtag, Andreas Stoch, geäußert.

In Stuttgart sind der Stadt zufolge 107 000 Dieselfahrzeuge zugelassen, 73 000 davon erfüllen nicht die Abgasnorm Euro 6. Das Land rechnet zwar damit, dass es für 20 Prozent der betroffenen Fahrzeuge Ausnahmeregelungen geben wird. Es geht aber zudem noch um viele Autos, die Stuttgart als Ziel haben.

Verkehr / Umwelt / Feinstaub / Landesregierung / Baden-Württemberg
22.02.2017 · 10:07 Uhr
[38 Kommentare]
 
Zahl der Gewaltfälle an Schulen steigt
Berlin (dpa) – Schläge, Tritte, sexuelle Übergriffe: Aus Schulen in Deutschland werden mehr […] (04)
ABBA: 'When Abba Came to Britain'-Doku erscheint
(BANG) - Bisher verschollen geglaubtes ABBA-Filmmaterial wird im Rahmen der BBC-Feierlichkeiten […] (02)
Vivian Bahlmann wird ntv-Sportmoderatorin
Das Moderations-Team des Nachrichtensenders ntv um Birgit von Bentzel, Christine Langner, Alessa-Luisa […] (00)
Hannover Rück legt kräftig zu: Anleger dürfen sich über saftige Dividendenerhöhung freuen!
In einem Jahr voller Herausforderungen und Chancen hat die Hannover Rück, einer der führenden […] (00)
Google Gemini für einige KI-Funktionen auf dem Apple iPhone?
Nach einem Bericht des Wirtschaftsmagazins Bloomberg soll Apple sich in aktiven Gesprächen mit […] (01)
Der „Sandkasten“ von Cities: Skylines II wird größer: Die Beach Properties-Modding Beta startet bald
Paradox Interactive und Colossal Order gaben heute bekannt, dass Cities: Skylines II, die […] (00)
 
 
Suchbegriff

Diese Woche
19.03.2024(Heute)
18.03.2024(Gestern)
Letzte Woche
Vorletzte Woche
Top News