EZB rechnet mit Fortsetzung der Konjunkturerholung
Frankfurt/Main (dpa) - Die Europäische Zentralbank (EZB) beurteilt die mittelfristigen Aussichten für die Konjunktur im Euroraum minimal besser als noch im September. Die Wirtschaft setze ihre Erholung fort, sagte EZB-Präsident Mario Draghi.
Für das laufende Jahr beurteilt die Notenbank die Konjunkturaussichten unverändert: Erwartet wird ein Zuwachs von 1,7 Prozent beim Bruttoinlandsprodukt (BIP). Für 2017 sagen die Experten der Notenbank nun 1,7 (1,6) Prozent Plus voraus, 2018 wird die Wirtschaft im Euroraum demnach unverändert um 1,6 Prozent zulegen. 2019 soll sie ebenfalls um 1,6 Prozent wachsen.
Die Inflation werde in den nächsten Monaten niedrig bleiben, aber allmählich anziehen. Für das laufende Jahr geht die EZB weiterhin von 0,2 Prozent Teuerung aus. Für 2017 sagen die Währungshüter einen Anstieg der Verbraucherpreise um 1,3 (1,2) Prozent voraus, 2018 rechnet die EZB mit 1,5 (1,6) Prozent Teuerung und 2019 mit 1,7 Prozent.
Mittelfristig strebt die Notenbank eine jährliche Inflationsrate von knapp unter 2,0 Prozent an - weit genug entfernt von der Nullmarke. Denn dauerhaft niedrige Preise gelten als Risiko für die Konjunktur: Unternehmen und Verbraucher könnten Investitionen aufschieben, in der Hoffnung, dass es bald noch billiger wird.
Links zum Thema
Zeitreihe Leitzinsen der EZBEZB-Kaufprogramme
Statistisches Bundesamt zu Inflation
Statistisches Bundesamt zur Berechnung des Verbrauchpreisindex
Preis-Kaleidoskop Bundesamt
Bundesamt-Video zur Berechnung der Verbraucherpreise
EZB-Lernspiel zu Inflation und Deflation
EZB zum Kauf von Unternehmensanleihen 2.6.2016
Eurostat zu Inflation im Euroraum
Eingangsstatement Pk Draghi 20.10.2016
Redetext Draghi 18.11.2016
Redetext Weidmann 18.11.2016
Interview Draghi El País
NZZ-Interview mit Munich-Re-Chef von Bomhard 19.11.2016