Dritte Revolution des Fliegens: 5 Fakten zum neuen Hybridflugzeug von Airbus!
In der Geschichte des Flugzeugs gab es bisher zwei bahnbrechende Innovationen. Zunächst die Einführung von Propellerflugzeugen und später die Erfindung des Düsentriebwerks. Vor diesem Hintergrund haben Siemens und Airbus nun die dritte Revolution ausgerufen: Die Elektrifizierung des Luftverkehrs.
Unter dem Namen E-Fan X Hybrid-Electric Technology Demonstrator wird daher ein sogenanntes Hybridflugzeug gebaut. Doch was genau ist darunter zu verstehen?
1. Wie funktioniert das neue Hybridflugzeug von Airbus und Siemens?
Grundsätzlich handelt es sich um ein gewöhnliches Flugzeug des Typs BAe 146. Diese Modellreihe wurde von 1981 bis 1993 von British Aerospace gebaut und war speziell für den Einsatz auf Stadtflughäfen konzipiert. Die Neuerung nun: Eines der vier Triebwerke wurde durch einen Zwei-Megawatt-Elektromotor von Siemens ersetzt. Technisch etwas komplexer ist die Art der Stromerzeugung. Denn das Flugzeug wird nicht vor dem Start aufgeladen – wie dies bei einem Elektroauto der Fall ist – sondern erzeugt den Strom in seinem Rumpf. Dort befindet sich eine Gasturbine, die Kerosin verbrennt und den so produzierten Strom in einer Batterie speichert. Von dort wird dann der Elektromotor mit Energie versorgt.
2. Was sind die Vorteile des Konzepts?
Die Vertreter der beteiligten Konzerne gehen davon aus, dass sich der Kerosinverbrauch auf diese Weise um deutlich mehr als zehn Prozent reduzieren lässt. Davon profitieren dann zum einen die Fluglinien, weil sie niedrigere Betriebskosten verbuchen können. Zum anderen kann sich aber auch die Umwelt freuen. Denn wenn weniger Kraftstoff benötigt wird, bedeutet dies auch: Es werden weniger Klimaemissionen verursacht und die Belastung für die Luftqualität sinkt. Außerdem sind Elektromotoren deutlich leiser als herkömmliche Triebwerke.
3. Wann kann ich in einem Hybridflugzeug fliegen?
Wenn alles nach Plan läuft ungefähr im Jahr 2030. Aktuell sieht der Zeitplan vor, dass im Jahr 2020 das erste Testflugzeug abheben wird. Dieses soll wichtige Daten sammeln und unter Beweis stellen, dass das Konzept grundsätzlich funktioniert. Ab dem Jahr 2025 könnte der Antrieb dann in Serie produziert werden. Bei Siemens geht man davon aus, dass die großen Regionalflugzeuge schließlich fünf Jahre später mit der Hybridtechnologie fliegen könnten.
Bei Hybridautos kann die Bremsenergie zumindest teilweise zurückgewonnen und wieder eingespeist werden. Flugzeuge bremsen in der Luft allerdings nur vergleichsweise selten. Ein ähnlicher Ansatz ist trotzdem vorhanden: Während des Sinkflugs arbeiten die Schaufeln des Triebwerks wie kleine Windmühlen. Die so erzeugte Energie fließt in die ohnehin vorhandene Batterie.
5. Wollte Airbus nicht auch ein rein elektrisches Flugzeug entwickeln?
Der E-Fan 2.0 sollte eigentlich ab diesem Jahr in Serie produziert werden. Doch es kam anders: Airbus kündigte an, das Projekt zunächst nicht weiter verfolgen zu wollen. Stattdessen soll zunächst die Weiterentwicklung des Hybridantriebs vorangetrieben werden.
Via: Financial Times