Diese Krankenkassen wollen Zusatzbeitrag 2017 stabil halten
Kurz vor dem Jahreswechsel geben die gesetzlichen Krankenkassen nach und nach ihren Zusatzbeitrag für 2017 bekannt. Bei den meisten bleibt dieser wohl stabil. Derzeit rechnen neun Kassen damit, ihren aktuellen Beitrag im nächsten Jahr trotz steigender Kosten nicht anpassen zu müssen.
Welche Krankenkassen im kommenden Jahr aufgrund steigender Beiträge teurer werden, wird sich in den nächsten Wochen herausstellen. Die meisten Kassenpatienten müssen allerdings kaum mit höheren Kosten für den Krankenversicherungsschutz rechnen. Denn nachdem das Bundesgesundheitsministerium einen stabilen durchschnittlichen Zusatzbeitrag von 1,1 Prozent für 2017 ausgegeben hat, werden viele Kassen nicht an der Beitragsschraube drehen.
Bisher haben neun Krankenkassen stabile Beiträge für 2017 in Aussicht gestellt. Der AOK Sachsen-Anhalt, Barmer, hkk und Techniker Krankenkasse, die bereits bekannt gegeben haben, ihren Zusatzbeitrag im nächsten Jahr nicht anzupassen, folgen nun fünf weitere Kassen. So rechnen BKK Euregio, BKK DürkoppAdler sowie BKK Wirtschaft und Finanzen ebenso mit einem unveränderten Beitragssatz wie BIG direkt gesund und Knappschaft. Zwar fällt die endgültige Entscheidung über die Höhe des Zusatzbeitrags bei den meisten Kassen erst noch. Doch deren Vorstände gehen schon jetzt trotz steigender Kosten davon aus, die Beiträge konstant halten zu können.
Betriebskrankenkassen wollen stabile Beiträge und Leistungen für 2017
Die BKK Euregio wirtschaftet nach eigenen Angaben solide, "hat eine effiziente Verwaltung und verfügt über stabile Finanzen", sodass 2017 weder die Beiträge erhöht noch die Leistungen eingeschränkt werden sollen. Der Verwaltungsrat und die Aufsichtsbehörde müssen dem Zusatzbeitrag von weiterhin 0,7 Prozent im Dezember jedoch noch zustimmen.
Die BKK DürkoppAdler hat ihren stabilen Zusatzbeitrag von 1,0 Prozent dagegen schon letzte Woche offiziell bekannt gegeben. Dort liegt der Gesamtbeitrag 2017 weiterhin bei 15,6 Prozent und damit noch immer unter dem bundesweiten Durchschnittsbetrag.
Tipp: Trotz stabiler Beiträge empfiehlt sich ein genauer Blick auf die verschiedenen Leistungen der Kassen. Denn je nach Krankenkasse erhalten Versicherte mal mehr, mal weniger für ihr Geld. So kommt beispielsweise nicht jede Kasse für Zusatzleistungen wie eine professionelle Zahnreinigung oder weitere Vorsorgeuntersuchungen während der Schwangerschaft auf.
BIG direkt gesund verzichtet dank guter Finanzsituation auf Erhöhung
Bei der BIG direkt gesund entscheidet der Verwaltungsrat am 14. Dezember 2016, ob er dem Vorschlag des Vorstandsvorsitzenden Peter Kaetsch folgt und den Zusatzbeitrag von 1,0 Prozent für 2017 beibehält. "Unsere gute finanzielle Situation ermöglicht es uns, auf eine Erhöhung des Zusatzbeitrags zu verzichten. Damit liegt die BIG weiterhin unter dem Schnitt der Gesetzlichen Krankenversicherung", erläutert Kaetsch. Er ergänzt jedoch, dass der Beitrag in 2017 nur langfristig konstant bleiben kann, wenn "die Leistungsausgaben nicht unverhältnismäßig ansteigen und das Geld aus dem Gesundheitsfonds wie prognostiziert zugewiesen wird."
Trotz Mehrausgaben: Zusatzbeitrag 2017 bei Knappschaft wohl konstant
Nicht nur bei der BIG direkt gesund muss der Verwaltungsrat dem vorgeschlagenen Zusatzbeitrag noch zustimmen. Auch bei der BKK Wirtschaft und Finanzen steht die Entscheidung noch aus. Der Vorstand plant, den Zusatzbeitrag bei 1,1 Prozent zu belassen. Trotz höherer Kosten möchte es sich die Krankenkasse erlauben, den Beitrag sowie ihre Leistungen beizubehalten.
Die Knappschaft rechnet 2017 mit Mehrausgaben von über einer Milliarde Euro. Dennoch strebt auch sie an, diese nicht auf die Schultern der Versicherten zu verteilen. Die Kasse will den aktuellen Zusatzbeitrag von 1,3 Prozent im nächsten Jahr halten. In einer Stellungnahme heißt es, dass dies dank einer "vorausschauenden Finanzplanung" möglich ist.