Die meisten Deutschen drückt der Schuh
Frankfurt/Main (dpa) - Wenn mal wieder der Schuh drückt, dürfte es an der falschen Größe liegen: Rund 82 Prozent der Deutschen tragen Schuhe, die nicht ihren Maßen entsprechen.
Nur jeder Fünfte läuft in Fußbekleidung umher, die ihm richtig passt, fanden die Forscher im Rahmen des «Deutschen Fußreports» heraus. Nach DSI-Angaben vom Mittwoch in Frankfurt ist es die größte derartige Mess-Aktion der vergangenen fünf Jahrzehnte. Drei Viertel der Männer und 60 Prozent der Frauen tragen danach zu weite oder zu lange Schuhe.
Das Laufen in schlecht sitzenden Tretern hat Folgen für die Gesundheit, warnte der Tübinger Orthopäde Norbert Becker: Die Beine werden schlechter durchblutet, Zehen können sich fehlstellen, Kopf- und Rücken dürften schnell schmerzen.
Eine weitere Erkenntnis des Schuhinstituts: Die Füße sind in den vergangenen Jahrzehnten zwar nicht länger geworden, sie wurden aber auffällig breiter. Laufen Männer am häufigsten in Größe 42 durch die Gegend, tragen Frauen meist Schuhe in den Größen 38 und 39.
Die optimale Schuhweite zu finden, ist den Forschern zufolge das Hauptproblem der Verbraucher. Derzeit gibt es nur 4 Weiten, erforderlich wären 17. «Das ist nicht realisierbar», sagte Studienleiterin Monika Richter vom Prüf- und Forschungsinstitut Pirmasens. Für die Studie untersuchte das Institut die Füße von 5200 Erwachsenen. Insgesamt wurden rund 10 400 Füße morgens, mittags und abends von der kleinen Zehe bis zum Knie vermessen.
Vorsicht auch beim Schuhkauf, warnen die Forscher: Die Uhrzeit spielt beim Shopppen eine Rolle, denn am Abend sind die Füße dicker als morgens. «Darum sollte man Abendschuhe abends kaufen, um zu verhindern, dass sie später zu eng sind», sagt Monika Richter, Studienleiterin des Deutschen Fußreports. Schuhe, die den ganzen Tag über getragen werden, sollten am besten nachmittags gekauft werden. Sonst könnten sie zu groß oder zu klein sein.